Stichwort: Frankreich

Riesling ‘Vendange Tardive’ 1988

25 Jahre, wäre er 2013 geworden.

Wir haben ihm das Jubiläum vermiest und ihn mit 24 seiner finalen Bestimmung zugeführt. Ein Edeltropfen der den Gaumen jauchzen lässt.

Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.

Lage/Herkunft: Selektiertes Lesegut aus den besten Parzellen der Grand Cru-Lage Schoenenbourg in Riquewihr.

Flasche/Etikett: Mit dem unverwechselbaren knallgelben Etikett, welches alle Flaschen von Hugel & Fils ziert, steht auch diese hier am Tisch der Wahrheit. Einzig eine weisse Banderole durchbricht am oberen Rand das konsequent umgesetzte Design. Darin auf schwarzem Untergrund VENDANGE TARDIVE als Hinweis darauf, dass es sich bei diesem Wein um einen aus der ‘Oberliga’ handelt. Im goldenen Wappen wieder der rote Dreiberg der Familie Hugel eingedruckt und wie üblich unterhalb in riesengrossen Buchstaben was in der Flasche drin ist. In rot ganz oben wieder ALSACE, weil Herkunft eben alles ist und man diese auch entsprechend zeigen möchte. Am weissen Rückenetikett erfährt der interessierte Weinfreund alles über Lage, Herkunft und noch mehr wie gewohnt in französisch.

Im Glas: Goldigstes dunkles Honiggelb würde die Farbe des Riesling ‘Vendange Tardive’ wohl am besten beschreiben. Im Kern fast grünlich wirkend und zum breiten Rand hin schon fast orange wie Marillen. Ein wunderschönes Farbenspiel das da im Glas abgeht.

25. November 2012 | 0 Kommentare ...alles

Riesling ‘Hugel’ Jubilee 2007

Brutal direkt wie eine echte Diva.

Ein Edeltropfen der etwas ‘störrisch’ ist, weil er brutal direkt ist was den Einsatz seiner ‘Waffen’ angeht.

Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.

Lage/Herkunft: Selektiertes Lesegut aus den besten Parzellen der Grand Cru-Lage Schoenenbourg in Riquewihr.

Flasche/Etikett: Knallgelb, wie üblich, klebt das Etikett auf der grünen Schlegelfache. ALSACE in rot und grossen Lettern oben, Riesling Hugel wie gehabt in schwarz unter den in goldenem Geflecht eingefassten Initialen der Familie Hugel. Der ‘Dreiberg’ wieder stilisiert und nur die goldene Bordüre am oberen Rand weist darauf hin, dass dieser Wein der ‘gehobenen Klasse’ angehört. Jubilee Hugel in weiss eingedruckt kündigt seine Exklusivität an.

Im Glas: Grünlich gelb schimmert der Edel-Riesling im Glas. Oder ist es gelblich grün? Schwer zu sagen. Auf jeden Fall leuchtet der Wein fröhlich vor sich hin und sieht sehr klar im Glas aus.

In der Nase: Die Nase zieht eine raffinierte mineralische Note hoch und das erste Aroma das sich in den Vordergrund drängt ist Petroleum. Mag sich für den einen oder anderen verwirrend anhören, ist aber ein durchaus üblicher ‘Duft’ und hat seinen ganz besonderen Reiz. Etwas Zitroniges steht daneben und auch Stachelbeeren treiben sich im Glas herum. Es riecht frisch, animierend und sogar ein wenig ‘wild’ obwohl hier kein Benzin im Glas ist sondern reinster Lagenriesling.

25. Oktober 2012 | 0 Kommentare ...alles

Pinot Gris ‘Hommage’ 1998

Opulent und sündig-süss.

Ein Wein für ‘Leckermäuler’ und für Freunde süsser Versuchungen, ohne dafür einen ‘echten’ Süsswein aufmachen zu müssen.

Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von einer selektiven Auswahl der besten Parzellen der Hugel-Weingärten sowie der Grand Cru-Lage Sporen.

Flasche/Etikett: Wie alle Etiketten von Hugel & Fils ist auch dieses auf der langen Schlegelflasche knallgelb und mit den ‘üblichen’ Informationen versehen. ALSACE in rot und der Rest in schwarz. Der Unterschied zu den bisherigen ‘Editionen’ ist, dass auf diesem Etikett nicht mehr der ‘Dreiberg’ aufgedruckt, sondern in einem goldenen, einem Wappen ähnlichem Gebilde nur mehr angedeutet ist. Links und rechts davon die Initialen HJH welche für Hommage Jean Hugel stehen.

Im Glas: Dunkelgoldgelb fliesst der Pinot Gris Hommage ins Glas und leuchtet dort wie eine Römisch Eins. So intensiv wie der Wein funkelt, so dicht und satt ist dieses Farbenspiel. Gold im Glas würde es am besten treffen.

In der Nase: Aus dem Glas heraus duftet es intensiv und saftig nach Ananas, nach Honig und nach reifen eingelegten Quitten. Es strotzt vor Saft und Kraft und alles riecht ein wenig überreif und mächtig konzentriert. Es sprudelt förmlich vor fleischigen Aromen im Behälter und wenn das was da die Nase hochzieht auch im Mund so weitergeht, dann wird es mit dem Grauburgunder ein wahrlich ‘saftiges Vergnügen’.

24. Oktober 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Rubrum Obscurum’ 2004 AOC Côtes de Provence

Ein Wein der klingt wie Oskar Werner.

Für die grossen Momente im Leben und für die trostlosen Tage, an denen nur ein Wein von ‘wahrer Herkunft’ helfen kann.

Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Reblagen auf einer Hochlage von 350 – 400 Metern die in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.

Flasche/Etikett: Noch einmal bestaunen wir das Prachtstück von Etikett welches nicht nur diese ziert, sondern auch schon alle zuvor geöffneten Burgunderflaschen verschönt hat. In dicken fetten Kapitalen aus dem Kabinett der 80er steht mächtigt RUBRUM drauf, grammatikalisch völlig falsch getrennt (was Absicht ist) und wie bei allen anderen ist auch auf diesem die Krone der Villeneuves in goldener Hochprägung aufgebracht. Die impactstarke Symbiose von Aristokratie und zeitgenössischer Kunst wurde übrigens von der österreichischen Designerin Cordula Alessandri erschaffen. Am Rand des Etiketts dann weitere Informationen und auch genaue Angaben über die einzelnen Parzellen und die Jahre ihrer Bepflanzung. Grenache aus 1948 und 1959, Carignan aus 1955 und Mourvèdre aus 1963. Eine schöne und vor allem interessante Information für alle die ein wenig mehr im Vorfeld wissen wollen. Bevor wir den Rubrum seiner Bestimmung zuführen, darf er eine Stunde im Dekanter atmen.

3. Oktober 2012 | 0 Kommentare ...alles

Pinot Gris Tradition ‘Hugel’ 2008

Süssholz raspelnder Charmeur.

Ein Grauburgunder der sich mit saftiger Frucht und honigsüsser Rauchigkeit nonchalant in des Weinfreunds Herz schleicht.

Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den besten lokalen, von Lehm- und Kalkstein dominierten Weingärten in und rund um Riquewihr.

Flasche/Etikett: Knallig gelb und wie gehabt mit dem signalroten Hinweis ALSACE am Kopf des Etiketts, steht auch diese grüne Schlegelflasche vor uns.

In der Mitte das Familienwappen der Hugels, der ‘Dreiberg’ und drunter, ebenso im rot umrandeten schwarzen Balken der Hinweis darauf, dass es sich um einen Wein aus der Linie ‘Tradition’ handelt. Auf der Rückseite in französisch wieder alles was man sonst noch wissen sollte über Hugels ‘Grauburgunder’.

Im Glas: In einem mittleren Gelb steht der Pinot Gris im Glas. Strohgoldene Reflexe sind wahrzunehmen und es sieht sehr klar im Glas aus.

In der Nase: Weiche Aromen von Pfirsichen und Aprikosen strömen in die Nase und ein kräftiger Schuss Honig zieht die Flügel hoch. Es duftet auch ein wenig rauchig und sehr füllig in der Nase. So weich wie die saftigen Fruchtaromen sind könnte man fast sagen, es riecht ‘cremig’. Ein wenig Vanille kommt dazu und etwas ‘Rosiniges’. Man will reinbeissen und eintauchen in diesen rauchig-würzig-süssen Duft und merkt wie einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Zeit um den Pinot Gris auch geschmacklich zu erleben.

11. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Tradition ‘Hugel’ 2007

Animalisch mineralisch.

Ein Riesling mit Profil und eigenem Charakter. Weich wie Balsam, von Mineralik dominiert und ein Genuss zu allem was so aus dem Wasser hüpft.

Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den besten lokalen, von Lehm- und Kalkstein dominierten Weingärten in und rund um Riquewihr.

Flasche/Etikett: Das Etikett wie üblich in knalligem Gelb gehalten, mit dem ‘Dreiberg’, dem Familienwappen der Hugels verziert und wie ebenso üblich in grossen roten Lettern Alsace ganz oben und unterhalb des Wappens das was drin ist. Allein ein rot umrandeter schwarzer Balken unterscheidet es von seinen Vorgängern, wird in diesem nämlich darauf hingewiesen, dass dieser Wein aus der Linie ‘Tradition’ stammt. Ebenfalls wie gehabt am Rückenetikett das drauf was wichtig ist, natürlich in französisch.

Im Glas: Im Glas steht der Riesling ‘Tradition’ in einem sehr hellen, fast weisslichen strohgelb mit schönen intensiven grünen Reflexen. Es sieht sehr klar darin.

In der Nase: In die Nase springen förmlich frische Zitrusaromen die eine feine aromatische Note mit sich führen. Grapefruit und Orangenblüten riecht man und, auch wenn es völlig irre klingen mag, einen Hauch Benzin. Wenn man jedoch die Nase ganz tief ins Glas steckt kann man diesen typischen ‘Duft’ sehr wohl erkennen. Er ist nicht störend oder gar abschreckend, nein, durch die Vermischung mit all den anderen Duftaromen ist es ein sehr animierendes und aromatisches, fast pikantes Bukett.

10. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Gueule de Loup 2010/2011

Wenn das ‘Wolfsmaul’ heult.

Ein echter Wolf im Schafspelz ist dieser saftig-frische Wein aus der Provence, der sich trotz seiner Kraft wie von alleine wegtrinkt.

Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von steinigen Ton-Kalkböden auf 350–400 Metern Seehöhe welche in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.

Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche steht das ‘Wolfsmaul’ also hier am Tisch der Wahrheit und wie schon die ersten Flaschen ziert auch diese das umwerfend schön gestaltete Etikett der österreichischen Designerin Cordula Alessandri.

Über das ganze Sortiment hinweg zieht sich dieses auf den ersten Blick so widersprüchliche, auf den zweiten aber durchaus stimmige und Sinn machende Design. Es transportiert auf einprägsame Weise den aristokratischen Hintergrund von Marquis Raimond de Villeneuve Flayosc, so heisst Raimond nämlich ‘vollständig’ und korrekt, sowie den modernen Anspruch den Raimond an sich und seine Weine stellt. Aufgeprägt auch hier das Wappen in gold und der spassigen Schrift einen Spritzer blaues Blut verleihend. Auch wenn man es in der Regel nicht allein deshalb tun sollte, Raimond de Villeneuves Weine will man schon aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Etiketten auch geschmacklich kennenlernen.

25. August 2012 | 0 Kommentare ...alles