Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Frankreich
Marcillac Lo Sang del Pais 2013
Fruchtig, griffig, würzig, stoffig, rot.
12,5 PS, keine 9 Euro und ein Reifepotential bis über 2020 sollten Anreiz genug sein, um von diesem Wein ein paar Kisten im Keller zu vergraben.
Winzer/Weingut: Domaine du Cros, Goutrens/Marcillac, Frankreich.
Lage/Herkunft:Von Kalkmergelböden aus dem Tal von Marcillac im Herzen des Aveyron im Südwesten Frankreichs.
Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Burgunderflasche klebt zwingt mir ein Lächeln ab. Es ist dermassen überladen, dass es fast schon weh tut und doch strahlt es eine nicht zu leugnende Liebenswürdigkeit aus. Oben ganz gross MARCILLAC und dann ein Gewitter einer Illustration die sich über das ganze Stück Papier ausdehnt. Unter grossen dicken Trauben eine Hügellandschaft (das Tal von Marcillac) mit Hütten und Weinbergen, so banal wie lieb. Erinnert an die Zeichnungen in alten Gedichtbänden. Unten all das was sonst auf einem Rückenetikett stehen würde, welches aber fehlt und deshalb vorne drauf steht. In schlichtem beige und braun ist das Etikett gehalten, wirkt auf alt getrimmmt und verströmt jenen Hauch von Exzentrik die zu 100% zu dem was in der Flasche ist passt. Oben am Hals noch ein kleiner Kleber mit Lo Sang del Pais und 2013 und fertig ist das Stück ‘Kulturgut’ aus dem Tal von Marcillac. Eine halbe Stunde darf sich der Lo Sang del Pais in der Karaffe mit der Luft anfreunden, dann kommt er in den polierten Degustationskelch.
Im Glas: Dunkles violett mit blauen Reflexen steht im Glas. Dabei ist es ausgesprochen klar und transparent.
Les Graviers 2012
Interstellarer Raumgleiter.
Sauber, kalkig, aromatisch. Chardonnay ist eine Sache, Chardonnay von Stéphane Tissot ist Kult. Man mag es oder hasst es, take it or leave it.
Winzer/Weingut: Stèphane Tissot, Montigny-les-Arsures/Jura, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von verschiedenen Parzellen mit Lehm- und Kalkmergelböden aus der Region Arbois.
Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Sachsenkeule klebt ist in der Zwischenzeit bekannt. Ganz oben LES GRAVIERS in Grossbuchstaben mit einem goldenen Balken unterstrichen und der Jahrgang quer gedruckt, ebenfalls mit einem goldenen Unterstrich versehen. Von links nach rechts ragt eine alte Weinpresse in hellem grau in das das gelbliche Etikett hinein. Unten im rechten Eck Bénédicte & Stéphane Tissot und das war’s dann auch schon wieder vorne. Am hinteren Stück Papier ganz oben Chardonnay 2012 und die Erklärung, dass Les Graviers eine Selektion von verschiedenen Parzellen ist. In französisch selbstverständlich. In der Mitte ganz gross und fett Arbois, damit man weiss woher der Wind weht der Wein kommt und alles was sonst noch angeführt sein muss. Eingefasst ist die Flasche von einer knallgelben Kopfmanschette die der Sache Pepp verleiht. Stéphane Tissots Weine brauchen durch die Bank einen guten Happen Luft und deshalb kommt auch der Les Graviers bevor er angetrunken wird zuerst einmal für eine Stunde in die Karaffe.
Im Glas: In kräftigem strohgelb dreht der Les Graviers seine Runden im Burgunderbecher.
Patchwork 2013 Chardonnay
Ein gefährlicher Verführer.
Eindrucksvoller und leichter kann man einem “Neuling” nicht schmecken lassen, wohin die Reise dieses visionären und eigenwilligen Winzers geht.
Winzer/Weingut: Stèphane Tissot, Montigny-les-Arsures/Jura, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von fünf bis sechs Lagen mit Lehm- und Kalkmergelböden aus der Region Arbois.
Flasche/Etikett: Auf der braunen Sachsenkeule mit dem am Flaschenhals hochgeprägten Herkunftsnachweis JURA klebt das typische vanillegelbe Tissot-Etikett. Oben in diesem Fall nicht der Name des Weines, sondern gross in schwarz die Rebsorte; CHARDONNAY. Erst darunter erfährt man, dass der Wein Patchwork heisst. Getrennt ist alles wieder durch den goldenen Balken und der Jahrgang steht wie gewohnt hochgestellt am rechten Rand. Die zart hellgraue Weinpresse, das Leitmotiv auf allen Tissot-Etiketten steht wieder von links nach rechts ins Bild hinein. Im rechten unteren Teil Bénédicte & Stéphane Tissot in schwarz. Das Rückenetikett informiert auf französisch über die Lagen und deren Böden (Lehm und Kalkmergel) sowie dass die Reben älter als 25 Jahre sind. In der Mitte ganz gross über die Herkuft, Arbois. Ergänzt vom Hinweis der ECOCERT-Zertifizierung. Vollendet wird auch diese Flasche durch eine knallig gelbe Halsmanschette. Eine Stunde darf sich der Patchwork an der Luft akklimatisieren bevor in den grossen Becher kommt.
Im Glas: In blassem gelb mit einem zarten grünen Schimmer leuchtet der Patchwork aus dem Glas heraus.
Les Bruyères 2012 Arbois
Wein der keine Kompromisse macht.
Hat man sich erst angefreundet und sich auf diese Weinstilistik eingestellt, entwickelt sich eine Trinkgeschwindigkeit die gnadenlos ist.
Winzer/Weingut: Stéphane Tissot, Montigny-les-Arsures/Jura, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Les Bruyères mit tonigen Erden und blauem Mergel.
Flasche/Etikett: In der Sachsenkeule á la Tissot ist auch der Les Bruyères abgefüllt. Am Hals ist JURA hochgeprägt was gleich einmal die Herkunft dieses Weines erkennen lässt. Wie gewohnt klebt das typische Tissot-Etikett auf der Flasche. Vanillegelb mit dem Namen des Weines in schwarzen Grossbuchstaben oben. LES BRUYÈRES, gold unterstichen und der Jahrgang hochgestellt darunter. Das Hauptmotiv ist die bekannte Weinpresse in ganz hellem grau, nur sehr schwach wahrnehmbar. Ganz unten Bénédicte & Stéphane Tissot wieder in schwarz. Am Rückenetikett springt einem als erstes die Herkunft gross entgegen; Arbois. Zusätzlich erfährt man ein wenig über die Lage und den Boden (tonige Erden und blauer Mergel) auf dem der Wein heran wächst. Ergänzt wird alles von den beiden Gütesiegeln von BIODYVIN und AB (Agriculture Biologique). Abgerundet wird das Erscheinungsbild von einer knallig gelben Halsmanschette. Bevor der Les Bruyéres aber ins Glas kommt und angetrunken wird, darf er für eine Stunde in der Karaffe etwas Luft aufnehmen.
Im Glas: In mittlerem strohgelb steht der Les Bruyères im Glas. Zarter grüner Schimmer flimmert mit.
Macon-Cruzille ‘Les Genièvrières’ 2011
Totale Lebendigkeit.
Phantastischer, beeindruckender Chardonnay von einer ebenso phantastischen wie berühmten Lage. Grosses Kino.
Winzer/Weingut: Domaine Guillot-Broux, Cruzille-en-Mâconnais, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Macon Cruzille, einer Steillage die einmal zu den besten des Burgunds gehörte.
Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der braunen Burgunderflasche klebt, ist an wunderbar altmodischer Opulenz fast nicht mehr zu überbieten. Auf alt getrimmt wirkt es aufgrund seines fleckigen gelbbraunen Untergrunds, auf dem in ebenso auf ‘älter’ getrimmten Typo die Domaine, die Lage und der Name (in grün) den grössten Teil davon beanspruchen. Umrankt von einem Rahmen mit feinen Ornamenten steht in der Mitte ganz oben ein Bild, auf dem eine Trinkrunde zu sehen ist. Es stellt den Bezug zur Lage her, welche früher zum Kloster von Cluny gehörte. Alles andere ist innerhalb des Rahmens eingedruckt und ausserhalb verzieren üppige Blumengirlanden das ansprechende Etikett. Auch die Halsmanschette ist mit goldenen Ornamenten und der Domaine bedruckt. Der Jahrgang ist auf einem kleinen gesonderten Etikett am Flaschenhals eingedruckt. Sehr stimmiges und nostalgisch anmutendes Design. Rückenetikett ist keines vorhanden, weil alles was man wissen mus schon vorne drauf steht. Bevor der Les Genièvrières in die Gläser kommt, darf er für eine halbe Stunde Frischluft schnuppern.
Im Glas: Ein kraftvolles, intensives Goldgelb leuchtet aus dem Glas heraus. Als würde ein Goldbarren darin liegen.
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