Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Kostnotiz
Les Fous 2014 Gewürztraminer
“Spiel mir das Lied der herben Sehnsucht”
Ein Gewürztraminer der seinem Namen alle Ehre macht und sich unvergesslich ins Gedächtnis einbrennt. Davon will man gerne mehr.
Winzer/Weingut: Domaine Leon Boesch, Westhalten/Elsass, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 60 Jahre alten Reben die auf Sandsteinböden stehen.
Allgemeines: Bereits in der elften Generation betreibt die Domaine Boesch Weinbau im Elsass. 14 Hektar Weinberge der Familie verteilen sich auf 40 Parzellen im südelsässischen “Vallée noble”, das Teil des Naturparks “Ballons des Vosges” ist. Heute machen Matthieu und seine Frau Marie Weine, die nicht unbedingt dem Elsässer Mainstream folgen, sie machen Weine die nach Boden, nach Stein und Mineralien schmecken. Einen dieser Weine habe ich hier am Tisch der Wahrheit stehen; den Les Fous 2014. Ein Gewürztraminer, knochentrocken und alles andere als Massenware. Die Trauben für diesen Gewürztraminer stammen von ca. 60 Jahre alten Reben die auf Sandsteinböden stehen, ausgebaut wurde der Wein im grossen Holzfass. “Les Fous” heisst soviel wie “die Verrückten”, und verrückt auf ihre Art und Weise sind eben Matthieu und Marie, weil sie mit ihren trockenen Weinen kompromisslos gegen den typischen “Elsässer Strom” schwimmen. Wie verrückt Les Fous nun wirklich ist, dem gehe ich jetzt ganz entspannt auf den Grund.
Le Bouquet des Garrigues 2015
Côtes-du Rhône, formidable!
Ein Wunderwerk, das sich im Mund erst richtig zeigt und dort für grosses Staunen sorgt. Balance und Harmonie auf die Spitze getrieben.
Winzer/Weingut: Clos de Caillou, Châteauneuf-du-Pape, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 50 Jahre alten Rebstöcken aus den besten Lagen.
Allgemeines: Die Weine der Domaine Clos de Caillou zählen ohne jeden Zweifel zu den besten Côtes du Rhônes und Châteuneuf-du-Papes die man bekommen kann. Jahr für Jahr zeichnet Sylvie Vacheron, ihres Zeichens Patronin der Domaine in Châteuneuf-du-Pape, dafür verantwortlich, dass nur allerfeinste Weine abgefüllt werden. Sie gehören zu den elegantesten ihrer Zunft und selbst die kleinsten Weine, wie der Le Bouquets de Garrigues 2015, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, brauchen den Vergleich mit den “Grossen” nicht scheuen. 85% Grenache 10%, Syrah 5% Carignan and Mourvèdre sind drin, 50 Jahre sind die Rebstöcke alt, 14 Monate reifte der Wein in Fuder-Fässern. Über das Weingut sagt Parker: „Year after year, Clos du Caillou continues to produce some of the finest Cotes du Rhônes of the appellation. One of the leading estates in Châteauneuf du Pape. These are killer wines I wish every Southern Rhône lover could try!” Nun, ich habe einen davon hier, er dümpelt bereits in der Karaffe vor sich hin und ob er wirklich so ein “Killer” ist, dem gehe ich jetzt auf den Grund.
Kiedrich Turmberg 2016 Erste Lage
Gefährlich flott und knackig
Ein gefährlich flotter Tropfen, der, so man nicht aufpasst, schneller verdunstet ist als man bis zehn gezählt hat.
Winzer/Weingut: Robert Weil, Kiedrich, Rheingau, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Turmberg mit Schieferböden.
Allgemeines: Schon im 19. Jahrhundert hat das historische Weingut Robert Weil Weine an zahlreiche Kaiser- und Königshäuser Europas geliefert. Heute zählt es wohl zu den bekanntesten Deutschlands. Es gibt wohl keinen Weinfreund, dem das “tiffanyblaue” Etikett nicht bekannt ist und der noch nie einen echten Weil im Glas hatte. Was habe ich mich gefreut, als ich 2016 zum ersten Mal ein paar Weine von Wilhelm Weil, dem Urenkel des Gründers, zur Verkostung erhalten habe. Und wie sehr habe ich mich gefreut, als ich letzten Herbst die neuen Jahrgänge entgegen nehmen durfte. Bin ich 2016 an der Basis eingestiegen, so habe ich mir heute einfach blind eine Flasche gegriffen und mir so den Turmberg 2016 Erste Lage zur Verkostung raus gefischt. Und weil mir schon der Jahrgang 2015 ausgesprochen gut gefallen hat, erwarte ich natürlich auch vom 2016er ein nicht minder grandioses Weinerlebnis. Die Neugier ist gross und deshalb geht es heute gleich von Anfang an (ohne die Karaffe zu bemühen) rein ins Geschehen.
Hattenheim Engelmannsberg 2013
Wie aus einem Märchen
Ein Wein der Emotionen auslöst, der einen packt, und, sobald man ihn im Mund hat, nicht mehr “aufhört”. Riesling kann so schön sein.
Winzer/Weingut: Balthasar Ress, Hattenheim, Rheingau, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Engelmannsberg in Hattenheim.
Allgemeines: Hattenheim. In der Zwischenzeit ein Wort, das auf der Stelle Speichelfluss bei mir auslöst. Werkt dort nämlich einer meiner deutschen Lieblingswinzer, Dirk Würtz. Seines Zeichens Betriebsleiter und Weinmacher am Weingut Balthasar Ress, verantwortlich für das was in die Flaschen kommt. Und das ist seit Jahren absolute Spitzenklasse. Vor allem aber ist es anders. Hier gibt es keinen Mainstream, kein Schischi oder sonstiges “Angepasstes”. Was Dirk Würtz unter dem Motto “zurück zu den Wurzeln, zur Nachhaltigkeit, biologisch und biodynamisch” zu Wein macht ist Extraklasse; von der Basis bis zur Spitze. Ich habe heute den Riesling Hattenheim Engelmannsberg 2013 am Tisch der Wahrheit stehen und ich verwette jetzt schon mein letztes Hemd, dass auch dieser Tropfen wieder ein Klasse für sich ist. Damit er sich aber auf seinen Auftritt auch entsprechend vorbereiten kann, kommt der Engelmannsberg für eine Stunde in die Karaffe, um dort reichlich Umgebungsluft zu schnuppern.
Dolcetto d´Alba 2016
Dolcetto fantastico!
Ein typischer Alltagstropfen. So einfach kann Wein sein, vorausgesetzt man weiss, dass auch Einfaches einfach köstlich sein kann.
Winzer/Weingut: Massolino, Serralunga d´Alba, Piemont, Italien.
Lage/Herkunft: Von 20-25 Jahre alten Reben die auf Kalkböden in Serralunga stehen.
Allgemeines: Aus Serralunga d’Alba, einer kleinen Gemeinde in der italienischen Provinz Cuneo im Piemont, kommt der Wein, der heute am Tisch der Wahrheit steht. Und zwar vom 1896 gegründeten Weingut Massolino, dessen Gründer, Giovanni, der erste war, der elektrischen Strom und den Dampfdrescher in das Dorf brachte. Heute produziert man ausschliesslich Weine aus autochthonen Rebsorten, die typisch für das Gebiet sind, sowie auch jener, der heute hier verkostet wird, den Dolcetto d´Alba 2016. Zum ersten Mal 1896 produziert, seit 2003 gehen die besten Dolcettotrauben, die aus Weinbergen in Serralunga d’Alba stammen, in diese Auslese. 20-25 Jahre alt sind die Rebstöcke die auf einer Höhe von 330 Metern stehen und im traditionellen Guyot erzogen werden, die Böden sind kalkhaltig, der Ausbau erfolgt in Stahl und Zement, 24.000 Flaschen wurden abgefüllt. Eine steht jetzt hier und ihr Inhalt wartet seit einer Stunde in der Karaffe auf seinen grossen Auftritt.
Gigondas ‘Le Lieu Dit’ 2014
Monument am Gigondas-Himmel
Ein Wein der jedes Festmahl adelt und grosse Momente mag. Ein Sir unter seinesgleichen, einer der herausragt und zur absoluten Spitze zählt.
Winzer/Weingut: Domaine des Bosquets, Gigondas, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von einzeln gelesenen Parzellen aus Weingärten in Gigondas.
Allgemeines: Gigondas, ein Wort das jedem frankophilen Weinfreund auf der Stelle ein freudiges Lächeln ins Gesicht zaubert. Eine Appellation die weltberühmt für ihre aussergewöhnlichen Weine ist. Einen solchen Wein habe ich heute auf meinem Tisch der Wahrheit stehen. Er kommt von der Domaine des Bosquets aus Gigondas, dessen Name bereits 1376 als “Les Bosquets” genannt wurde. Heute wird das Weingut von der Familie Bréchet geführt und die Weine zählen zu den besten die aus Gigondas in der Provence kommen. Julien Bréchet hat das traditionsreiche Weingut umgekrempelt, seine Arbeitsweise ist strikt „parcellaire“, das heisst, jede einzelne Parzelle der Weinberge wird für sich gelesen, vergoren und ausgebaut. Der Le Lieu Dit… 2014, von dem es, so die Natur es “erlaubt”, jedes Jahr bestenfalls 3000-4000 Flaschen gibt, ist aus 100% Grenache und bevor dieser wunderbare Wein jetzt in das Glas darf, kommt er für eine Stunde in die Karaffe.
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