Stichwort: Mencia

Quite 2014

Einer den man spüren muss

Wein für Leute die eine gewisse Resolutheit mögen und für jene, denen rote Einheitsweine schon lange viel zu wenig und vor allem zu banal sind.

Winzer/Weingut: Veronica Ortega, Bierzo/Kastilien-León, Spanien.

Lage/Herkunft: Von 80 bis 100 Jahre alten Rebstöcken die auf kargem Schiefer stehen.

Quite 2014 Allgemeines: Sie ist nicht nur bildhübsch, sie produziert auch ebensolche Weine. Kein Wunder, hat Veronica Ortega ihr Handwerk unter anderem bei Romanée-Conti sowie beim Grossmeister Alvaro Palacios gelernt. Heute kultiviert sie eine Rebsorte die noch immer nicht wirklich in der deutschen Rotweinwelt angekommen ist; Mencia. Umso faszinierender ist das was sie daraus in die Flaschen zaubert. Sie macht nur zwei Weine, diesen aber gehört ihre ganze Aufmerksamkeit. In Bierzo im Nordwesten Spaniens in der Region Kastilien-León, baut sie auf Schieferböden ihre Weine an, die Reben sind 80 bis 100 Jahre alt und der Quite tinto 2014 ist der Wein, der heute bei mir am Tisch der Wahrheit steht. 100% Mencia, 100% autochthon. Quite heisst übrigens Parade, ist aber auch die Bezeichnung für ein Manöver, das ein Torero ausführt um den Stier von einem verletzten Torero abzulenken. Ich werde mir jetzt also ein rotes Tuch schnappen und mich in die Arena begeben. Ob zur gewöhnlichen Parade oder zum echten Stierkampf steht dabei noch nicht ganz fest. Eine halbe Stunde Luft sollte dem Quite vorher gut tun.

27. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Valdeorras 2014

Jugendlicher Charme der Spass macht

Man schmeckt ihn lange, man spürt ihn lange und man erliegt garantiert seinem verspielten jugendlichen Charme.

Winzer/Weingut: Joaquin Rebolledo, A Rúa (Ourense), Valdeorras, Spanien.

Lage/Herkunft: Von Rebstöcken, die in Weinbergen in 200 bis 300 Metern Höhe auf Granit und Schiefer stehen.

Mencia Valdeorras Allgemeines: Die eine Region heisst Bierzo, die andere Valdeorras. Beiden gemeinsam ist die Heimat der Rebsorte Mencia. Sie ist autochthon, wächst also nur dort. Einer der sich dieser Rebsorte verschrieben hat und zu den Spitzenwinzern der Region gehört ist Joaquin Rebolledo, der mit 40 Hektar Rebfläche gleichzeitig der größte Winzer der Appellation Valdeorras ist. Die Rebstöcke in seinen Weinbergen in 200 bis 300 Metern Höhe stehen auf Granit und Schiefer. Dort wächst auch sein Mencia Valdeorras, der heute unter dem Motto Rot für lau am Tisch der Wahrheit steht. Joaquin hat diesen Wein im gebrauchten Barrique ausgebaut. Zur Rebsorte ist noch anzumerken, dass diese hierzulande leider noch immer ein stiefmütterliches Dasein fristet weil sie so gut wie unbekannt und deswegen auch nicht verbreitet ist. Was schade ist, weil sie doch so viel zu bieten hat wenn man sie richtig “anfasst”. Mit dem Mencia Valdeorras 2014 möchte ich dazu beitragen, diese Weine ein wenig aus dem Dunkeln rein ins Licht zu führen. Bevor der Valdeorras aber ins Glas kommt, darf er eine Stunde in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen.

17. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Mencia ‘Século’ Cepas Viejas 2011

Kleiner Wein ganz gross.

Ein ‘Spanier’ der Spass macht, Leben in den Mundraum zaubert und an heissen Tagen wie nur Weniges was rot ist und aus Spanien kommt erfrischt.

Winzer/Weingut: Viños de Arganza, Toral de los Vados, Spanien.

Lage/Herkunft: Von winzigen Parezllen mit uralten Reben aus den Weinbergen von Bierzo.

Seculo Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Flasche des Século klebt wirkt verspielt und erinnert auf den ersten Blick an Fasching oder Kindergeburtstag. Auf den zweiten sieht man aufwändig partiell lackierte bunte Steine an einem feinen Geflecht befestigt hängen. Und wieder fällt einem das Kinderzimmer ein in welchem man solche Dinge an die Decke hängt um für ‘leichte Unterhaltung’ zu sorgen. Rechts unten steht SÉCULO in Kapitalen, sowie die Rebsorte und die Herkunft D.O. Bierzo, das Weinbaugebiet in der Provinz León.

Am hinteren Etikett ein wenig Information über den Wein selbst, der Rest des Platzes wird für allgemein Vorgeschriebenes in Anspruch genommen. Zusätzlich ist ein extra Kleber der lokalen Regulierungsbehörde Consejo Regulador angebracht. Damit einem der Século nicht gleich voll ungestümer Freude anspringt darf er ein wenig in der Karaffe seine Kreise ziehen, um sich zu sammeln und ausgehfein zu machen.

Im Glas: Ziemlich dunkel steht der Século im Glas, blitzt an den Rändern bläulich-rot auf und zieht fette Schlieren die Wand hinunter.

1. Juni 2013 | 0 Kommentare ...alles