Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: K&U
Zinfandel ‘Chiles Canyon Vineyards’ 2008
Legendärer Ruf.
Einer der feinsten artisanal hergestellten Zinfandel Kaliforniens und eine Kampfansage an alle Bordeaux-Abhängige.
Winzer/Weingut: Green & Red Vineyard, Chiles Valley, Napa County, Kalifornien, USA.
Lage/Herkunft: Aus dem östlichsten Teil des Napa Valley auf spektakulär liegenden Terassenweinbergen hoch über Napa.
Flasche/Etikett: Auf den ersten Blick glaubt man auf dem Etikett eine chinesische Dschunke zu erkennen, was es aber nicht ist. Dargestellt wird ein Boot in Form eines überdimensionalen Fisches mit gehisstem Segel in schwarz/weiss in einem knallig roten Kreis. Daneben springen Fische auf und ab. Am unteren Ende in rot/schwarz/grün die Rebsorte, der Name und der Jahrgang. Alles auf einem reinweissen Untergrund. Irgendwie typisch amerikanisches Design, speziell was die verspielte Typo angeht.
Insgesamt jedoch ein schöner, klarer Auftritt der mal anders aussieht als das was man gewohnt ist. Am Rückenetikett der Hinweis, dass der Wein von drei total versteckt liegenden Weinbergen im Chiles Canyon, im besagten Napa Valley stammt.
Bevor der Zinfandel eingeschenkt wird kommt er für eine Stunde in den Dekanter und darf dort die Luft der ‘Alten Welt’ schnuppern. Nachdem der Chiles Canyon ein Referenz-Zinfandel sein soll ist die Erwartung entsprechend hoch und die Neugier sowieso.
‘Ata Rangi’ Sauvignon Blanc 2010
Zaubertrank aus Mittelerde.
Aussergewöhnlich, aufregend und anders. Das ist wohl die treffendste Beschreibung für diesen tropisch-fruchtigen Zaubertrank.
Winzer/Weingut: Clive Paton & Helen Masters, Ata Rangi, Martinborough, Neuseeland.
Lage/Herkunft: Von mineralstoffarmen Böden der Region um Martinborough in Neuseeland.
Flasche/Etikett: Edel und vornehm klebt ein elitär wirkendes Etikett auf der grünen Flasche. Die Typo wie sie klassischer nicht sein könnte, in grossen Lettern einerseits und edler Handschrift andererseits. Grün und Gold sind die Hauptfarben und signalisieren edle Herkunft. Nichts was stört ist vorne drauf, der Rest steht auf dem Rückenetikett. Der Ata Rangi präsentiert sich vornehm, klassisch und mit jeder Menge Stil.
Ein Design das anspricht weil es nicht brüllt oder sonstwie auf sich aufmerksam zu machen versucht. ‘Less is more’ ist die Devise und wer in der Grafik ein wenig bewandert ist der weiss, dass Gold noch immer jener ‘Bringer’ ist, die einen gewissen Hauch von Luxus vermittelt. In diesem Fall als schmale Bordüre am Rand des Etiketts. Gekonnt inszeniert und edel im Erscheinungsbild. Dass das Etikett geprägt und diese Prägung partiell lackiert ist unterstreicht den edlen Auftritt noch entsprechend.
Im Glas: Strohgelb steht der Ata Rangi im Glas und funkelt blass heraus. Leichte grüne Reflexe blitzen an den Rändern auf. Was jedoch an ‘Geruch’ da aus dem Kelch strömt ist sehr gewöhnungsbedürftig.
‘Steiner Hund’ Riesling 2006
Auch Hunde können richtig lieblich sein.
Was hier aus der Flasche kommt ist verboten gut und könnte bei manchen zu schweren Entzugserscheinungen führen. Dabei bellt dieser Hund nicht einmal.
Winzer/Weingut: Andreas Kirchmayr, Wein- und Sektkellerei Kirchmayr, Weistrach, Österreich.
Lage/Herkunft: Von renommierten Lagen der Wachau, des Kamptales, des Kremstales und aus dem Donauland in Niederösterreich, Österreich.
Flasche/Etikett: Das Etikett vermittelt mit seinem eindrucksvollen und impactstarken Auftritt vor allem eines: “Hier kommt was Besonderes.” Schön, dass der Name obensteht, jener des Winzers, wie der Wein heisst ist egal. Dazu muss man die Schlegelflasche schon mal wenden um ein wenig mehr über den ‘Hund’ vom Kremstal zu erfahren. Jedenfalls schön, dass es knallig bunt, konkret sehr rot ist, aber sonst? Nada, nichts.
All das passt aber irgendwie zum echten Namen dieses Weines, der sich Steiner Hund nennt. Ich bin gross, ich bin rot und ich bin gefährlich. Dass dieser Hund tatsächlich noch gefährlich werden sollte mussten wir dann selbst feststellen. Dabei sind wir zur Überzeugung gekommen, dass man nicht für jeden Kläffer einen Hundeführerschein benötigt, es aber auch nicht schadet, wenn man die Autoschlüssel abgibt bevor man sich mit diesem ‘Hund’ anlegt.
‘Orenia’ Blanc AOC Duché d´Uzès 2010
Schmusekater mit Anspruch.
Unkomplizierte, erfrischende Weisswein-Cuvée aus Viognier, Roussanne und Marsanne. Ein Sommerwein der Durst erträglich macht.
Winzer/Weingut: Domaine Pascale et Philippe Nusswitz, Durfort/Languedoc, Frankreich.
Lage/Herkunft: Aus Durfort, einem kleinen Dorf am Fuße der Cevennen im französischen Languedoc.
Flasche/Etikett: Die am Flaschenhals geprägte Burgunderflasche schmückt ein saftiges, olivgrünes Etikett mit grafisch leicht verspielter Namenspräsentation. Erfreulich locker und sommerliche Leichtigkeit versprühend, hüpfen die Buchstaben auf und ab und zeigen farblich worauf die richtige Betonung liegt. Unterzeichnet mit des Meisters Signatur wirkt das Stück Papier sehr elegant mit einem kleinen Schuss Verrücktheit im postivsten Sinne.
Was sonst noch wichtig ist erfährt der interessierte Weinfreund am Rückenetikett und wenn das was in der Flasche ist genauso schmeckt wie es von aussen aussieht, dann kann das nur was wirklich Feines sein. Auf jeden Fall wirkt das saftige grün schon vorab für entsprechenden Speichelfluss.
Im Glas: Da der Wein keine Luft benötigt kommt er direkt aus der Flasche in das Glas. Dort steht er in leicht grünlichem goldgelb, zeigt Dichte und Gehalt.
Reds 2009
Ein Wein für die Menschen.
So nennt sich diese aussergewöhnliche Rotwein-Cuvée aus Zinfandel, Carignan und Petite Sirah und zählt zu einem der begehrtesten Weine in den USA.
Winzer/Weingut: Patrick Campbell und Ray Kaufman, Lodi, Central Valley, Kalifornien, USA.
Lage/Herkunft: Von Lehm- und Tonböden vom Weinberg aus Lodi im Central Valley in Kalifornien, USA.
Flasche/Etikett: Auf der klassischen Bordeauxflasche prangt ein mit Menschen voller Lebensfreude aufgebrachtes Etikett. Fast könnte man meinen das Motto dazu heisst ‘Life is a party’. Keine Spur von traditionellem oder altmodischem Design, sondern purer Spass mit Menschen denen es sichtlich Freude macht Wein zu trinken und sich daran zu erfreuen. Das Etikett ist wahrlich anders, es ist so amerikanisch einfach und deshalb einfach amerikanisch.
Im Glas: Ins Glas fliesst die Cuvée fast bläulich-schwarz mit violetten Rändern. Dunkel wie die Nacht ist diese Farbe und richtig saftig sieht sie darin aus.
In der Nase: Das Bukett verströmt eine sehr würzige Frische, es ist komplex, gibt Noten von Pflaumen und dunklen Beeren frei und riecht saftig und fest. Die ungewöhnliche Kombination von Zinfandel, Carignan und Petit Sirah gibt auch der Nase Aufgaben auf. Man riecht ein wenig die typischen Weihnachtsgewürze vom Zinfandel, die florale Note des Carignan sowie die rustikalen Aromen des Petite Sirah. Ein gut balanciertes Gemisch aller drei Rebsorten und deren Duftaromen. Alles ist im Gleichgewicht und keine spielt sich in den Vordergrund.
‘In Gumpoldskirchen’ 2009 Schellmann
Die Vergangenheit zurück geholt.
Eine Weisswein-Cuvée die eine bewegte Vergangenheit zurück ins Glas holt. Eigenständig und mit viel Charakter.
Winzer/Weingut: Weingut Schellmann, Gumpoldskirchen, Österreich.
Lage/Herkunft: Aus dem bekannten und ehemals berühmten Weinbauort Gumpoldskirchen in der Thermenregion Niederösterreichs.
Flasche/Etikett: Die Burgunderflasche ziert ein Etikett, welches sich erfrischend aus den ‘handelsüblichen’ Kunstwerken hervorhebt. Es ist ein ‘kreatives’ Etikett, bedacht auf weniger ist mehr, aber dieses Wenige muss ‘fetzen’, wie man auf gut wienerisch sagen möchte.
Es ist dank der weiss-schwarz-gelben Farbgestaltung sowie der wuchtigen Typo äusserst impactstark. Schellmann steht in Riesenlettern oben, darunter Gumpoldskirchen und der Jahrgang, so gross wie auf einem Kinoplakat. Das ganze steht auf einem formatfüllenden gelben S und wer mehr wissen will, der findet den Rest, ebenso plakativ, auf den weissen ‘Seitenteilen’ des in einem Stück aufgebrachten Papiers. Als Draufgabe ist das fetzige Etikett noch partiell lackiert. Der Einfluss eines ‘Werbers’ aus diesem Quartett ist unverkennbar.
Mitsegeln