Stichwort: Famille Perrin

Vacqueyras ‘Les Christins’ 2010 AOC

Bombastisch rustikal.

‘Take it or leave it’ ist das Motto dieses Tropfens und wer Mitgefühl sucht, der sucht hier vergeblich. Kein Wein für Weicheier.

Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von auf Lehm-und Sandböden angelegten steinigen Terrassen aus Sarrians, südlich der Dentelles de Montmirail.

Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche mit dem aristokratisch wirkenden Halsetikett klebt, wie bei allen anderen ‘Lagenweinen’ von Perrin, das weisse Etikett mit dem einer kleinen Festung gleichenden Château. Im Vordergrund in Reih´ und Glied die Rebstöcke und der Name der Lage ‘Les Christins’ darunter. Selbstverständlich gross und rot die Herkunft dieses Tropfens und der Hinweis, dass es sich dabei um einen Wein aus der Appellation Vacqueyras Controlée. Ich mag diesen ‘Herkunftskult’ weil er mir irgendwie eine Landkarte der Region ins Gedächtnis ruft und mich so auf eine Art von Reise schickt.

Auch auf dieser Flasche steht am Rückenetikett ein wenig über den Wein, über die Famille Perrin und über Lage, Klima und den Boden. Kurz, prägnant und einen raschen Überblick verschaffend. Auch dieser Wein ist ein echter ‘Brummer’, drauf lassen die 14,5% schliessen. Weil wir vom Gigondas bereits wissen, dass die rustikale Art nach Luft schreit, geben wir dem Vacqueyras gleich von Beginn an 90 Minuten im Dekanter um sich auszutoben. Natürlich nicht ohne uns einen Schluck ohne grössere Luftzufuhr genehmigt zu haben. Wir wollen ja sehen ‘wo der Les Christins beginnt’ und wie er sich verändert.

16. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Gigondas ‘La Gille’ 2010 AOC

Rauer Bursche mit reichlich Kraft.

Kein Wein für zimperliche Naturen. Dafür umso mehr ein Tropfen für Freunde von Saft und Kraft, verbunden mit einem guten Schuss Rustikalität.

Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.

Lage/Herkunft: Auf Kalkstein, Kalk-Mergel-und Sandböden gewachsene Reben die auf Terrassen gepflanzt sind und in Nordwestlage stehen.

Flasche/Etikett: In der gewohnten Burgunderflasche steht der La Gille am Tisch und auf dem Etikett ist wie schon beim Rasteau auch auf diesem die kleine ‘Festung’ mit dem vor ihr liegenden Weingarten abgebildet. La Gille darunter was die genaue Lage angibt und in Kapitalen GIGONDAS in rot um die Herkunft auch entsprechend hinaus zu posaunen. Herkunft ist alles in Frankreich und so wird sie auch hier eindrucksvoll angekündigt. Insgesamt ein sehr schönes Etikett. Keines das grosses Aufsehen um sich macht, aber trotzdem auffällt und Eindruck hinterlässt.

Wie bei allen anderen Weinen, auch hier am Rückenetikett alle Informationen über die Famille Perrin, den Wein, die Lage und ein paar Degustationsnotizen. Natürlich auch was sonst noch wichtig ist, und da springen einem sofort die 14,5% ins Auge. Wir machen uns also darauf gefasst eine echte ‘Wuchtbrumme’ im Glas zu haben und bereiten uns geistig entspechend darauf vor. Man will ja nicht gänzlich unvorbereitet vom Hammer getroffen werden.

15. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Tavel 2011 AOC Rosé

Dunkelhimbeerrot und reife Kirschen.

Dunkelhimbeerrot mit dem Aroma von reifen Kirschen beschreibt diesen ‘Rosaroten’ wohl am treffendsten. Südfranzose mit Profil.

Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.

Lage/Herkunft: Vom rechten Ufer der Rhône in dem Gebiet der Gard. Von Lehm- und kalkhaltigen Böden, ähnlich jenen von Châteauneuf du Pape.

Flasche/Etikett: In der langen und schlanken Schlegelflasche steht der Tavel nun vor uns. Aristokratisch anmutend prangt auf dem weissen Etikett in der Mitte das Wappen der Famille Perrin über dem in rot aufgedruckten Herkunftsnamen. TAVEL steht drauf in grossen Lettern, der Nachweis dass es sich dabei um eine eigene Appellation handelt sowieso und ganz oben noch der Name der Famille Perrin. Am Flaschenhals ist ein Wappen mit einem dicken fetten T für Tavel und einer aufgesetzten Krone eingeprägt.

Das Rückenetikett auch hier in deutsch verfasst und mit allen wichtigen Informationen über Region, Herkunft, Böden und anderen Besonderheiten ausgestattet. In diesem Fall sogar mit der genauen Angabe wieviel Prozent der jeweils verwendeten Rebsorten verwendet wurden. Sehr informativ.

Da es sich bei diesem Wein um einen eher gehaltvollen und kräftigen Rosé handeln dürfte kommt er für 30 Minuten in die Weissweinkaraffe um ein wenig Luft aufnehmen zu können. Zusätzlich entscheiden wir uns dazu statt der üblichen Weissweingläser die Bordeauxgläser zu verwenden, weil der Tavel so seinen Saft und seine Kraft besser bündeln und kompakter päsentieren kann.

11. August 2012 | 0 Kommentare ...alles

Rasteau ‘L´Andéol’ 2010 AOC Côtes du Rhône

Wolf im Schafspelz.

Kein Schmusewein für Fruchtfanatiker, sondern richtig rustikaler Wein für Könner. Macht Spass im Mund und zeigt kompromisslos seine Herkunft.

Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von einem 2 Hektar großen Weinberg aus einer alten Südterrasse mit Kies, Sand und Lehmböden.

Flasche/Etikett: Auf dem Tisch steht die Burgunderflasche und zeigt uns ihr elegantes Etikett. In weiss mit roter Schrift und selbstverständlich mit allem was der kundige Weinfreund auf den ersten Blick wissen soll. Namensgeber ist die Region, wie üblich, L´Andeol gibt auch noch die genaue Lage bekannt und selbstverständlich auch der Hinweis, dass es sich dabei um einen Wein aus der Appellation Côtes du Rhône Villages handelt. Oben die kleine ‘Festung’ mit den vor ihr liegenden Weingärten drauf und am Flaschenhals das Wappen der Famille Perrin sowie der Jahrgang. Elegant, vornehm, typisch französisch. Am Rückenetikett ein paar Infos über die Famille Perrin, ein wenig über die Lage und die Bedingungen der Region sowie über die Herstellung des Weins in deutsch und somit auch für notorische Fremdsprachenverweigerer lesbar.

Auch wenn es keine explizite Dekantierempfehlung für den Rasteau L´Andéol gibt, kommt er für wenigstens eine Stunde zur Belüftung in den Dekanter. Gerade relativ junge Côtes du Rhônes danken es einem immer wieder und belohnen die Geduld dreifach.

10. August 2012 | 0 Kommentare ...alles

Perrin & Fils ‘Réserve’ Côtes du Rhône Blanc 2011

Mild, weich, universell.

Sommerwein der mühelos die Temperaturen um fünf Grad senkt. Mineralisch frisch und weich wie mit Fewa-Wolle gewaschen.

Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den frischen und leichten Böden Cairanne und Jonquières, vom Weinberg zwischen den Flüssen Ouvèze und Aigues.

Flasche/Etikett: Wie schon den Côtes du Rhône Rouge ziert diese Burgunderflasche das gleiche in weiss gehaltene Etikett mit gleicher schwarzer Typographie. Mit dem einzigen, aber wesentlichen Unterschied, dass anstelle von ‘Réserve’ in rot eben ‘Réserve’ in einem grünlichen gelb draufsteht. Eine perfekte Kopie die sich wie ihr ‘Zwillingsetikett’ auf das Wesentliche beschränkt und die Herkunft über alles stellt. Typisch französisch eben.

Auch auf dieser Flasche steht alles was man sonst noch wissen soll und will am Rückenetikett. Am Wichtigsten natürlich was den Inhalt dieser Flasche angeht, der wie schon erwähnt, aus Grenache Blanc, Marsanne, Clairette und Viognier besteht. Südfranzösische Klassiker in weiss, wenn man so will. Aber was ist bei Côtes du Rhônes, noch dazu aus dem Hause Perrin & Fils schon nicht geradzu klassisch?

An sich ist es nicht notwendig den Wein zu ‘belüften’, er kann ohe Umschweife eingeschenkt werden. Wir geben ihm trotzdem 15-20 Minuten zum akklimatisieren in der Karaffe. Schadet nichts und ausserdem steigt die Vorfreude auf das was kommt.

12. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles