Stichwort: K&U Weinhalle

Riesling ‘Bruck’ 2010

Spannung wie bei Hitchcock.

Kann filigran voluminös sein und kann kristallklar gleichzeitig saftig und rund sein? Ja, es kann! Dieser Wein tritt eindrucksvoll den Beweis an.

Winzer/Weingut: Peter Veyder-Malberg, Spitz/Donau, Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Glimmerschieferböden der auf ca. 400 Meter Seehöhe liegenden Lage Bruck.

Riesling Bruck Flasche/Etikett: Auf der superschlanken Schlegelflasche klebt eines der schönsten Etiketten die ich persönlich seit längerer Zeit gesehen habe. Auf gedeckt weissem Untergrund präsentiert sich ein in grün gehaltenes, sehr traditionell gestaltetes Motiv wie man es von früheren Etikettendesigns kennt. Es ist aber durch die feine grafische Gestaltung vollständig aufs Wesentliche reduziert und so weit ‘abgespeckt’, dass man durchaus ‘Tradition meets Neuzeit’ sagen kann. In der Mitte was in der Flasche drin ist und Wachau in Grossbuchstaben runden alles stimmig ab.

Am Hals der Flasche verkündet ein eigens aufgebrachter Kleber, dass der Wein ein Produkt echter HANDARBEIT ist. Das steht auch am Rückenetikett ganz oben drauf und ebenso informiert dieses ausführlich über die Philosophie des Weinguts, sowie über die Lage und die mühevolle Bewirtschaftung dieser. Nachdem der Riesling Bruck von seinem Glasverschluss befreit ist, kommt er (extra nachgefragt) für drei Stunden in die Karaffe um dort Luft zu schnappen.

Im Glas: Im Glas steht der Riesling Bruck fast goldgelb mit einem hauchfeinen grünlichen Schimmer. Es sieht satt und konzentriert darin aus und macht Lust darauf die Nase rein zu stecken.

31. März 2013 | 0 Kommentare ...alles

Reiterpfad 2009

Tango auf der Zunge.

Rassig und gesittet bissig punktet der Tropfen mit lebendiger Säure und zeigt sich trotzdem weich und mild im Mund. Riesling vom Feinsten.

Winzer/Weingut: Weingut von Winning, Deidesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von wechselnden Bodenverhältnissen der Lage ‘Reiterpfad’ mit überwiegend Gehängeschutt, abgeschwemmtem Sand und Buntsandstein, sowie Kalkmergelzonen und Lößlehmriegel.

Reiterpfad Flasche/Etikett: Auf der dunkelbraunen Schlegelfalsche klebt ein wunderschönes, auf historisch getrimmtes Etikett. Auf weissem Hintergrund, der durch helles grau eingerahmt ist, prangt ein in Kurrentschrift gehaltenes, überdimensionales W, umrankt und ausgefüllt von aufwändig gestalteten Ornamenten. All das in gold, was diesem imposanten Auftritt sogar noch eine edle und elegante Note verleiht. Unten drunter VON WINNING in Kapitalen, oben drüber REITERPFAD, ebenso in Grossbuchstaben. Ein Etikett, das eindrucksvoll und unverwechselbar ist. Das Rückenetikett in hellem grau ist weiss bedruckt und informiert über alles was man sonst noch wissen soll und muss. Da der Ruppertsberger Reiterpfad, so heisst der Wein korrekt, ein Teilsponti ist, darf er für eine Weile in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen bevor er dann (bereits sehnsüchtigst erwartet) in die Gläser kommt.

Im Glas: Helles strohgelb strahlt aus dem Glas, zarte grünliche Reflexe blitzen kurz auf und beim Schwenken fällt auf, dass der Wein ganz fein aufperlt.

30. März 2013 | 0 Kommentare ...alles

‘Gimmeldingen’ 2010 Riesling

Nichts für Fruchtikusse.

Kein Riesling für Primärfruchttrinker. Hier gibt anspruchsvolle Mineralität den Ton an und sorgt für ein aufregendes Trinkerlebnis.

Winzer/Weingut: Weingut A. Christmann, Gimmeldingen/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Stammt von Sand- und Kalksteinlagen aus unterschiedlichen Gimmeldinger Parzellen.

Riesling Gimmeldingen Flasche/Etikett: Abgefüllt in einer braunen Schlegelflasche ziert diese ein schlicht gehaltenes und deshalb umso eleganteres Etikett. In gedecktem weiss zu oberst gross die Initialen AC und darunter A. Christmann in dezent geschwungener Typo. Darunter Jahrgang, Gimmeldingen, Riesling und Pfalz, alles zentriert unterhalb des goldenen Randes der das Etikett ganz oben einfasst. Alles ist konzentriert aufs Wesentliche und auf jegliches Schnickschnack wird verzichtet. Schlichter geht´s nicht mehr und das ist gut so. Auch am Rückenetikett findet der Interessierte nur das Nötigste, was angesichts der gesetzlich vorgeschriebenen Angaben schon genug ist. Da der Gimmeldingen ein Sponti (auf der Wilden Hefe spontanvergoren) ist, darf er für eine Weile in der Karaffe seine Runden drehen und nach einer Stunde kommt er in die Gläser.

Im Glas: Gleich dem Gold des Fort Knox leuchtet es im Glas, es strahlt und funkelt und an der Glaswand läuft ein leichter Film gemächlich wieder ab.

29. März 2013 | 0 Kommentare ...alles

Monsicuro 2006

Grosse Barbera-Persönlichkeit.

Eine Barbera wie aus einem Guss. Viel Charakter, viel Persönlichkeit viel Profil. Meditatioswein für richtige Geniesser.

Winzer/Weingut: Villa Terlina, Agliano Terme, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Mergel-Gipsböden mit ungeklontem Rebmaterial aus den alten Weinbergen der Villa Terlina.

Monsicuro Flasche/Etikett: Das Etikett welches die Bordeauxflasche ziert wurde schon im Zuge der Verkostung des Monsicuro 2008 ausführlich beschrieben. Auch jenes des 2006er ist eine durch und durch ‘heilige’ Erscheinung, welche darin begründet liegt, dass jene mit einem Pankenkreuz versehene Münze die auf dem Etikett in silber aufgedruckt ist aus dem 14. Jahrhundert stammt und auf den Codex Astensis, einer mittelalterlichen Sammlung von Dokumenten der Region Asti verweist. Ansosnten ist das Etikett bis auf den letzten Strich das Gleiche wie schon beim 2008er, nur dass in diesem Fall eben 2006 als Jahrgang angeführt ist. Der Name Monsicuro ist wieder in der typischen mittelalterlichen, römisch-keltisch anmutenden Typo aufgedruckt. Hatten wir dem 2008er drei volle Stunden im Dekanter gegönnt, so darf der 2006er bevor er in die grossen Burgundergläser kommt zwei Stunden Sauerstoff aufnehmen um sich zu sammeln. Soviel Zeit muss sein bevor man seine ‘Heiligkeit’ ins Glas lässt.

Im Glas: In dunkelstem Rubinrot funkelt der Monsicuro im grossen Kelch. Zum Rand hin wird er etwas heller was sich farblich in sattem kirschrot bemerkbar macht.

1. März 2013 | 0 Kommentare ...alles

‘Les Laquets’ 2002

Harmonie in Reinkultur.

Ein Malbec für die grossen Momente. Soviel samtiger Saft und konzentrierte Frische im Mundgefühl lassen einen andächtig jedes neue Glas geniessen.

Winzer/Weingut: Domaine Maisonneuve, Fargues/Cahors, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den kühlen und steilen Kalk- und Kiesel-Lehmböden der Weinbergen der Appellation Cahors.

Le Laquets Cahors Flasche/Etikett: Auf der Flasche klebt ein hohes, in dunklem vanillegelb gehaltenes Etikett mit weinroter Beschriftung. In Kleinbuchstaben ist darauf les laquets wie auch cahors aufgedruckt und in der Mitte in einer Art von Pinselstrichen so etwas wie Initialen. Letztlich nicht wirklich erkennbar um welche es sich dabei handeln soll. Unter dem Hauptetikett klebt ein zweites kleines mit allen Angaben zu Herkunft, Status und was man sonst noch wissen muss. Erfreulich bereits der Hinweis, dass man mit 13 Vol.% auf der moderaten Seite angesiedelt ist.

Bevor wir den Les Laquets in die Gläser lassen darf er, um nach seinem langen Aufenthalt in der Flasche langsam aufzuwachen, für eine Stunde in der Karaffe seine Kreise ziehen. Dann trinken wir ihn an, kosten nach zwei Stunden ein zweites Glas und gönnen uns am Abend noch ein drittes.

Im Glas: Fast schwarz steht der Les Laquets im Glas, blitzt an den Rändern in dunkelviolettrot auf und zieht fette Schlieren an der Glaswand hinter sich her. Dicht, saftig und konzentriert sieht es im Kelch aus.

28. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Pagos del Moncayo 2010 ‘Garnacha & Syrah’

Vanille-Waldbeerbomber.

Ein kräftiges, saftiges und fröhlich-frisches Trinkvergnügen für entspannte Stunden in der warmen Stube.

Winzer/Weingut: Pagos del Moncayo, Vera de Moncayo/Saragossa, Spanien.

Lage/Herkunft: Von 80 Jahre alten Grenache- und Syrah-Reben auf kalkhaltigen Braunerdeböden in Campo de Borja am Fuße des Moncayo.

Pagos del Moncayo Flasche/Etikett: Die bullige Burgunderflasche ist mit einem Esprit versprühendem Etikett beklebt auf dem sofort die roten Weinspritzer ins Auge stechen. In gold ist der Name des Weines, der auch jener des Weinguts ist, in verspielter Typo aufgedruckt. Überhaupt wirkt alles dank der frechen Spritzer sehr verspielt und äusserst fröhlich und soll wohl einen Vorgeschmack auf das erzeugen, was einen dann im Glas erwartet. Die Spritzer sind farblich den Rebsorten angepasst. Für die Garnacha wird in fruchtigem rot und für die Syrah in dunklem lilarot gekleckert. Unten gross der Hinweis auf die Herkunft.

Auf dem Rückenetikett sehr viel Information über Wein und Herkunft und auch über die Zusammensetzung der Cuvée. Alles auf weiss in ebenso verspielter Typo wie schon am Hauptetikett aufgedruckt. Den schlanken Hals ziert eine weinrote Manschette mit dem goldenen Audruck Pagos del Moncayo. Bevor wir unsere Gläser füllen darf der ‘Basiswein’ der Familie Aibar für eine Stunde an die frische Luft.

Im Glas: Knalliger kann kirschrot fast nicht sein. Es ist so saftig rot im Glas, dass man liebsten reinbeissen möchte. Wie allerrotestes Kirschwasser funkelt es darin. Der Wein ist klar und transparent im Kern.

27. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Crémant de Bourgogne ‘Rose’ Brut

Spitzenblubber zum Spartarif.

Champagner-Alternative zum Spartarif, ohne auf höchste Qualität verzichten zu müssen. Macht zu jedem Anlass und zu jeder Zeit beste Figur.

Winzer/Weingut: Parigot & Richard, Savigny-les-Beaune, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Weinbergen aus dem Herzen der Côte de Beaune.

Parigot Flasche/Etikett: Elegant ist die Erscheinung der Flasche aus der es beeindruckend lachsfarben heraus schimmert. Auf ihr klebt ein Etikett das aus einer Form gestanzt wurde und deshalb wirkt als würden es zwei sein. Ein Teil in hellem silber mit Parigot in elegant geschwungener Schrift darauf und im anderen, leicht goldenen Teil Rosé eingedruckt. Beide Farben passen wunderbar zum strahlenden Inhalt und liefern ein stimmiges Erscheinungsbild.

Am Rückenetikett sowohl in französisch wie auch in englisch alles Wissenswerte über Weingut, Herstellungsmethode und den Sprudel an sich. Wie üblich lassen wir die Champagnergläser eingepackt, entscheiden uns bei diesem Crémant bewusst gegen das Weissweinglas und nehmen für den Sprudel das höhere, dafür aber schlankere Burgunderglas.

Im Glas: In intensivem lachsrosa, fast wie Himbeerwasser, steht der Parigot im Glas und es perlt äusserst leise drin.

2. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles