Stichwort: Grenache

Las Flors de la Pèira 2013

Süsse Bluttransfusion mit Bitterschokolade

Einer jener seltenen Weine, die man am besten nicht über den Geschmack, sondern über die Emotion beschreibt. Das ist Wein zum Weinen.

Winzer/Weingut: La Pèira en Damaisela, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Jonquières, von den berühmten “Terrasses du Larzac”.

Las Flors Allgemeines: Internationale Kritiker und Weinexperten bekommen jedesmal Schnappatmung wenn der Name La Pèira en Damaisela fällt. Zählen die Pretiosen dieses Weinguts nämlich zum Besten was aus dem heissen Süden Frankreichs kommt und auf den Weinkarten der besten Restaurants der Welt zu finden ist. Ich hatte bereits mehrmals die erfreuliche Gelegenheit einige Spitzengewächse von La Pèira zu trinken und war einfach hin- und hergerissen. Ein uvergessliches Erlebnis. Ich habe seitdem immer ein paar Flaschen eingelagert. Heute habe ich das Vergnügen den Las Flors de la Pèira 2013 zu verkosten, den sogenannten Zweitwein des Hauses. Was letztlich absolute Untertreibung ist, weil alles was von La Pèira kommt schlicht Weltklasse ist. Wie auch immer, bevor der gute Tropfen in das Glas kommt darf er ein paar ausgedehnte Runden in der Karaffe drehen und dann (so habe ich´s zumindest vor) über die nächsten drei, vier Tage zeigen was er kann. Ich befürchte nur, dass auch diese Flasche bereits morgen leer ist und ich wieder dafür sorgen muss entsprechend Nachschub zu bekommen.

24. Juni 2017 | 0 Kommentare ...alles

Camino de Navaherreros 2015

Wein für Puristen

Der Trinkfluss ist gewaltig und wer nicht aufpasst, hat schneller eine leere Flasche vor sich stehen als er seinen Teller leer gegessen hat.

Winzer/Weingut: Bodegas Y Viñedos Bernabeleva/Orusco, San Martín de Valdeiglesias/Madrid, Spanien.

Lage/Herkunft: Von über 80 Jahre alten Rebstöcken die auf gelblichen Sandböden mit Granit im Untergrund stehen.

Navaherreros Allgemeines: Eines vorweg: Merken Sie sich DO Vinos de Madrid. Von dort wird man dieses Jahr und auch die kommenden einges hören. Dafür sorgen wird nicht zuletzt ein Betrieb, den man jetzt schon aufs Radar nehmen sollte; Bodegas Y Viñedos Bernabeleva/Orusco in San Martín de Valdeiglesias/Madrid. Bernabeleva heisst soviel wie “Bärenwald” bzw. “Der Weg des Bären”, und dieser Weg führt kerzengerade in den Garnacha-Himmel. Was Weinmacher Marc Isart Pinos aus den über 80 Jahre alten Rebstöcken in Wein verwandelt ist einfach grandios. Hatte ich bereits 2014 jenen Wein der heute hier am Tisch der Wahrheit steht im Glas, so setzt sich der Camino de Navaherreros 2015 endgültig die Krone auf. 100% Garnache, 100% anders und absoluter Suchtstoff. Das ist Grenache wie Sie ihn vorher mit Sicherheit noch nie getrunken haben, und glauben sie mir eines: wenn Sie den gekostet haben, und das ist nur der Einstiegswein, wollen sie das ganze Sortiment kennenlernen. Also, ab in die Karaffe mit dem Teil und zumindest eine halbe Stunde darin stehen lassen. Der braucht Luft und bedankt sich dafür mit einem wunderbaren Auftritt.

4. Februar 2017 | 0 Kommentare ...alles

Les Carlines 2012 Terrasses du Larzac

Frisch wie eine Brise des Nordatlantiks

Kühl, frisch und filigran. Viel feiner und eleganter kann man Languedoc nicht in die Flasche bringen.

Winzer/Weingut: Mas Haut-Buis, La Vacquerie, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Böden, die auf knapp 700 Metern ausschließlich aus Stein und Kalk bestehen.

Les Carlines 2012 Allgemeines: Von einem Weinberg auf knapp 700 Metern Seehöhe kommt der Wein, der heute am Tisch der Wahrheit steht. Und dieser ist sogar noch UNESCO-Welterbe. Der Weinberg, nicht der Wein. Olivier Jeantet baut auf dieser Höhenlage die Weine seiner Domaine Mas Haut-Buis im Herzen des Midi, bei Lodève im Languedoc an und darf sich somit fast schon als Gebirgswinzer bezeichnen. Ist man sonst aus dem Languedoc eher heisse und schwere Brummer gewohnt, so sorgt diese hohe Lage für frische, kühle und ausgesprochen mineralische Weine. Durch ihre besondere Ausrichtung bekommen die Rebstöcke auch nur am kühlen Morgen und am frühen Nachmittag die Sonne ab, später liegen sie dann bereits im angenehmen Schatten und entkommen so dem Hitzestress. Sein Les Carlines 2012 von der Appellation Terrasses du Larzac ist so ein “Höhenwein”. Eine Cuvée aus Grenache, Carignan und Syrah, traditionell in Betontanks ausgebaut und für 14 Monate darin der Reifung überlassen. Mit moderaten 13 PS lässt der Les Carlines dazu auch auf ein frisches Trinkerlebnis schliessen. Eine halbe Stunde wandert er zuvor in die Karaffe um sich dort auf seinen Auftritt im Glas vorzubereiten.

8. Juli 2016 | 0 Kommentare ...alles

Kepos di Ampeleia 2013

Kepos steht für Spass & Freude am Genuss

Ein eleganter, feiner, ungewöhnlicher (weil gar so untypisch italienisch) und vor allem ein ausgesprochen trinkfreudiger Wein.

Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Ampeleia, Maremma, Italien.

Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden auf drei unterschiedlichen Höhenlagen (Ampeleia di Sopra, Ampeleia di Mezzo und Ampeleia di Sotto).

Kepos di Ampeleia 2013 Allgemeines: Von der “Königin des Teroldego” kommt jener Wein, der heute bei mir am Tisch der Wahrheit steht. Im Zuge ihres Projektes Ampeleia in der italienischen Maremma, hat sich Elisabetta Foradori gemeinsam mit zwei Freunden (Thomas Widmann und Giovanni Podini) dazu aufgemacht, ausgetretene Pfade zu verlassen und sich den alten mediterranen Rebsorten wie Grenache, Sangiovese, Carignan, Alicante und Cabernet Franc zu widmen. Der Kepos di Ampeleia ist so ein Wein der diesem ehrgeizigen wie auch wunderbaren Projekt entstammt. Der Kepos 2013 besteht hautsächlich aus Alicante Nero (besser bekannt als Grenache) sowie aus Carignan und Alicante Bouschet, einer Neuzüchtung von Henri Bouschet, aus Grenache und Petit Bouschet. Ausgebaut wurde der Kepos 2013 im Zementtank und reifte danach noch für weitere 7 Monate in der Flasche. Ampeleia ist biologisch zertifiziert. Kepos kommt übrigens aus dem griechischen und heisst ‘Garten’. Womit der Kreis zum Weinberg so wieder geschlossen wäre. Für eine Stunde wandert der Kepos aber erst einmal in die Karaffe um sich einzustimmen.

8. Juni 2016 | 0 Kommentare ...alles

Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc

So geht Basis

Für jeden Tag gemacht. Es ist ziemlich egal was Sie auftischen. Diesen kleinen Hüpfer können Sie bedenkenlos überall dazu servieren.

Winzer/Weingut: Pierre Clavel, Assas, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von kieseligen und tonigen Kalksteinböden.

Le Mas Allgemeines: Es sind die “kleinen” Weine die immer wieder aufs Neue überraschen und für richtig Spass sorgen. Passt die Basis, passt in der Regel auch der Rest. So einen “kleinen Wein” habe ich heute, passend zum Motto Rot für lau, am Tisch der Wahrheit stehen. Von der Domaine Clavel in Assas, das liegt zwischen Nimes und Montpellier im Süden des Languedocs, stammt der Wein und ist eine Cuvée aus Grenache, Mourvèdre, Carignan und einem Schuss Syrah. Er heisst Le Mas und soll vor allem eines sein: ein Wein für jeden Tag, einer für den unkomplizierten Genuss und einfachen Trinkspass. Nur dafür wurde der Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc gemacht. Spontanvergoren, im Betontank ausgebaut, auf der Feinhefe gereit, Ecocert®-zertifiert – das sind die Eckdaten für diesen kleinen Hüpfer von Pierre Clavel, dem es bei seinem Schaffen nicht um die “grossen Kaliber”, sondern um Spass machende, trinkfreudige und unkomplizierte Alltagsweine geht. Wenn diese dann auch noch so richtig gut und für kleines Geld erwerblich sind, dann ist er zufrieden. Wie zufrienden ich gleich bin das wird sich nach der Verkostung dieser Flasche zeigen. Also, Stoppel raus und einfach rein ins Glas mit dem Le Mas.

19. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Côtes de Provence Rosé 2015

Zurück im rosaroten Paradies

Das ist Rosé for Lovers. Rosé für Kenner. Unkomplizierter kann Roséspass nicht sein. Möge der Sommer kommen.

Winzer/Weingut: Domaine Perzinsky, Ile de Porquerolles, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Kalk- und Schieferböder auf der Insel.

Cotes de Provence Rosé 2014 Allgemeines: An die dreissig Jahre lang hat Richard Auther bei einer Domaine auf der Insel Porquerolles als Verantwortlicher Weine von Weltrang gemacht. Dann gab es einen unverständlichen wie unschönen Abgang. Nach drei Jahren Pause ist er wieder im Weingeschäft zurück und zeichnet jetzt bei seinem Schwager für die Weine der Domaine Perzinsky, ebenfalls auf der Ile de Porquerolles, verantwortlich; unweit seiner alten Wirkungsstätte. Cyrille und Alexis Perzinsky, zwei Brüder russischer Abstammung, die in Frankreich via Tunesien eingewandert sind, stellen seit 1993 Wein her und verkaufen diesen noch direkt aus ihrem Keller. Drei Weine macht man auf der Domaine, einen Rotwein, einen Weisswein und einen Rosé. Und dieser eröffnet heute offiziell die Rosé-Saison. Ich freue mich, dass ich wieder Weine aus Richard Authers “Werkstätte” im Glas habe, weil ich seine alten Kreationen kenne und davon immer sehr begeistert war. Der Côtes de Provence Rosé 2015 ist eine Cuvée aus Syrah, Grenache, Cinsault und Mourvèdre und ich bin bereits gespannt was Richard da wieder in die Flaschen gezaubert hat.

14. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

La Côte 2014

Zechwein, Saufwein, Rotwein für den Sommer!

Kein grosser Wein, aber ein grossartiger. Und kostet keine 10 Euro, was eigentlich ein Witz ist für das was man geboten kriegt.

Winzer/Weingut: Château de la Negly, Fleury d`Aude/La Clape, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von sehr steinigen, sand-, lehm- und kalkhaltigen Böden auf Hanglagen am Massif de La Clape.

La Negly Allgemeines: Im Juni 2013 hatte ich zum ersten Mal einen Wein von jenem Weingut im Glas, von dem Robert Parker einmal behauptet hat es sei das beste im Languedoc. Nun gut, das beste ist auch immer nur relativ, aber was ich damals vom Château de la Negly aus Fleury d`Aude, in einer der besten Appellationen des französischen Südens, La Clape, im Glas hatte, war schon sehr beeindruckend. Der La Brise Marine gehört seitdem zur permanenten Kellerbefüllung hier. Heute steht der La Côte rouge 2104 am Tisch der Wahrheit. Eine Cuvée aus Carignan, Syrah, Grenache und Mourvèdre. Südfrankreich pur. Der La Côte zählt zu den Brot- und Butterweinen des Weinguts, die Rebstöcke stehen auf sehr steinigen, sand-, lehm- und kalkhaltigen Böden auf Hanglagen am Massif de La Clape. Zu je 50% in Holzfässern und in Betontanks wurde der Wein ausgebaut. Bevor der La Côte aber ins Glas darf, wird er für eine halbe Stunde in die Karaffe umgefüllt um sich an die Stadtluft zu gewöhnen. Dann geht’s ihm an den Kragen. Oder so.

27. Februar 2016 | 0 Kommentare ...alles