Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: K&U Weinhalle
Muros de Melgaco 2012
Keiner für den schnellen Durst
Das Flaggschiff von Anselmo Mendes, welches sich dem unerfahrenen Alvarinho-Trinker erst nach dem zweiten Glas von seiner besten Seite zeigt.
Winzer/Weingut: Anselmo Mendes, Melgaco, Portugal.
Lage/Herkunft: Von den besten steilen Südlagen in Melgaço mit granitischen Böden.
Flasche/Etikett: Ungewöhnlich ist die Flasche in welche der Wein abgefüllt ist. Sieht aus wie eine Schlegelflasche, nur ohne den typischen “Hals”. Diese wird einfach nur wie ein Kegel nach unten hin breiter. Oben aufgeprägt Anselmo Mendes, was somit auf eine spezielle Anfertigung nur für ihn hin deutet. Das Etikett farblich an das dunkle braun angepasst, oben ein schmaler goldener Streifen, darunter der braun und rot gefärbte Nachthimmel über einer Landschaft. In weiss ALVARINHO oben drin. Unterhalb, im schwarzen Teil, Muros de Melgaço, ebenfalls in weiss und darunter Colheita de 2012. Am komplett schwarzen Rückenetikett jede Menge Informationen, auch über den Wein selbst. Eine Signatur von Anselmo Mendes im unteren Bereich. Dort wo auch das Siegel der Comissão de Viticultura dos Região Vinhos Verdes, der wohl informativsten Seite im Internet wenn es um Vinho Verde geht. Bevor der Muros de Melgaco ins Glas kommt, darf er die nächsten zwei Stunden in der Karaffe verbringen.
Im Glas: In knackigem strohgelb zeigt sich der Wein im Glas.
Chablis ‘Bougros’ 2012 Grand Cru
Chablis für Leckermäuler.
Lang, intensiv und kreidig. Wer auf echte Kracher steht, der sollte sich mit diesem Tropfen einmal ausführlich unterhalten.
Winzer/Weingut: Patrick Piuze, Chablis, Frankreich.
Lage/Herkunft: Aus zugekauften Trauben von 19 verschiedenen Lagen rund um Chablis.
Flasche/Etikett: Unverändert, korrekt gesagt deckungsgleich ist das weisse Etikett das auf der braunen Burgunderflasche klebt. In gedecktem weiss, ohne irgendwelche Schnörkel, vollkommen unaufgeregt und deshalb umso eleganter. Treffender kann man das Stück Weinbeklebung nicht beschreiben. Am oberen Rand der Jahrgang, unten drunter in einer grösseren Outline-Typo CHABLIS GRAND CRU und unterhalb BOUGROS. Alles in Kapitalen, die Herkunft (ohne die geht nichts in Frankreich) völlig in den Vordergrund gestellt. Den unteren Rand füllen alle wesentlichen Information die noch nötig sind aus. Patrick Piuze in der Mitte und mehr gibt es über diesen Wein auch nicht zu sagen. Verschlossen ist auch diese Flasche mit einem cremefarbigen Siegellack und somit absolut luftdicht gemacht. Rückenetikett gibt es keines, alles was man wissen muss steht vorne drauf. Aus Erfahrung weiss ich, dass der Wein eine gute Portion Luft braucht und deshalb darf der Bougros bevor er in das grosse Burgunderglas kommt, für eine Stunde in der Karaffe ein paar ausgedehnte Runden drehen.
Im Glas: Helles strohgelb steht im Burgunderglas und zeigt feine grüne Reflexe.
Les Perrières 2011 Mâcon Cruzille
Aromenorgie im Mund.
Ein Feuerwerk für die Synapsen, eine Aromenorgie die einen fesselt und ein Geschmack der sich unvergesslich ins Weinhirn einbrennt.
Winzer/Weingut: Domaine Guillot-Broux, Mâcon-Cruzille, Mâconnais, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Les Perrières, einer alten und berühmten Lage mit Kalkmergelböden im Mâconnais.
Flasche/Etikett: In blassem gelb klebt das so typisch französisch wirkende Etikett auf der braunen Burgunderflasche. Als zentrales Motiv ist oben in braun ein Pferd abgebildet, das von einem Gestrüpp aus Pflanzen umgeben ist. Darunter steht in einer Art Frakturschrift Domaine Guillot-Broux und in grün der Name Les Perrières. Mehr gibt es nicht zu sehen, ausser das ganz unten noch klein aufgedruckte AB®-Zertifikat. Eingefasst ist alles von einem beigen Rahmen. Wenn man die Flasche dreht, findet man am rechten seitlichen Rand alle Informationen die den Wein betreffen. Mâcon-Cruzille ganz oben, Herkunft ist das Wichtigste bei französischen Weinen. Ohne dieser Angabe geht nichts in Frankreich. Dann noch ein paar technische Infos und die beiden Siegel von AB und ECOCERT, damit man weiss, dass man hier ‘echten’ Biowein in der Flasche hat. Am Flaschenhals ein kleines Etikett das in grün den Jahrgang trägt und mit einer grauen Manschette mit dem Schriftzug Domaine Guilllot-Broux und dem Pferd in gold oben eingefasst. Für eine Stunde kommt der Les Perrières in die Karaffe, weil das auch explizit empfohlen wird. Danach darf er ins frisch polierte Glas.
Im Glas: Ausgesprochen dunkles Goldgelb leuchtet aus dem Glas heraus.
St. Magdalener Classico 2013
Trinkspass pur.
Das ist Spasswein, das ist Saufwein, das ist Wein zum fröhlichen wie unbeschwerten Verputzen. Das ist schlichtweg Trinkspass pur.
Winzer/Weingut: Franz Gojer, Glögglhof, Bozen, Südtirol.
Lage/Herkunft: Von sandigen Kalkmergelböden vom Glögglhügel unterhalb des Glögglhofs.
Flasche/Etikett: Ein relativ stark reduziertes Design macht das kleine Etikett auf der Flasche aus. Helles Beige als Untergrund, ganz oben steht schlicht und einfach Franz Gojer in schwarz. Durch die Mitte ziehen sich als einfache Linien die Südtiroler Berge und das ist auch schon alles was an Illustration zu sehen ist. Ganz unten noch ein dicker gewellter Strich mit der Silhouette einer Kirche drauf und fertig. Unterhalb steht Glögglhof neben der Abbildung einer kleinen Glocke. Zwischen den Linien liest man Südtirol, darunter St. Magdalener etwas grösser in schwarz und Classico in rot. Dann noch der Jahrgang und Ende Gelände. Am ebenso beige gehaltenen Rückenetikett dann noch einmal alles was was vorn schon drauf war, inklusive der Illustration in einem eigenen Rahmen ganz unten. Sonst nichts Wesentliches ausser dem was drauf sein muss. Für eine halbe Stunde kommt der St. Magdalener Classico in die Karaffe und dann ins polierte Glas.
Im Glas: Ausgesprochen hell leuchtet der St. Magdalener Classico in funkelndem rubinrot aus dem Glas heraus. Transparent bis auf den Boden ist es drin.
Dernier Cri 2012
Bäuerlich, geerdet, unverfälscht.
Angestaubt, aber nicht schmutzig. Adrett, aber nicht elegant. Korrekt, im Sinn von ehrlich. Schert sich nicht um Stil und Konventionen.
Winzer/Weingut: Domaine de la Chevalerie, Restigné, Bourgueil, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Rebstöcken die zwischen 25 und 70 Jahre alt sind und auf Sand- und Lehmböden stehen.
Flasche/Etikett: Waren die Etiketten der letzten Jahre immer mehr als schräg was ihr Design betraf, so ist jenes das auf diesem Jahrgang klebt das totale Gegenteil davon. Keine Illustrationen mehr, keine Bilder, kein Nichts. Nur zwei Farben und das Nötigste darauf. Der linke Teil in weiss gehalten und in einen grossen violetten Bereich übergehend. Auf diesem steht in weiss ganz oben die Herkunft (Bourgueil) und in der Mitte DOMAINE DE LA CHEVALERIE. Im unteren Teil Diptyque, was einerseits der Name eines Parfumherstellers ist und andererseits für “zweiteilig” steht, was wohl der Hinweis auf die zwei Farbbereiche sein soll. Unterhalb 2012 und Dernier Cri, der Name dieses Weines. Am hinteren Etikett, das ebenfalls in weiss und violett gehalten ist liest man auf französisch ein paar allgemeine Informationen sowie dass der Wein für die nächsten zwei bis drei Jahre grösstes Trinkvergnügen bescheren soll. Wie gewohnt tanzt auch der Dernier Cri mit leichten 12,5% im Koffer an und damit er sich auf seinen Auftritt vorbereiten kann kommt er für eine halbe Stunde in die Karaffe.
Im Glas: Wie der Saft schwarzer Kirschen steht der Dernier Cri dunkel im Glas.
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