Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Marsanne
Le Blanc du Mas Jullien 2010
Wein zum Weinen. Vor lauter Freude.
Vernichtet sich von selbst, zwingt einen ihn zu vernichten. Grandioses Kunstwerk für Leute die sich über den Tellerand zu lehnen trauen.
Winzer/Weingut: Mas Jullien, Jonquières, Languedoc-Roussillon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden rund um Jonquières im Languedoc-Roussillon.
Flasche/Etikett: Turmhoch ist das in vanille gehaltene Etikett das auf der Flasche klebt. Ganz oben in einer Art Bilderrahmen ist eine Zeichnung von Blättern und Blüten angebracht und unterhalb in saftigem grün der Name des Weinguts Mas Jullien in Schreibschrift aufgedruckt. In etwas blasserem grün steht in Grossbuchstaben Pays d’Herault in der Mitte als Herkunfstbezeichnung und darunter IGP (Indication Géographique Protégée), was diesen Wein als Landwein ausweist. Der Jahrgang unterhalb wieder in sattem grün und am unteren Teil des Etiketts nur noch die Adresse des Weinguts sowie Inhalt und Umdrehungen. Das war’s dann auch schon an Information, mehr gibt es über den Wein nicht zu erfahren. Was in der Flasche drin ist weiss man, kann man raten oder man lässt sich einfach überraschen. Das steht nämlich nicht darauf und auf ein Rückenetikett wird komplett verzichtet. Für eine halbe Stunde kommt der Le Blanc du Mas Jullien zur Akklimatisierung in die Karaffe um dann zu zeigen, was es mit seinem Status als Kultwein so auf sich hat.
Im Glas: Gelb wie Heu mit zarten grünlichen Reflexen strahlt der Le Blanc du Mas Jullien aus dem Becher raus.
Montmajou 2011 Saint-Chinian Blanc
Extrovertierter Charakterdarsteller.
Rassige Mineralik die im Mund pulsiert. Trinkt sich viel zu leicht und ähnelt am ehesten einem kraftvollen Weissburgunder.
Winzer/Weingut: Domaine Les Eminades, Cébazan/Languedoc, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von alten Reben auf Kalkmergelböden in Montmajou zwischen Saint Chinian und Cruzy.
Flasche/Etikett: In vollkommen unaufgeregtem und einfachem Design klebt ein vanillefarbiges Etikett auf der hellgrünen Burgunderflasche. In Schreibschrift oben Les Eminades aufgedruckt und unterhalb in der Mitte der Name des Weins, Montmajou. Unten drunter wieder in geschwungener Schrift Saint-Chinian, Appellation Saint-Chinian Contrôllée und der Jahrgang 2011. Das war’s am grossen Stück Papier, mehr gibt es nicht zu sagen. Domaine, Herkunft, Jahrgang, das muss reichen. Einfach und doch gewissermassen elegant. Französisch eben. Das kleine Etikett am hinteren Teil der Flasche ist fast deckungsgleich, führt aber zusätzlich Patricia und Luc Bettoni als Winzer an und gibt sogar Auskunft darüber, welche Rebsorten hier verarbeitet wurden. Sud de France als Hinweis auf die Region ist auch noch drauf und bevor der Montmajou ins Glas kommt, darf er für eine Stunde in der Karaffe Luft aufnehmen. Ist ausdrücklich empfohlen und lässt in dieser Zeit die vom Winzer empfohlenen 14º Trinktemperatur erreichen. Wenn schon dann richtig, oder etwa nicht?
Im Glas: Grünliches Gelb schimmert aus dem Glas heraus. Mehr grün als gelb.
La Brise Marine 2011
Eine ‘Brise’ die nie aufhören sollte.
Einer dieser Weine, die das Leben ‘wirklich’ schöner machen und einem imaginäre Reisen ermöglichen und geniessen lassen.
Winzer/Weingut: Château de la Negly, Fleury d`Aude/La Clape, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Weinbergen in La Clape, in unmittelbarer Nähe zum Mittelmeer (in der Nähe von Narbonne Plage) gelegen.
Flasche/Etikett: Das Etikett das die Burgunderflasche ziert lässt augenblicklich Fernweh aufkommen. Auf dem ovalen Stück Papier ist es nicht das Gebäude das dafür verantwortlich zeichnet, sondern die Zypressen und Palmen die den Hauch von Mittelmeer verkünden. In erdigen, gedeckten Farben ist die ansprechende Illustration gestaltet, das Château ganz oben unter einem goldenen Rahmen eingefügt und darunter ‘La Brise Marine‘ in elegant geschwungener Typo. Ein Etikett welches das Motiv für sich sprechen lässt und bereits vor dem ersten Schluck Sehnsüchte weckt.
Darunter auf einem schmalen Streifen alle den Wein betreffenden Angaben mit dem grossen Hinweis auf La Clape. Würde sich auf der Rückseite besser machen, um so dem tollen ovalen Etikett einen Soloauftritt zu vergönnen. Man kann jedoch nicht alles haben.
Im Glas: In kräftigem Gelb weht die ‘Brise’ aus dem Glas heraus. Fast goldig schaut es darin aus.
Hermitage 2010
Herkunft & Boden ist alles was zählt.
Kein fröhlich-frischer Freudenspender, sondern Meditationswein für die entspannten und besonderen Stunden im Leben.
Winzer/Weingut: Maison Nicolas Perrin, Valence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Vom Zeugenberg Hermitage am linken Ufer der Rhône in der Gemeinde Tain l´Hermitage.
Flasche/Etikett: Konsequent umgesetztes Corporate-Design auch auf den Weissweinen der Maison Nicolas Perrin. Nichts Neues ‘an der Front’ der Flaschenbeklebung gibt es über das konsequent durchgezogene Corporate Design auf den Weinen der Maison Nicolas Perrin zu berichten. Auf weissem Untergrund das alles überstrahlende Wappen mit den levadierenden Pferden und dem Motto ‘Axis Mundi’ in der roten Schleife. Selbstverständlich auch in gewohnt eleganter roter Schrift die Herkunft entsprechend gross platziert. Nichts zählt mehr als Herkunft bei französischem Wein.
Auch auf diesem Rückenetikett ist alles Wesentliche in englisch angeführt, was für französische Begriffe als echter Fortschritt angesehen werden kann, da man sehr gerne an der eigenen Sprache festhält und wenig Rücksicht auf jene nimmt die ihrer nicht mächtig sind. Weil der Wein noch jung ist und wir sicher sind, dass Luft ihm gut tun wird, darf der Hermitage für eine Stunde in der Karaffe seine Runden drehen.
Im Glas: Goldfarbig zieht der Hermitage seine Kreise im Glas und ganz leicht blitzen grünliche Reflexe auf. Ein dicker Film schmiert sich an der Innenwand gemächlich runter.
Mitsegeln