Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Frankreich
Le Vieux Donjon 2015
Den Marathon läuft der auf einem Fuss
Ein richtiger Charakterkopf der mit Muskeln spielt und seinen tollen Körper zeigt. Absolute Spitzenklasse.
Winzer/Weingut: Domaine Vieux Donjon, Châteauneuf du Pape, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von einem Weinberg mit 90 bis 100 Jahre alten Rebstöcken.
Allgemeines: Dass die Weine der Domaine Vieux Donjon zu den besten der Appellation Châteauneuf du Pape gehören weiss man. Was Lucien Michel und seine Frau Marie José jedes Jahr aufs Neue in die Flaschen füllen, ist einfach allerfeinster Stoff. Seit 2007 ist auch die Tochter der beiden, Claire, im Weingut aktiv und leitet dieses heute mit ihrem Bruder François. Ich habe heute die Gelegenheit einen ganz besonderen Wein der Domaine verkosten zu dürfen, den Le Vieux Donjon 2015. Ein klassischer Châteauneuf-du-Pape, der von den Trauben eines zwischen 90 und 100 Jahre alten Weinberges stammt. Grenache, Syrah, Cinsaut und Mourvèdre sind die Protagonisten, die in dieser Cuvée zum Tanz versammelt wurden. Bevor der gute Tropfen aber ins Glas darf, wird er für 90 Minuten in die grosse Karaffe umgefüllt um sich dort ausgehfein zu machen. Immerhin ist er ein junger Hüpfer und ich denke, dass es ihm ausgesprochen gut tun wird ein wenig Luft zu schnuppern. Danach geht´s los, ich bin gespannt und freue mich darauf.
Saint-Auguste, VdP du Var 2014
Auf Terrassen und zwischen den Flüssen geboren.
Einfach unbeschwert geniessen und Spass haben. Sehr viel Wein für richtig kleines Geld.
Winzer/Weingut: Domaine de Triennes, Nans-les-Pins, Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Weingärten in der Provence mit Lehm- und Kalksteinböden.
Allgemeines: Wer die Domaine de Triennes aus der Provence bis heute noch nicht kennt, der hat echt was versäumt. Macht man dort nämlich Weine die nicht nur grandios gut sind, nein, sie sind auch allesamt mehr als leistbar. Höchste Qualität quasi “spassbepreist”. Warum das so ist, ist ganz einfach erklärt. Die zwei Herren die dort am Werk sind, sind niemand geringere als Jacques Seysses von der Domaine Dujac und Aubert de Villaine von Romanée-Conti. Ich glaube, mehr muss man zu diesen Namen nicht sagen. Die beiden wollten einfach leistbare Weine für alle machen und haben aus diesem Grund eben die Domaine de Triennes aus der Taufe gehoben, von wo mittlerweile die mintunter besten Weine aus der Provence kommen. Einen hatte ich bereits, den Rosé de Triennes, ein Rosé zum Träumen. Heute steht der Saint-Auguste, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot am Tisch der Wahrheit und auch von dem habe ich bereits gekostet und war hin und weg davon. Aber alles dazu hier mit allergrösster Freude in ungekürzter Version.
Grand Cru Brut Millésime 2005 Blanc de Blancs
Ganz grosses Champagnerkino
Champagner vom Allerfeinsten. Das ist purer Suchtstoff. Was für eine Symbiose, was für ein Schampus, was für ein Erlebnis!
Winzer/Weingut: Pierre Moncuit, Le Mesnil-sur-Oger/Champagne-Ardenne, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen Grand Cru Lagen des Weinguts.
Allgemeines: Champagner. Immer wieder ein Hochgefühl wenn ich eine Flasche öffne und mich auf das lustvolle Prickeln im Mund freue. Ich liebe nämlich Champagner. Habe ich aber glaube schon erwähnt. Wenn nicht, dann ist es jetzt offiziell und amtlich. Vor einer Weile hatte ich von der Domaine Pierre Moncuit aus Le Mesnil-sur-Oger in der Champagne den Rosé Grand Cru im Glas und grossen Spass damit. Nicht umsonst gehört die Domaine zu den besten Gütern der Champagne. Geführt wird das über 100 Jahre alte Weingut von den Geschwistern Nicole und Yves Moncuit. Yves ist für den Verkauf zuständig und Nicole, seine Frau, kümmert sich um die Weine und stellt seit mehr als 30 Jahren die Cuvées gekonnt zusammen. Heute steht ihr Grand Cru Millésime 2005 Blanc de Blanc am Tisch der Wahrheit. 100% Chardonay und nichts ausser Blasen drin. Und diesen werde ich mich jetzt wieder einmal mit allergrösster Freude einfach hingeben und mich von ihnen inspirieren lassen. Ich liebe Champagner. Hab´ ich aber schon gesagt.
Les Combettes 2014
Abenteuer pur
Ein Wein für Forscher, für Entdecker, für Neugierige. Ganz grosses Kino für ganz wenig Geld. Chardonnay kann so spannend sein!
Winzer/Weingut: Domaine Guillot-Broux, Maconnais, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von kargen Kalkböden mit fetter Lehmauflage.
Allgemeines: Einen hatte ich bereits von der Domaine Guillot-Broux aus dem Maconnais, den Mâcon Cruzille ‘Les Genièvrières’. Ein Traum von einem Chardonnay. Heute steht ein weiterer Ausnahmetropfen von Emmanuel Guillots Domaine, die noch immer Geheimtipp ist, unter dem Motto Tour de France am Tisch der Wahrheit; der Mâcon Les Combettes 2014. Ebenfalls ein lupenreiner Chardonnay. Emmanuel Guillot, der Sommelier in der Londoner Sternegastronomie war bevor er in den elterlichen Betrieb eingestiegen ist, wird gerne als Weinverrückter bezeichnet. Er verzichtet in Weinberg und Keller auf jegliche Manipulationen wie Schönung, Entsäuerung wie auch auf Aufzuckerung oder Filtration. Seinen Les Combettes, der von kargen Kalkmergelböden stammt, liess er spontan vergären und baute ihn im gebrauchten Barrique aus. Wie sehr sich der Le Combettes aus der Masse bedeutungsloser Chardonnays hervorheben kann, dem gehe ich jetzt auf den Grund und lasse ihn vorerst für eine Stunde in der Karaffe Luft aufnehmen.
Les Vallons 2013 Sauvignon Blanc
Nichts von der Stange
Alles andere als ein Sauvignon Blanc von der Stange. Er ist charaktervoll, hat Klasse und dank seiner feinen Herbheit ist er richtig trinkig.
Winzer/Weingut: Domaine Fouassier, Sancerre, Loire, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen Böden der berühmten Lage Les Vallons.
Allgemeines: Hat zwar nichts mit Radfahren zu tun, nennt sich aber trotzdem so; Tour de France, das Motto dieser Verkostungsrunde. Unschwer zu erraten, dass es dabei nicht um Sport, sondern ausschliesslich um französische Weine geht. Den Beginn macht auch gleich ein Vertreter von der Loire. Genau gesagt aus Sancerre, einer der besten und bekanntesten Lagen, Les Vallons. Kalkige Lehmböden lassen dort eher runde, füllige Weine entstehen und der Sauvignon Blanc Les Vallons 2013 von der AB® und Biodyvin®-zertifizierten Domaine Fouassier aus Sancerre soll so einer sein. Paul und Benoit Fouassier arbeiten biodynamisch, vergären spontan und bauen ihre Weine im Stahltank und im Holz aus. Ein langes Hefelager ist selbstverständlich und so erschaffen die beiden Weine, die sich in Geschmack und Haptik von vielen Mitstreitern wohltuend abheben. Wie sehr sich der Les Vallons davon unterscheidet, dem gehe ich jetzt auf den Grund. Dekantieren ist nicht nötig, es reicht wenn der Wein die Luft im Glas aufnimmt.
Clef de Sol blanc 2014
Sympathischer Exzentriker
Der Wein verzückt die Sinne, fordert einen, spielt mit einem. Er ist sich seines leicht exzentrischen Charakters voll bewusst und scheint es zu geniessen.
Winzer/Weingut: La Grange Tiphaine, Amboise/Loire, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von 80 Jahre alten Reben auf Sandböden mit Feuerstein. Aus der Appellation Montlouis.
Allgemeines:Mysterium Chenin Blanc heisst das Motto dieser Verkostungsrunde. Mysterium auch deshalb, weil diese Rebsorte in unseren Breiten noch immer nicht wirklich angekommen zu sein scheint, sie misstrauisch beäugt, von Kennern aber durchaus geliebt wird. Einen dieser Chenin Blancs habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen; den Clef de Sol von Coralie und Damien Delecheneau von der Domaine La Grange Tiphaine in Amboise an der Loire. Ich kenne einige ihrer Weine und würde den Rest blind erstehen, weil ich weiss wie die beiden arbeiten und welch Qualitäten sie erzeugen. Der Clef de Sol stammt aus der Appellation Montlouis von kargen Sandböden mit reichlilch Feuerstein darin. 80 Jahre sind die Reben alt, in gebrauchten Barriques wurde der Wein ausgebaut und ohne Filtration schliesslich abgefüllt. Eine halbe Stunde darf der gute Tropfen in der Karaffe seine Runden drehen, dann geht es ab mit ihm ins grosse Glas.
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