Stichwort: K&U Weinhalle

Colle Morino 2010 Montepulciano d’Abruzzo

Süffig, unprätentiös & einfach einfach.

Montepulciano für lau. Knapp 7 Euro kostet der Spass und so wie sich dieser Wein zum Pastateller macht ist man geneigt um einen Nachschlag anzusuchen.

Winzer/Weingut: Fratelli Barba, Roseto, Abruzzen, Italien.

Lage/Herkunft: Von sandigen Lehm- und Geröllböden die sich am Colle Morino entlang ziehen.

Colle Morino Flasche/Etikett: Ein turmhohes Etikett in kräftigem blau klebt auf der Bordeauxflasche. Grafisch einfach und doch recht auffällig gestaltet. In dunklerem blau und überdimensional ein Ausschnitt aus dem vollständigen Namen und in pfirsich und hochgestellt Colle Morino am rechten Rand. Fällt auf, ist einfach, trotzdem elegant und einprägsam. Unterhalb im blauen Teil noch BARBA in Kapitalen und im unteren, schmalen weissen Teil Montepulciano d’Abruzzo. Am Rückenetikett, das auch in blau und weiss gehalten ist, steht im blauen Teil wieder Colle Morino BARBA drin und im weissen alles was man wissen sollte über diesen Wein. DOC sowieso und ein paar nette Worte in italienisch. Abgerundet wird das klassische Erscheinungsbild der Flasche in dem sie mit einer dunkelblauen Halsmanschette im Metallic-Look eingefasst ist. Damit der Tropfen zu den Ravioli fertig ist wird er für eine halbe Stunde in der Karaffe gelassen, um sich dann zur italienischen Alltagskost bewähren zu können.

Im Glas: Rot wie frisch gepresster Kirschsaft dreht der Colle Morino seine Runden im Glas.

27. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Montmajou 2011 Saint-Chinian Blanc

Extrovertierter Charakterdarsteller.

Rassige Mineralik die im Mund pulsiert. Trinkt sich viel zu leicht und ähnelt am ehesten einem kraftvollen Weissburgunder.

Winzer/Weingut: Domaine Les Eminades, Cébazan/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von alten Reben auf Kalkmergelböden in Montmajou zwischen Saint Chinian und Cruzy.

Montmajou Flasche/Etikett: In vollkommen unaufgeregtem und einfachem Design klebt ein vanillefarbiges Etikett auf der hellgrünen Burgunderflasche. In Schreibschrift oben Les Eminades aufgedruckt und unterhalb in der Mitte der Name des Weins, Montmajou. Unten drunter wieder in geschwungener Schrift Saint-Chinian, Appellation Saint-Chinian Contrôllée und der Jahrgang 2011. Das war’s am grossen Stück Papier, mehr gibt es nicht zu sagen. Domaine, Herkunft, Jahrgang, das muss reichen. Einfach und doch gewissermassen elegant. Französisch eben. Das kleine Etikett am hinteren Teil der Flasche ist fast deckungsgleich, führt aber zusätzlich Patricia und Luc Bettoni als Winzer an und gibt sogar Auskunft darüber, welche Rebsorten hier verarbeitet wurden. Sud de France als Hinweis auf die Region ist auch noch drauf und bevor der Montmajou ins Glas kommt, darf er für eine Stunde in der Karaffe Luft aufnehmen. Ist ausdrücklich empfohlen und lässt in dieser Zeit die vom Winzer empfohlenen 14º Trinktemperatur erreichen. Wenn schon dann richtig, oder etwa nicht?

Im Glas: Grünliches Gelb schimmert aus dem Glas heraus. Mehr grün als gelb.

26. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Nero di Lupo 2009 Nero d´Avola

Fasching im Mund.

Eine Explosion von Rot, vermengt mit Braun, welche in all ihren möglichen Farbkombinationen für richtig Spass im Mund sorgt.

Winzer/Weingut: Azienda Agricola COS, Vittoria/Ragusa, Sizilien.

Lage/Herkunft: Von Kalkstein- und Lehmböden in Bastonaca, Vittoria.

Nero di Lupo Flasche/Etikett: Bestens bekannt ist die Flasche in welcher sich der Nero di Lupo befindet. Die eigens für COS angefertigte Flasche basiert auf einem Nachbau jenes Gebindes, das es zur Zeit der Römer gab. Die Tonscherben die man auf dem Weingut fand hat man zusammengesetzt und jene Flasche wieder hergestellt, in welche heute alle Weine von COS abgefüllt sind. Auf ihr klebt wie gewohnt ein relativ flächendeckendes Etikett. In diesem Fall in schwarz, dem Namen alle Ehre machend. Ganz oben das Logo in grau und COS in rot, darunter in weiss der Name NERO DI LUPO. Nero d´Avola, Sicilia und wer für die Weinherstellung verantwortlich ist unterhalb. Ganz unten noch der Jahrgang. Eingefasst ist das Stück Papier von einem feinen weissen Rand. Erst auf den zweiten, ganz genauen Blick wird auch auf diesem Etikett wieder das architektonische Kulturgut in Hintergrund sichtbar. Fast nicht zu sehen weil in dunklem dunkelgrau auf schwarz gedruckt. Es ist übrigens das einzige in schwarz gehaltene Etikett, das mir auf Anhieb einfällt. Zur Akklimatisierung darf der Schwarze Wolf sich sein neues Gehege zuerst einmal durch eine Glaswand anschauen. Eine halbe Stunde darf er sich in der Karaffe austoben bevor er dann ins Glas kommt.

Im Glas: Überhaupt nicht dunkel, im Gegensatz zu anderen Nero d´Avolas, steht der Nero di Lupo im Glas. So gut wie transparent funkelt der Wein wie ein blutroter Rubin aus ihm heraus und strahlt wie eine Eins.

29. Juni 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘Beaumont’ 2011 Rouge Mâcon-Cruzille

Gamay mit Charakter & Struktur.

Ist das tatsächlich Gamay? Knochentrocken, frisch und lebendig, agil, lebendig und wunderbar würzig treibt dieser Wein sein Spiel im Mund.

Winzer/Weingut: Domaine Guillot-Broux, Mâcon-Cruzille, Mâconnais, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden der Lage Beaumont im Mâconnais.

Beaumont Flasche/Etikett: Irgendwie typisch französisch wirkt das blasshellbeige Etikett das auf der dunklen Burgunderflasche klebt. Oben ist ein Pferd gross abgebildet, welches sich in einem Gestrüpp aus Pflanzen austobt. Unterhalb in einer Art Frakturschrift Domaine Guillot-Broux und in rot der Name Beaumont, der für die Lage steht, welcher der Wein entstammt. Das war es dann auch schon auf den ersten raschen Blick und erst wenn man die Flasche dreht, findet man am rechten seitlichen Rand alle Informationen die den Wein betreffen. Mâcon-Cruzille ganz oben, Herkunft ist das Wichtigste bei französischen Weinen. Ohne dieser Angabe geht in Frankreich nichts. Dann noch ein paar technische Infos und die beiden Siegel von AB und ECOCERT, damit man weiss, dass man hier Biowein in der Flasche hat. Am Flaschenhals ein kleines Etikett das in rot den Jahrgang trägt und mit einer weinroten Manschette oben eingefasst. Für eine halbe Stunde kommt der Beaumont jetzt noch in die Karaffe und dann ist er bereit zu zeigen was er kann.

Im Glas: Klar wie ein Rubin leuchtet der Beaumont aus dem Glas heraus. Transparent und hell steht er darin und kündigt frisches Vergnügen an.

28. Juni 2014 | 0 Kommentare ...alles

Riesling ‘Vom Schiefer’ 2009 von Racknitz

Zwei Gesichter und noch mehr Gefühle.

Riesling für Gesteinsfanatiker. Unverwechselbare gelbwürzige Charakteristik, die man, einmal erlebt, nicht mehr missen möchte.

Winzer/Weingut: Weingut von Racknitz, Odernheim a.d. Nahe, Deutschland.

Lage/Herkunft: Vom Odernheimer Kloster Disibodenberg, der Niederhäuser Hermannshöhle, der Niederhäuser Kertz und der Niederhäuser Rosenheck.

Riesling Schiefer Flasche/Etikett: Auf der dunkelgrünbraunen Schlegelflasche klebt ganz unten ein relativ schmales Etikett. Es erinnert mehr an eine Banderole als ein typisches Weinetikett. Auf gedecktem weiss in klassischer Handschrifttypo von Racknitz, darunter 2009 und Riesling. Am linken Rand ein bronzefarbiges rundes Siegel mit lateinischer Inschrift. In der Mitte der Heilige Disibod und quer darüber ‘auf Schieferboden gewachsen’. Das Siegel weist auf das nach ihm benannte Kloster Disibodenberg hin.

Am rechten, in grau gehaltenen äusseren Rand erfährt man alles was normal auf einem Rückenetikett steht. Ganz wichtig, dem Thema folgend, die Zahl 11,5% vol. Da ich bereits einige der von Racknitz-Weine kenne, kommt auch der ‘Vom Schiefer’ für eine Stunde in die grosse Karaffe. Es sind Weine die Luft brauchen, um dann in ihrer ganzen Pracht aufzugehen und deshalb wandert auch dieser hier vorerst in den gläsernen Kessel.

Im Glas: Goldig gelb dreht der ‘Schiefer-Riesling’ seine Runden im Glas. Die Farbe ist sehr dicht und intensiv.

27. Juni 2014 | 0 Kommentare ...alles

Sankt Laurent ‘Zagersdorf’ 2008

Sankt Laurent aus einer anderen Welt.

Wein den man jeden Tag im Glas haben will und wer noch einmal sagt, dass Sankt Laurent unnötig ist, dem möge die Zunge abfaulen.

Winzer/Weingut: Rosi Schuster, St. Margarethen, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von alte Reben die auf schweren Lehmböden der Lage Zagersdorf stehen.

Zagersdorf Flasche/Etikett: Vanillegelb ist das Stück Papier, das auf der dunkelbraunen Burgunderflasche klebt. Ebenso unspektakulär wie das des Gemischten Satzes, beschränkt man sich auch hier auf das Wesentliche. Oben wieder das Schild mit einem Löwen abgebildet und unterhalb steht in grossen Lettern ZAGERSDORF in schwarz darauf. Unterhalb in weinrot Sankt Laurent, sowie in der Mitte alles Nötige was drauf sein muss. Ganz unten steht dann ROSI SCHUSTER Burgenland und fertig ist die Weinbeklebung. Strukturell wirkt das Design an jenes der Moric-Weine Roland Velichs angelehnt (nur wird dabei auf die Ornamente verzichtet). Dass sich Hannes Schuster bei Roland Velich Tipps für seine eigenen Weine holt, lässt diese Vermutung irgendwie schlüssig und nachvollziehbar erscheinen. Einfach aber elegant wirkt das Ensemble und wird durch eine weinrote Halsmanschette abgerundet. Am Flaschenhals ein kleines Etikett auf dem der Jahrgang eingedruckt ist und fertig ist die ‘Flaschenbekleidung’. Auf ein Rückenetikett verzichtet man. Der Zagersdorf will Luft und die bekommt er auch. Er darf für eine halbe Stunde in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen.

Im Glas: Sehr klar und hell leuchtet sattes rubinrot aus dem Kelch heraus. Leichte violette Reflexe blitzen auf.

30. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles

Hausmarke 2010 Moric

Geschmacklicher Grenzgang.

Man verlässt die gepflasterte Strasse und verabschiedet sich in unbefestigtes wie unwirtliches Gelände, um in eine völlig andere Weinwelt vorzudringen.

Winzer/Weingut: Moric (Roland Velich), Grosshöflein, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Schieferböden aus Lagen rund um Grosshöflein im Burgenland.

Hausmarke Flasche/Etikett: Auf der braunen Burgunderflasche klebt ein ‘typisches’ Moric-Etikett. Markant gestaltet, auf weissem Untergrund ein hellgraues Muster von Ornamenten aufgedruckt sowie mit schwarzer Beschriftung in einfacher Typo. HAUSMARKE nimmt den grössten Platz am Etikett ein, darunter die enthaltenen Rebsorten sowie alle relevanten und nötigen Informationen die angeführt sein müssen. Am unteren Rand MORIC wieder etwas grösser. Einfach und doch mit grossem Wiedererkennungswert. Die hellgrauen Ornamente erscheinen auf den ersten Blick wie ein Paisleymuster, entpuppen sich aber auf den zweiten eher als Blattwerk aus dem Weingarten. Auf ein Rückenetikett wird verzichtet, braucht man nicht und entspricht auch Roland Velichs Philosophie. Weniger ist mehr und was nicht benötigt wird ist deshalb auch entbehrlich. Zur Belüftung kommt die Hausmarke für eine halbe Stunde in die Karaffe um sich ein wenig mit Sauerstoff anzureichern.

Im Glas: Helles strohgelb zieht seine Kreise im Glas. Leichter goldgrüner Schimmer ergänzt das Farbenspiel der Hausmarke.

29. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles