Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Kostnotiz
Bairrada 2014 V.V. Vinhas Velhas
Melancholie inklusive
Ein Wein der verzaubert, einer der berührt, der Anspruch hat und einen Hauch Melancholie in sich trägt.
Winzer/Weingut: Dirk Niepoort (Quinta de Baixo), Cordinha Cantanhede, Portugal.
Lage/Herkunft: Von jahrhundertealten Weinbergen aus einem perfekten Kalkstein-Terroir.
Allgemeines: Seit 1842, das Jahr in dem Franciscus Marius Niepoort das bis heute unabhängige Familienunternehmen gründete, folgten ihm in eineinhalb Jahrhunderten fünf Generationen nach. Aktuell wird das Weingut von Eduard Dirk Niepoort geführt. Mit der Anschaffung von Quintas und Weinbergen im Douro setzte Dirk Niepoort einen wichtigen Schritt für die Produktion von Portwein und die Erzeugung der ersten DOC-Weine. Einen dieser Weine, aus der Quinta de Baixo in der Region Bairrada, habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen; den Bairrada V.V. Vinhas Velhas 2014. Eine Cuvée aus den Rebsorten Maria Gomes und Bical, die von jahrhundertealten Weinbergen aus einem perfekten Kalkstein-Terroir stammen. Vier Wochen im Edelstahltank vergoren, reifte der Wein 20 Monate in Fuderfässern (1000 Liter) und wurde anschliessend unfiltiert abgefüllt. Ohne viel Tamatam wird dieser Tropfen jetzt geöffnet und ohne Umweg eingeschenkt.
Riesling Sekt brut 2013
Vom Rassehengst zum Charakterdarsteller
Ein Sekt mit zwei Gesichtern, einer den man in die Karaffe verfrachten und dann aus einem grossen Champagnerglas geniessen sollte.
Winzer/Weingut: Ökonomierat Rebholz, Siebeldingen/Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von den besten Siebeldingener Lagen in der Pfalz.
Allgemeines: Auf 22 Hektar bewirtschaftet das Weingut Ökonomierat Rebholz aus Siebeldingen in der Pfalz seine Weinberge auf den besten Lagen. Seit über hundert Jahren lebt die Familie auf diesem Weingut, dessen Gutsgebäude aus dem 16. Jahrhundert stammt. Hier werden seit nunmehr drei Generationen Weine vom Typ Rebholz hergestellt. Seit 2005 werden sämtliche Weinberge nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet, etwas später erfolgte dann die endgültige Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung. Neben den bekannten Weinen stellt man auch erstklassige Sekte her, von denen einer heute hier am Tisch der Wahrheit steht; der Riesling Sekt brut 2013. Ein Sprudel, dessen Versektung (für die Volker Raumland, Deutschlands größtem und auch besten Schaumweinexperten) nach 4-monatiger Lagerung auf der Feinhefe und einer weiteren 4 monatigen Reifung des Grundweines im Edelstahltank erfolgte. Nach der Füllung durfte der Sprudel noch über drei Jahre lang auf der Hefe in der Flasche reifen. Jetzt wird er von seinem Kork befreit und lustig perlend in das Glas verfrachtet.
Zweigelt Beerenauslese 2017
Nur die Sonne im Glas
Für die gemacht, die gerne zwischendurch mal naschen, sich hin und wieder etwas Süsses gönnen wollen.
Winzer/Weingut: Weinlaubenhof Kracher, Illmitz, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Weingärten die zwischen Illmitz und dem Ufer des Neusiedlersees liegen.
Allgemeines: Burgenland, Neusiedlersee, Illmitz, Süsswein. Damit untrennbar verbunden ist der weit über die Grenzen hinaus bekannte Weinlaubenhof Kracher. Knappe 20 Kilometer ist dieser Landstreifen am Neusiedlersee, der von unzähligen grossen “Lacken” (deshalb auch die Bezeichnung Lange Lacke) durchsetzt ist. Und mittendrin liegt Illmitz und der Weinlaubenhof. Die besten Auslesen, Spätlesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen macht man dort. Bekannt und beliebt sind die Weine des Gerhard Kracher in der ganzen Welt. 10 bis 15 verschiedene Trockenbeerenauslesen in zwei verschiedenen Ausbaustilistiken vinifiziert Gerhard Kracher jedes Jahr und nennt jene Weine die in großen Holzfässern von 500 bis 3000 Litern ausgebaut werden “Zwischen den Seen”. Der Wein, oder besser gesagt das süsse Elixier, das heute hier am Tisch der Wahrheit steht, ist eine Zweigelt Beerenauslese 2017, die in Barriquefässern vergoren wurde und danach sechs Monate darin reifte. Jetzt steht der Wein im Glas und ich bin gespannt wie sich der “süsse” Zweigelt präsentiert und schmeckt.
Les Calcinaires rouge 2017
Roussillon von seiner flotten Seite
Frischer geht Roussillon nicht. Süffiger und animierender wohl auch nicht. Spass hoch zehn.
Winzer/Weingut: Domaine Gauby, Calce, Roussillon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Schieferlagen und kalkigen Lehmböden mit bis zu 125 Jahre alten Reben.
Allgemeines: Wenn es um Weltklasseweine aus dem Roussillon geht, steht ein Name immer wieder an erster Stelle; Gauby. Gérard und Lionel (das Gespann von Vater und Sohn) Gauby zaubern aus ihren Schieferlagen und kalkigen Lehmböden mit teilweise bis zu 125 Jahre alten Reben Weine in die Flaschen, welche Jahr für Jahr zur absoluten Weltspitze zählen. Die Weine, die sie auf ihrem biodynamisch bewirtschafteten Naturparadies um Calce, am Fuße der Pyrenäen, produzieren, gehören schlicht und einfach zum Besten was aus dem Roussillon erhältlich ist. Sämtliche Weine die das Gut verlassen vergären spontan mit den eigenen Hefen und werden unfiltriert auf die Flasche gebracht. So wie auch jener Wein, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht; der Côtes Catalanes Les Calcinaires rouge 2017. Eine Cuvée aus Syrah, Mourvèdre, Grenache Noir und Carignan, die über 10 Monate im Betontank reifte. Und weil der gute Tropfen noch ein richtig junger Hüpfer ist, darf er sich bevor er in das Glas kommt, eine, wenn nicht sogar zwei Stunden in der Karaffe mit sich selbst vergnügen.
Grüner Veltliner St. Georg 2016
Veltliner für Cowboys
Veltliner der weit abseits des Mainstreams unterwegs ist. Einer, der die Hütte richtig rockt.
Winzer/Weingut: Weinlaubenhof Kracher, Illmitz, Österreich.
Lage/Herkunft: Von alten Weingärten im Weinviertel.
Allgemeines: Seit 2007 ist Aldo Sohm Chef Sommelier im 3* Michelin Restaurant Le Bernardin in New York, einer der angesagtesten Locations an der gesamten Ostküste. Seit 2008 ist er der erste Österreicher, der den begehrten Titel “Best Sommelier of the World” tragen darf. Seine Liebe zu österreichischen Weinen, und da speziell zum Grünen Veltliner, teilt er mit Gerhard Kracher vom Weinlaubenhof im Burgenland, mit dem er seit 2009 das Projekt Sohm & Kracher betreibt. Ein Projekt, das, wie könnte es auch anders sein, beim Essen und beim Wein entstand. Gemeinsam hat man sich für das Weinviertel entschieden, wo viele alte Weingärten auf besonderen Bodenformationen stehen und der Veltliner sich so richtig wohl fühlt. Aus dem Sortiment der beiden Partner steht heute der Grüner Veltliner St. Georg 2016 am Tisch der Wahrheit. Ausgebaut wurde dieser Wein im grossen Eichenfass. Nach einer kleinen Weile in der Karaffe sollte der gute Tropfen jetzt aus bereit für seinen grossen Auftritt sein.
Les Safres 2016
Châteauneuf du Pape zum Fliegen
Ein Châteauneuf du Pape, der mit kühler Frische und einer ungewöhnlich klaren Mineralität begeistert.
Winzer/Weingut: Clos du Caillou, Courthezon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von ausgesuchten Lagen in Châteauneuf-du Pape.
Allgemeines: Bereits 1865 wurde Clos du Caillou in Courthezon von Élie Dussaud gegründet. Bis in die Fünfziger wurde das Land dort noch als Jagdrevier genutzt und erst da erkannte Paul Pouizin das erstaunliche Terroir, das in diesem bewaldeten Jagdgebiet lag. Er rodete Teile des Landes und begann Reben anzupflanzen. Mitte der Neunziger übergibt Claude Pouizin an seine Tochter Sylvie und ihren Ehemann Jean-Denis Vacheron (†2002), welche Clos du Caillou gemeinsam zu einem der besten Hersteller der Appellation machen. Heute steht von Clos du Caillou ein Wein am Tisch der Wahrheit, der aus 95% Grenache, 5% Mourvèdre, Vaccarèse und Cinsault besteht; der Châteauneuf-du Pape Les Safres 2016. Ausgebaut in hölzernen Tanks mit Wildhefen, reifte der Wein 14 Monate in Fuderfässern und in demi-muids, was in Châteauneuf-du-Pape für Eichenfässer mit 600 Liter Volumen steht. Jetzt aber steht der gute Tropfen nach einer Stunde Sauerstoffaufnahmen in einem Glas mit bestenfalls 600 Milliliter, aus welchem er ganz neugierig verkostet wird.
Clos Beatus Ille 2015
Für Freunde edler Kurven
Wunderbarer Côtes du Rhône um unter 13 Euro. Wer bei diesem Stoff nicht zugreift und ihn kistenweise bunkert ist selber schuld.
Winzer/Weingut: Domaine Saint Prefert, Chateauneuf du Pape, Frankreich.
Lage/Herkunft: Die Rebstöcke stehen auf roter Tonerde und lockeren Kieselböden.
Allgemeines: Vor einem knappen Jahrhundert entdeckte der in Avignon lebende Apotheker und grosse Weinkenner Fernand Serre das Gewächshausviertel von Chateauneuf du Pape. Er erwarb 80 Hektar und war vom Wunsch beseelt, Winzer zu werden, was sich schon bald in der Gründung der Domaine Saint Prefert niederschlug. Saint Prefert war somit eines der ersten Weingüter in Chateauneuf du Pape. Seit 2002 führt Isabel Ferrando das Weingut. Eine Frau, die ihren Job als Senior Managerin einer Bank hinschmiss und sich Hals über Kopf ins Abenteuer Weinbau stürzte. Alles oder nichts war ihre Devise, und die Weine die heute Saint Prefert verlassen, darf man mehr als nur gelungen bezeichnen. Heute steht von der Domaine Saint Prefert ein “kleiner” Wein am Tisch der Wahrheit, der Côtes du Rhône Clos Beatus Ille 2015, eine Cuvée aus hauptsächlich Grenache und einem kleinen Anteil Cinsault. Die Rebstöcke stehen auf roter Tonerde und lockeren Kieselböden, gereift ist der Wein ein halbes Jahr im Betontank. Für eine Stunde kommt der Tropfen jetzt in die Karaffe um sich dann in seinem schönsten Kleid zu zeigen.
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