Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: K&U Weinhalle
Sveti Jakov 2012 Malvasia Istriana
Viel mehr Saft ist fast unmöglich
Wein für Abenteurer, für Freunde von Entdeckungsreisen und ganz sicher einer für vinophile Leckermäuler.
Winzer/Weingut: Vesna & Giorgio Clai, Krasica/Buje, Istrien, Kroatien.
Lage/Herkunft: Von Rebstöcken die auf roter Erde und weissem Kalk stehen.
Allgemeines: Der letzte Wein dieser Verkostungsrunde unter dem Motto Naturwein – Die Lust am Experiment, ist wohl auch der aussergewöhnlichste. Das deshalb, weil er nicht aus einem “klassischen” Anbaugebiet wie Frankreich, Deutschland oder Italien, sondern aus Istrien in Kroatien kommt. Giorgio Clai und seine Frau Vesna machen dort ihre Weine und verweigern im Weinberg sowohl synthetische Spritz- wie auch Düngemittel. Bei ihnen regiert die Natur und man lässt diese machen. Die Rebstöcke stehen auf roter Erde und weissem Kalk und der Wein der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, ist der ‘Sveti Jakov’ Malvasia Istriana 2012. Sveti Jakov heisst übrigens soviel wie Sankt Jakob. Mehrere Wochen auf der Maische vergoren und im Holzfass ausgebaut wurde dieser Malvasier. Insider schwärmen längst in höchsten Tönen von diesem Wein, ich werde mich jetzt selbst aufmachen ihn zu “untersuchen”. Für eine Stunde wandert der Wein aber vorher noch in die Karaffe. Getrunken wird er dann aus dem Burgunderkelch.
Verdicchio dei Castelli di Jesi 2014 Classico Superiore
Unbeschwert, beschwingt und lebensfroh
Ein Wein der tanzt im Mund. Zu einem Preis der für soviel Trinkvergnügen der reine Witz ist. Spass pur!
Winzer/Weingut: Pievalta, Maiolati Spontini, Marken, Italien.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 40 Jahre alten Reben die auf Sand-, Lehm- und Geröllböden stehen.
Allgemeines: Der zweite Wein der heute unter dem Motto Naturwein – Die Lust am Experiment verkostet wird, kommt von der östlichen Seite in der Mitte des “Stiefels”, den Marken. Auf italienisch Marche. Die Rebsorte, eine zu 100% autochthone, welche bereits seit dem 14. Jahrhundert in den Marken angebaut wird; Verdicchio. Kennt so gut wie keiner hierzulande, trinkt so gut wie keiner hier, scheint irgendwie den Italienern vorbehalten zu sein. In diesem Fall kommt der Wein, ein Verdicchio dei Castelli di Jesi 2014 Classico Superiore vom Weingut Pievalta aus Maiolati Spontini. Biodynamisch angebaut, im Edelstahl ausgebaut und Demeter® zertifiziert ist der gute Tropfen, der, soviel sei vorab verraten, sicher nichts für Fruchtfanatiker ist. Dafür wird er jene überraschen die nach Charakter suchen und gerne auch mal eine Abenteuerreise machen. Ich starte meine Reise jetzt und lasse den Verdicchio fürs Erste einmal eine Stunde in der Karaffe dümpeln um sich akklimatisieren zu können.
Edelgraben 2013 Weissburgunder
Die totale Horizonterweiterung
Ein Erlebnis, eine Naturgewalt und der perfekte Repräsentant dafür, wie Naturwein geht und schmecken kann. Was für ein Saft!
Winzer/Weingut: Claus Preisinger, Gols/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Weingärten mit Sand-, Lehm- und Geröllböden.
Allgemeines: Naturwein, ein nicht enden wollendes Thema. Eines das äusserst kontrovers diskutiert wird, wo Welten aufeinander prallen und manche in ihrer Sicht der Dinge gar ins Religiöse abgleiten. Soweit will ich aber hier nicht gehen, sondern unter dem Motto Naturwein – Die Lust am Experiment ein paar aussergewöhnliche Naturweine vorstellen. Den Anfang dieser Reihe macht ein Weissburgunder mit dem Namen EDELGRABEN, was letztlich für ErDELuftGRAsundreBEN steht. Dafür verantwortlich zeichnet Claus Preisinger aus Gols, der schon beim grossen Hans Nittnaus als Kellermeister fungierte und heute selbst zu den Grossen in Österreich zählt. Sein Edelgraben 2013 wurde maisschevergoren, im klassischen Holzfass ausgebaut sowie unfiltriert und ungeschwefelt abgefüllt. In der “Szene” ist sein Edelgraben bereits bestens bekannt und auch geschätzt, ich selbst werde ihn heute zum ersten Mal verkosten und gönne ihm dafür eine Stunde in der Karaffe bevor er in den grossen Kelch darf.
Atmosphères Vin Mousseux
Spassfaktor 10 hoch 10
Wer mit soviel köstlichen Melonen um sich wirft, wer derart trocken durch die Gegend rennt und dabei noch Äpfel, Birnen und Blüten unters Volk bringt, der will nichts als Spass verbreiten.
Winzer/Weingut: Jo Landron, La Haye Fouassiere, Muscadet, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von 40 Jahre alten Reben die auf mit Gneis- und Quartzböden stehen.
Allgemeines: Seine Muscadets habe ich längst ausführlich verkostet und zähle sie zu den besten die es zu erstehen gibt. Sein Le Fief du Breil gehört zu meinen Lieblings-Sommerweinen, der auch im Winter und vor allem reifer, genauso grossen Spass macht. Heute steht von Jo Landron aus La Haye Fouassiere in der Region Muscadet an der Loire unter dem Motto Petillant Naturel – Der totale Sprudelspass sein Vin Mousseux am Tisch der Wahrheit; der Atmosphères. Im Grunde genommen nichts anderes als ein Perlwein, aus dem Jo Landron aber einen echten Pet Nat, also einen Petillant Naturel macht. 80% Folle Blanche und 20% Pinot Noir füllt Jo dafür in seine Flaschen, nachdem er den Wein 24 Monate auf der Hefe reifen hat lassen, bevor er ihn degorgiert hat. Und weil es für Schaumwein aus dem Muscadet keine Appellation gibt, deklariert er seinen Atmosphère als Vin mousseux. Natürlich kenne ich auch diesen Sprudel bereits bestens, heute aber wird darüber auch berichtet. Auf dass es richtig blubbern möge.
Pétillant naturel “Oracular” blanc 2013
Sprudel für Leute die sich was trauen
Der Oracular ist Sprudel für Abenteuer und für Leute die vor nichts Angst haben. Die werden diesen Tropfen lieben.
Winzer/Weingut: Domaine Mâmârutá, Fitou, Roussillon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von teilweise über 100 Jahre alten Reben hoch über der Meeresküste.
Allgemeines: Erst unlängst hatte ich von Marc Castan seinen knochentrockenen Rosé Grain de Folie in der Verkostung. Marc, der früher Profi-Surfer war, ist mit seiner kleinen Domaine Mâmârutá im Fitou eine nicht wegzudenkende Grösse in der Naturweinszene. Was er aus seinen teilweise über 100 Jahre alten Rebstöcken, die auf alten Terrassenlagen über der Küste des Mittelmeeres stehen in die Flasche bringt, ist immer wieder bemerkenswert. Heute steht unter dem Motto Petillant Naturel – Der totale Sprudelspass sein Oracular blanc 2013 am Tisch der Wahrheit. 100% Muskateller, spontan vergoren, im Edelstahl ausgebaut und vegan ist dieser Petillant Naturel. Marc, der seine Weingärten ausschliesslich biodynamisch bewirtschaftet geht sogar soweit, dass er seine biodynamischen Spritzmittel aus Pflanzen, die im Umfeld seiner Weinberge wachsen erzeugt. Und weil ich schon gespannt bin wie sich ein Muskateller in Form eines Petillant Naturels anfühlt und schmeckt, kommt der Sprudel jetzt unverzüglich ins Glas.
Rosa, Rosé, Rosam 2014
Rosarote Sprudel-Offenbarung
Pfeif auf Schampus, dieser Blubber steckt die Edelsocken alle in die Tasche. What a freaky, funky Sprudel.
Winzer/Weingut: La Grange Tiphaine, Amboise, Loire, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Rebstöcken die zwischen 70 und 80 Jahre alt sind.
Allgemeines: Ich weiss gar nicht mehr wann dieser Superblubber zum ersten Mal auf den Markt kam. Ich weiss aber, dass ich ihn seit es ihn gibt, jedes Jahr aufs Neue bunkere und mich mit ihm über den Sommer rette. Die Rede ist von einem rosa Sprudel von der Domaine La Grange Tiphaine in Amboise an der Loire, und der steht heute, nachdem ich garantiert schon unzählige Flaschen davon vernichtet habe, unter dem Motto Petillant Naturel – Der totale Sprudelspass am Tisch der Wahrheit. Coralie Delecheneau und ihr Mann Damien keltern diesen fröhlichen Tropfen aus Grolleau, Malbec, Cabernet Franc und Gamay, deren Rebstöcke zwischen 70 und 80 Jahre alt sind. Eines kann ich schon jetzt vorab versprechen; der Rosa, Rosé, Rosam, so heisst der Sprudel, ist genauso funkig wie das flotte Etikett, dass diese Flasche ziert. Es ist mir heute ein besonderes Vergnügen diesen Schäumer einmal richtig zu verkosten und ausführlich darüber zu berichten, habe ich ihn doch bis jetzt nur einfach aufgemacht und weggetrunken.
Grain de Folie 2015 Rosé
Wenn der Wein das Tempo vorgibt
Rosé mit einer Durchflussgeschwindigkeit die schockiert, die man nicht glauben will und der man gerade deshalb hoffnungslos verfällt.
Winzer/Weingut: Domaine Mâmârutá, Fitou, Roussillon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von teilweise über 100 Jahre alten Reben hoch über der Meeresküste.
Allgemeines: Marc Castan und seine kleine Domaine Mâmârutá sind in der Naturweinszene Frankreichs eine fixe Grösse. Früher war er Profi-Surfer, heute zaubert er auf seiner Domaine im Fitou im südfranzösischen Roussillon charaktervolle Weine in die Flaschen. So eine steht heute auch unter dem Motto Spass hat eine Farbe: Rosarot am Tisch der Wahrheit. Und zwar sein Grain de Folie 2015 Rosé, eine Rosécuvee aus Syrah und Grenache noir aus Direktpressung. Im Edelstahltank wurde der Wein ausgebaut und unfiltriert von der Hefe direkt auf die Flasche gebracht. Seine Rebstöcke die auf alten Terrassenlagen über der Küste des Mittelmeeres stehen, sind teilweise über 100 Jahre alt. Und weil ich seit ein paar Jahren weiss WAS Marc Castan aus diesen rausholt (in allen Farben), weiss ich auch bereits was mich mit dem Grain de Folie 2015 Rosé erwartet. Trinke ich den immerhin seit Jahren regelmässig mit grosser Freude. Heute wird über ihn auch mal geschrieben, damit dieser aussergewöhnliche Rosé auch seinen grossen Auftritt abbekommt. Kork heraus und rein ins Glas damit.
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