Stichwort: K&U Weinhalle

‘Ried Schön’ 2010 Grüner Veltliner

Anders. Punkt.

Mit Steinaroma bis in die letzte Beerenritze stellt sich dieser ‘Wachauer’ völlig anders als seine Artgenossen dar. Grüner Veltliner für Abenteurer.

Winzer/Weingut: Martin Muthenthaler, Mühldorf, Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von einer Terrassenanlage über Viessling im Spitzer Graben, mit alten Veltliner-Reben auf Gneis- und Glimmerschieferboden.

GV Ried Schön Flasche/Etikett: Elegant ist nicht nur die ultraschlanke dunkelbraune Schlegelflasche, ebenso elegant ist auch das Etikett das auf ihr klebt. Minimalistisches Design, das alles transportiert was wesentlich ist. Auf hellbeigem Untergrund ist in dicken schwarzen Buchstaben Martin Muthenthaler eingedruckt und unterhalb in grau Wachau. Am unteren Ende 2010 Grüner Veltliner Ried Schön und fertig ist das Teil. Umrandet wird alles von einem goldenen Rahmen. Nicht modern, dafür umso klassischer. Könnte genauso gut das Firmenschild eines Juweliers sein.

Am äusseren Rand des Etiketts und ausserhalb des Rahmens die allernötigsten Informationen sowie das Siegel der Districtus Vinea Wachau, welche 1983 als Vereinigung von Wachauer Winzern gegründet wurde. Schlanke 12%vol. lassen schon im Vorfeld Freude aufkommen. Nachdem die Flasche von ihrem Glasverschluss befreit wurde, kommt der Inhalt für eine Stunde in die Karaffe und dann ins polierte Glas.

Im Glas: Wie ein Goldbarren leuchtet der Grüne Veltliner aus dem Glas heraus. Zarte grünliche Reflexe blitzen auf.

28. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘Les Arbousiers’ 2012 Côtes du Rhône blanc

Wie der Geist von Canterbury.

Um läppische 12 Euro finden Sie keinen besseren weissen Côtes du Rhône für die nächste Hitzewelle. Absoluter Tipp für den Sommer!

Winzer/Weingut: Domaine la Réméjeanne, Sabran, Languedoc-Roussillon, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden auf einem Plateau von Sabran, auf der rechten Seite der Rhône.

Les Arbousiers Flasche/Etikett: Ein durchaus feminin wirkendes Etikett ziert die dunkle Burgunderflasche. Auf leicht gelblichem Papier ein sehr schönes Logo der Domaine, sowohl was die Farbgestaltung wie auch das Design angeht. Ein grosses reduziertes R mit ein paar bunten Beeren stilistisch aufgepeppt ist der Blickfang dieses Logos, in orange steht der Jahrgang und der Name des Weins am Etikett. Unterhalb schlicht und einfach Côtes du Rhône in Grossbuchstaben. Ende. Mehr braucht es nicht um optisch Eindruck zu schinden. Alles ist aufs Minimum reduziert. Jede Information mehr würde hier nur stören. Sehr schönes und auch elegantes Design.

Am etwas kleineren Rückenetikett erfährt der Weinfreund in erster Linie welche Rebsorten in diesem Tropfen verarbeitet sind und darf sich auch über eine Trinktemperaturempfehlung freuen. Sonst ist alles angeführt was angeführt sein muss, der Hinweis VIN BIOLOGIQUE sowie das offizielle Bio-Siegel. Ohne weiteres Geplänkel wird der Les Arbousiers von seinem Kork befreit und eingeschenkt.

Im Glas: Strohgelb wie Rapunzels Haar dreht der Les Arbousiers seine Runden im Glas.

11. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘Riecine’ Chianti Classico 2011 DOCG

Charakterkopf mit Suchtpotential.

Kein Chianti den man einfach so ‘verputzt’. Er ein ist Individualist, komplex, hat Persönlichkeit und jede Menge Charakter, den er eindrucksvoll präsentiert.

Winzer/Weingut: Riecine, Gaiole, Chianti, Italien.

Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden des Weinguts in Gaiole in Chianti.

Riecine Chianti Flasche/Etikett: Ein turmhohes weisses Etikett das fast die gesamte Höhe der Flasche einnimmt ziert das dunkle Gebinde. Zu oberst das Logo von Riecine, drei Bäume in weinrot und unterhalb in Grossbuchstaben der Name. Die Mitte nimmt ein Text ein auf dem ein wenig über den Gründer des Weinguts sowie dessen Anspruch und Bedeutung in Chianti erklärt. Im Hintergrund ganz zart das Weingut aufgedruckt. Unterhalb der Jahrgang mittig eingedruckt und ganz am unteren Rand Chianti Classico in geschwungener Schreibschrift. Ein sehr klassisch wirkendes Design, nichts Verspieltes, klar und elegant. Auf der weinroten Halsmanschette das offizielle Siegel angebracht als Nachweis dafür, dass es sich um einen Chianti Classico DOCG handelt. Am kleinen weissen Rückenetikett dann noch ein paar allgemeine Informationen. Und weil der Tropfen noch ein Jungspund ist darf er sich für eine halbe Stunde seine Aussenwelt aus dem Inneren der grossen Weinkaraffe ansehen.

Im Glas: Beeindruckend transparent dreht der Riecine in leuchtendem Granatrot seine Kreise im Glas.

27. April 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘Ravazzol’ 2009 Valpolicella Classico Superiore

Ein Fall für den Jungbauern-Kalender.

Jung, spritzig, knackig und lebendig. Nichts dickes oder weichgespültes, sondern urig-nackter Trinkspass. Pur und unverfälscht.

Winzer/Weingut: Cá La Bionda, Valgatara di Marano, Veneto, Italien.

Lage/Herkunft: Von 30 bis 50 Jahre alten Corvina-Reben auf steilen kargen Kalk- und Lössterrassen.

Valpolicella Ca la Bionda Flasche/Etikett: Ein relativ klassisch wie auch elegant wirkendes Etikett klebt auf der Bordeauxflasche des berühmten Valpolicellas. Crémefarbig ist der Untergrund, ganz oben steht in Kapitalen CÁ LA BIONDA, unterhalb der Jahrgang und in der Mitte weist Vigneti di Ravazzol, Valpolicella Classico Superiore auf die Herkunft des Inhalts hin. Unterhalb ein grosser scharlachroter Buchstabe B. Nicht der ‘bekannte’ aus dem Mittelalter, sondern jener welcher für BIONDA steht. Das ganze Etikett ist von einem grauen Rand eingefasst. Insgesamt ein einfaches Stück Papier das kein grosses Aufsehen um sich macht. Eine rote Halsmanschette komplettiert das elegante Erscheinungsbild. Am kleinen Rückenetikett erfährt der Weinfreund in englisch und italienisch einiges über den Weinberg auf dem der Wein wächst, die Gegend und die Herstellung. Sehr informativ für alle, die gern ein wenig mehr erfahren wollen bevor sie die Flasche öffnen. Für eine halbe Stunde darf der Ravazzol ein wenig Wiener Frischluft schnuppern bevor er zur Verkostung in die polierten Gläser kommt.

Im Glas: Relativ transparent steht der Ravazzol in hellem Rubinrot im Glas. Fast geht er sogar ein wenig ins Bräunliche zum Rand hin.

25. April 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘Bric Trifüla’ 2010 Dolcetto d´Asti

Subtile Rasse & grandioser Trinkfluss.

Dolcetto zum Verlieben. Hinterlässt so gut wie keine Spuren und sorgt dafür, dass man augenblicklich das nächste Maul voll davon haben will.

Winzer/Weingut: Cascina Luisin, Barbaresco, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden aus der Umgebung von Barbaresco.

Dolcetto Brico Trifüla Flasche/Etikett: Auf der dunkelbraunen Flasche, auf welcher am Flaschenhals ALBEISA aufgeprägt ist, klebt ein leicht angegilbtes Etikett. Albeisa heisst die spezielle Flaschenform die aus dem 18. Jahrhundert stammt und Bezug auf die Gegend Alba nimmt. In diese Flaschen dürfen nur Weine von den Langhe- und Roero-Hügeln mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung abgefüllt werden. DOLCETTO D´ALBA ist in Grossbuchstaben und in schwarz im oberen Teil aufgedruckt. Über und unter der Rebsorte und der Herkunftsbezeichnung steht in geschwungener goldgeprägter Schrift Bric Trifüla, der Name des Weins und Cascina Luisin, der Name der Azienda. Im unteren Teil zeigt sich ein auf einem sanften Hügel liegendes Dorf in Form einer in grau gehalten Strichzeichnung. Ein Rückenetikett fehlt und somit gibt es nichts was man mehr über diesen Wein erfahren könnte. Bevor der Bric Trifüla angetrunken wird, kommt er für eine Stunde in die Karaffe um sich mit der Umgebungsluft anzufreunden.

Im Glas: In dunklem karminrot präsentiert sich der Bric Trifüla mit einem fast schwarzen Rand im Glas.

24. April 2014 | 0 Kommentare ...alles

Cuvée XVII Cidre KYSTIN

Extravagantes Gesamtkunstwerk.

Ein Cidre, den man erlebt haben muss, weil allein die Vorstellung nicht ausreicht um diesen ‘Schaumwein’ sinnlich zu erfassen.

Winzer/Weingut: Sasha Crommar, Kystin, Vannes/Bretagne, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von vulkanischen Basaltböden.

Cuvée XVII Flasche/Etikett: Schon das Gebinde ist ein echter Hingucker. Cidre in der Champagnerflasche. Gibt was her. Das kleine schwarze Etikett lässt die dunkle Flasche noch mystischer erscheinen und sogar die Farbe der Schrift ist den Kastanien die in dem Cidre enthalten sind angepasst. Oben in Grossbuchstaben CUVÉE XVII und in der Mitte riesengross ein K, welches gleichzeitig die Zahl 17 darstellt. Etwas keltisch beeinflusst um auch auf die Abstammung hinzuweisen. Darunter in weiss KYSTIN und ganz unten derart klein der Rest, dass man ein Vergrösserungsglas braucht um alles zu entziffern.

Die Initiale K ist hochgeprägt und partiell lackiert, was das Gesamtbild nur noch edler macht. Eine schwarze Halsmanschette mit kastaniengoldbraunem Schriftzug KYSTIN rundet das Erscheinungsbild perfekt ab. Farblich fühlt man sich in den Herbst versetzt, weshalb auch die entsprechende Deko für die Präsentation verwendet wurde. Jetzt wird der Cidre aufgemacht und eingegossen.

Im Glas: In funkelndem Goldbraun perlt die Cuvée XVII im Glas vor sich hin. Die Farbe leuchtet und erinnert an Bienenhonig.

21. April 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘Le Trézin’ 2009 Puligny-Montrachet

Charmeur mit Kurven, Stil und Rasse.

Die beste Ausrede dafür, seine Ersparnisse unters Volk zu bringen bevor man ‘kalt enteignet’ wird. Grandioser Tropfen, grosses Kino!

Winzer/Weingut: Domaine Antoine Jobard, Meursault, Frankreich..

Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen Böden der gleichnamigen Lage auf dem Plateau über Puligny.

Le Trézin Flasche/Etikett: In unschuldigem Weiss klebt ein Etikett auf der Burgunderflasche, das vollkommen auf sich selbst fokussiert ist. In schwarzer Copperplate Gothic steht in der Mitte PULIGNY-MONTRACHET, darunter “LE TRÉZIN” und die Appellation drauf. Der Jahrgang leicht versetzt ober all dem, ebenfalls in schwarz. Am unteren Rand in feiner Typo alles was auf einem Etikett stehen muss, der Name des Winzers Antoine Jobard ist fett gedruckt. Erst auf den zweiten Blick sieht man eine kleine ‘Spielerei’, welche das mehr als schlichte Etikett erheblich aufwertet. Fast über die gesamte Höhe sind die Initialen AJ ganz zart eingestanzt, was ihnen so einen feinen silbrigen Schimmer verleiht. Reduktion ist das Motto und genauso wirkt es auch. Elegant und nur Kennern das vermittelnd, was sich in der Flasche befindet. Auf ein Rückenetikett wird verzichtet. Bevor der Le Trézin angetrunken wird, darf er für eine halbe Stunde Sauerstoff aufnehmen.

Im Glas: Kräftiges Gelb leuchtet aus dem Glas und zeigt ganz feine grünliche Reflexe.

30. März 2014 | 0 Kommentare ...alles