Stichwort: K&U

Zinfandel ‘Chiles Canyon Vineyards’ 2008

Legendärer Ruf.

Einer der feinsten artisanal hergestellten Zinfandel Kaliforniens und eine Kampfansage an alle Bordeaux-Abhängige.

Winzer/Weingut: Green & Red Vineyard, Chiles Valley, Napa County, Kalifornien, USA.

Lage/Herkunft: Aus dem östlichsten Teil des Napa Valley auf spektakulär liegenden Terassenweinbergen hoch über Napa.

Flasche/Etikett: Auf den ersten Blick glaubt man auf dem Etikett eine chinesische Dschunke zu erkennen, was es aber nicht ist. Dargestellt wird ein Boot in Form eines überdimensionalen Fisches mit gehisstem Segel in schwarz/weiss in einem knallig roten Kreis. Daneben springen Fische auf und ab. Am unteren Ende in rot/schwarz/grün die Rebsorte, der Name und der Jahrgang. Alles auf einem reinweissen Untergrund. Irgendwie typisch amerikanisches Design, speziell was die verspielte Typo angeht.

Insgesamt jedoch ein schöner, klarer Auftritt der mal anders aussieht als das was man gewohnt ist. Am Rückenetikett der Hinweis, dass der Wein von drei total versteckt liegenden Weinbergen im Chiles Canyon, im besagten Napa Valley stammt.

Bevor der Zinfandel eingeschenkt wird kommt er für eine Stunde in den Dekanter und darf dort die Luft der ‘Alten Welt’ schnuppern. Nachdem der Chiles Canyon ein Referenz-Zinfandel sein soll ist die Erwartung entsprechend hoch und die Neugier sowieso.

26. Mai 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Ata Rangi’ Sauvignon Blanc 2010

Zaubertrank aus Mittelerde.

Aussergewöhnlich, aufregend und anders. Das ist wohl die treffendste Beschreibung für diesen tropisch-fruchtigen Zaubertrank.

Winzer/Weingut: Clive Paton & Helen Masters, Ata Rangi, Martinborough, Neuseeland.

Lage/Herkunft: Von mineralstoffarmen Böden der Region um Martinborough in Neuseeland.

Flasche/Etikett: Edel und vornehm klebt ein elitär wirkendes Etikett auf der grünen Flasche. Die Typo wie sie klassischer nicht sein könnte, in grossen Lettern einerseits und edler Handschrift andererseits. Grün und Gold sind die Hauptfarben und signalisieren edle Herkunft. Nichts was stört ist vorne drauf, der Rest steht auf dem Rückenetikett. Der Ata Rangi präsentiert sich vornehm, klassisch und mit jeder Menge Stil.

Ein Design das anspricht weil es nicht brüllt oder sonstwie auf sich aufmerksam zu machen versucht. ‘Less is more’ ist die Devise und wer in der Grafik ein wenig bewandert ist der weiss, dass Gold noch immer jener ‘Bringer’ ist, die einen gewissen Hauch von Luxus vermittelt. In diesem Fall als schmale Bordüre am Rand des Etiketts. Gekonnt inszeniert und edel im Erscheinungsbild. Dass das Etikett geprägt und diese Prägung partiell lackiert ist unterstreicht den edlen Auftritt noch entsprechend.

Im Glas: Strohgelb steht der Ata Rangi im Glas und funkelt blass heraus. Leichte grüne Reflexe blitzen an den Rändern auf. Was jedoch an ‘Geruch’ da aus dem Kelch strömt ist sehr gewöhnungsbedürftig.

27. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Steiner Hund’ Riesling 2006

Auch Hunde können richtig lieblich sein.

Was hier aus der Flasche kommt ist verboten gut und könnte bei manchen zu schweren Entzugserscheinungen führen. Dabei bellt dieser Hund nicht einmal.

Winzer/Weingut: Andreas Kirchmayr, Wein- und Sektkellerei Kirchmayr, Weistrach, Österreich.

Lage/Herkunft: Von renommierten Lagen der Wachau, des Kamptales, des Kremstales und aus dem Donauland in Niederösterreich, Österreich.

Flasche/Etikett: Das Etikett vermittelt mit seinem eindrucksvollen und impactstarken Auftritt vor allem eines: “Hier kommt was Besonderes.” Schön, dass der Name obensteht, jener des Winzers, wie der Wein heisst ist egal. Dazu muss man die Schlegelflasche schon mal wenden um ein wenig mehr über den ‘Hund’ vom Kremstal zu erfahren. Jedenfalls schön, dass es knallig bunt, konkret sehr rot ist, aber sonst? Nada, nichts.

All das passt aber irgendwie zum echten Namen dieses Weines, der sich Steiner Hund nennt. Ich bin gross, ich bin rot und ich bin gefährlich. Dass dieser Hund tatsächlich noch gefährlich werden sollte mussten wir dann selbst feststellen. Dabei sind wir zur Überzeugung gekommen, dass man nicht für jeden Kläffer einen Hundeführerschein benötigt, es aber auch nicht schadet, wenn man die Autoschlüssel abgibt bevor man sich mit diesem ‘Hund’ anlegt.

26. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Orenia’ Blanc AOC Duché d´Uzès 2010

Schmusekater mit Anspruch.

Unkomplizierte, erfrischende Weisswein-Cuvée aus Viognier, Roussanne und Marsanne. Ein Sommerwein der Durst erträglich macht.

Winzer/Weingut: Domaine Pascale et Philippe Nusswitz, Durfort/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Durfort, einem kleinen Dorf am Fuße der Cevennen im französischen Languedoc.

Flasche/Etikett: Die am Flaschenhals geprägte Burgunderflasche schmückt ein saftiges, olivgrünes Etikett mit grafisch leicht verspielter Namenspräsentation. Erfreulich locker und sommerliche Leichtigkeit versprühend, hüpfen die Buchstaben auf und ab und zeigen farblich worauf die richtige Betonung liegt. Unterzeichnet mit des Meisters Signatur wirkt das Stück Papier sehr elegant mit einem kleinen Schuss Verrücktheit im postivsten Sinne.

Was sonst noch wichtig ist erfährt der interessierte Weinfreund am Rückenetikett und wenn das was in der Flasche ist genauso schmeckt wie es von aussen aussieht, dann kann das nur was wirklich Feines sein. Auf jeden Fall wirkt das saftige grün schon vorab für entsprechenden Speichelfluss.

Im Glas: Da der Wein keine Luft benötigt kommt er direkt aus der Flasche in das Glas. Dort steht er in leicht grünlichem goldgelb, zeigt Dichte und Gehalt.

25. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

Reds 2009

Ein Wein für die Menschen.

So nennt sich diese aussergewöhnliche Rotwein-Cuvée aus Zinfandel, Carignan und Petite Sirah und zählt zu einem der begehrtesten Weine in den USA.

Winzer/Weingut: Patrick Campbell und Ray Kaufman, Lodi, Central Valley, Kalifornien, USA.

Lage/Herkunft: Von Lehm- und Tonböden vom Weinberg aus Lodi im Central Valley in Kalifornien, USA.

Flasche/Etikett: Auf der klassischen Bordeauxflasche prangt ein mit Menschen voller Lebensfreude aufgebrachtes Etikett. Fast könnte man meinen das Motto dazu heisst ‘Life is a party’. Keine Spur von traditionellem oder altmodischem Design, sondern purer Spass mit Menschen denen es sichtlich Freude macht Wein zu trinken und sich daran zu erfreuen. Das Etikett ist wahrlich anders, es ist so amerikanisch einfach und deshalb einfach amerikanisch.

Im Glas: Ins Glas fliesst die Cuvée fast bläulich-schwarz mit violetten Rändern. Dunkel wie die Nacht ist diese Farbe und richtig saftig sieht sie darin aus.

In der Nase: Das Bukett verströmt eine sehr würzige Frische, es ist komplex, gibt Noten von Pflaumen und dunklen Beeren frei und riecht saftig und fest. Die ungewöhnliche Kombination von Zinfandel, Carignan und Petit Sirah gibt auch der Nase Aufgaben auf. Man riecht ein wenig die typischen Weihnachtsgewürze vom Zinfandel, die florale Note des Carignan sowie die rustikalen Aromen des Petite Sirah. Ein gut balanciertes Gemisch aller drei Rebsorten und deren Duftaromen. Alles ist im Gleichgewicht und keine spielt sich in den Vordergrund.

31. März 2012 | 0 Kommentare ...alles

Barbera d´Asti ‘Bricco Francia’ 2009

Einstiegs-Barbera mit Suchtpotential.

Eine Barbera die frisch und fröhlich den Frühling einläutet und mächtig Spass macht. Unkomplizierter Genuss zu vielen Anlässen.

Winzer/Weingut: Paolo Alliata, Villa Terlina, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Kalk-Mergelböden der Hügellandschaft südöstlich von Agliano Terme, im Herzen des Piemont.

Flasche/Etikett: Ein turmhohes, elegantes Etikett klebt auf der Bordeauxflasche. Gross der Name Bricco Francia darauf, die Herkunft und Rebsorte etwas kleiner in der Mitte. Geschmückt von einem blauen Wappen mit goldenen Adlern. Ein elegantes Stück Papier, irgendwie schön italienisch. Aber was Design angeht waren die Italiener immer schon eine Klasse für sich.

Im Glas: Nach 40 Minuten im Dekanter wird eingeschenkt. Im Glas zeigt sich die Barbera in einem kräftigen rubinrot mit etwas helleren Rändern. Nicht zu dunkel oder zu dicht lässt einen der Wein noch tief ins Glas blicken.

In der Nase: Es riecht würzig und fruchtig in der Nase, nach Waldbeeren und Veilchen. Aber auch eine feine pikante Note strömt einem entgegen und erfrischt angenehm kühl die Nase. Ein Hauch von Bitterschokolade macht sich bemerkbar und verleiht dem Bukett eine feingewirkte Opulenz die frisch und saftig wirkt.

30. März 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘In Gumpoldskirchen’ 2009 Schellmann

Die Vergangenheit zurück geholt.

Eine Weisswein-Cuvée die eine bewegte Vergangenheit zurück ins Glas holt. Eigenständig und mit viel Charakter.

Winzer/Weingut: Weingut Schellmann, Gumpoldskirchen, Österreich.

Lage/Herkunft: Aus dem bekannten und ehemals berühmten Weinbauort Gumpoldskirchen in der Thermenregion Niederösterreichs.

Flasche/Etikett: Die Burgunderflasche ziert ein Etikett, welches sich erfrischend aus den ‘handelsüblichen’ Kunstwerken hervorhebt. Es ist ein ‘kreatives’ Etikett, bedacht auf weniger ist mehr, aber dieses Wenige muss ‘fetzen’, wie man auf gut wienerisch sagen möchte.

Es ist dank der weiss-schwarz-gelben Farbgestaltung sowie der wuchtigen Typo äusserst impactstark. Schellmann steht in Riesenlettern oben, darunter Gumpoldskirchen und der Jahrgang, so gross wie auf einem Kinoplakat. Das ganze steht auf einem formatfüllenden gelben S und wer mehr wissen will, der findet den Rest, ebenso plakativ, auf den weissen ‘Seitenteilen’ des in einem Stück aufgebrachten Papiers. Als Draufgabe ist das fetzige Etikett noch partiell lackiert. Der Einfluss eines ‘Werbers’ aus diesem Quartett ist unverkennbar.

2. März 2012 | 0 Kommentare ...alles