Stichwort: Chianti

Ama 2010 Chianti Classico DOCG

Gerbstoffreiches Fruchtspektakel.

Kein Chianti den man einfach aufmacht und verputzt. Dieser hier will ‘respektiert’ und entsprechend vorbereitet werden.

Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole/Chianti, Siena, Italien.

Lage/Herkunft: Von den Einzellagen Bellavista, Casuccia, San Lorenzo, Bertinga und Montebuini.

Ama 2010 Flasche/Etikett: Irgendwie erkennt man italienisches Etikettendesign immer auf den ersten Blick. Vorausgesetzt es ist ein ‘klassisches’. In diesem Fall klebt so ein klassisch gestaltetes Stück Papier auf der schlanken Flasche des Amas. In créme gehalten und mit dem stolzen Reiter hoch zu Ross in der dunkelbraunen Bordüre oberhalb. Bei diesem Reiter handelt es sich um Guidoriccio da Fogliano, einen italienischen Condottiere, der in seiner Zeit als er für die Republik Siena in den Krieg zog, für die erfolgreiche Belagerung von Montemassi verantwortlich war. Soviel zum geschichtlichen Hintergrund. In der Mitte wieder in Kapitalen AMA 2010 und drunter wieder die beiden Schilder des Castellos. Auf ein Rückenetikett wird verzichtet und deshalb steht der Rest der sonst noch wichtig und vorgeschrieben ist auch auf dieser Flasche wie gehabt am unteren Ende des Etiketts.

Damit sich der Chianti Classico auf seinen grossen Auftritt vorbereiten kann, darf er für eine Stunde in der Karaffe seine Kreise ziehen und Wiener Sauerstoff aufnehmen.

Im Glas:In strahlendem rubinrot steht der Ama im Glas. Leuchtend, klar und einen fetten Film an der Glaswand hinterlassend.

19. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Rosato 2012

Cremig-herb & konzentriert.

Rosé für jene Tage, an denen der Sommer nicht so recht weiss ob er gerade aus dem Frühling kommt oder bereits auf seinem Weg in den Herbst ist.

Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole/Chianti, Siena, Italien.

Lage/Herkunft: Mittels Saignée, aus dem Vorlauf des Chianti Classico gewonnen. Von steinigen Kalkstein-Lehmböden.

Rosato 2012 Flasche/Etikett: Auch der Rosato ist in der schlanken Bordeauxflasche abgefüllt. Von der es übrigens 41.000 mit dem rosaroten Inhalt gibt. Auch diese Flasche ziert das turmhohe crémefarbige Etikett mit dem in einer Rüstung auf einem Pferd sitzenden Ritter bei dem es sich um den den italienischen Condottiere Guidoriccio da Fogliano handelt. Darunter wieder der IGT-Hinweis sowie diesmal der Name des Weines, entsprechende dem Inhalt angepasst, in dunklem Rosa. Unterhalb auch hier wieder das Logo des Castello di Ama, die zwei Wappenschilder. In Ermangelung eines Rückenetiketts steht auch auf dem das Wichtigste am unteren Ende und das war´s dann auch auf diesem Etikett. Ein Hinweis darauf was drin ist, Fehlanzeige. Muss man eben wissen. Wie es sich für einen echten rosaroten Freundenspender gehört, ist der Rosato auf Knopfdruck ‘einsatzbereit’ und kommt direkt aus der Flasche in die leeren Gläser.

Im Glas: Leuchtend rot wie ein Kirschkracherl funkelt der Rosato kristallklar aus dem Glas heraus.

3. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Il Chiuso 2011

Megaschlank und etwas schusselig.

Frisch, fröhlich, unkompliziert und mit jenen Beats ausgestattet, die spielend für einen Hit sorgen.

Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole in Chianti, Siena, Italien.

Lage/Herkunft: Von Weingärten in Galestro und Alberese mit überwiegend Kalksteinböden.

Il Chiuso 2011 Flasche/Etikett: In der schlanken Bordeauxflasche steht der Il Chiuso auf dem Tisch der Wahrheit. Ein turmhohes Etikett klebt darauf welches im oberen Teil einen Ritter auf seinem Pferd zeigt. Dabei handelt es sich um Guidoriccio da Fogliano, einen italienischen Condottiere. Darunter steht der Herkunftsnachweis und der Hinweis darauf, dass es sich um einen IGT, einen Landwein handelt. 2011 und Il Chiuso steht in grossen blauen Lettern in der Mitte des crémefarbigen Etiketts und unterhalb befindet sich das Logo des Castello di Ama, zwei Wappenschilder. Am unteren Ende des Papiers die unbedingt notwendigsten Angaben und das war’s dann auch schon. Kein Hinweis auf den Inhalt, keine Infos über Wein, Herstellung oder über das Weingut selbst. Damit der ‘junge Hüpfer’ sich ein wenig austoben und seinen möglichen Übermut ausleben kann, kommt er für eine Stunde in die Karaffe und darf sich dort auf seinen grossen Auftritt vorbereiten.

Im Glas: In einem funkelnden Kirschrot zeigt sich der Il Chiuso in all seiner Strahlkraft im Glas. Er leuchtet förmlich drin, ist klar wie ein Bergsee und man kann fast die Zeitung am Grund des Glases lesen. Aber wer will das schon?

2. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Ruffino Chianti 2011 Superiore

Saftiger, unkomplizierter Trinkspass.

Kein Wein der philosophischer Betrachtungen bedarf. Flasche aufmachen und einfach einen auf Dolce Vita machen. Purer Saft und toller Trinkspass.

Winzer/Weingut: Ruffino, Pontassieve, Italien.

Lage/Herkunft: Die Trauben stammen von Valdarno bei Arezzo und aus der Gegend um die Ortschaft Monteriggioni.

chianti + pasta Flasche/Etikett: Abgefüllt in der legendären Fiasco-Flasche steht der Chianti Superiore vor uns. Unten ist die Flasche in das typische Strohkleid eingewickelt, welches der Neuzeit entsprechend politisch korrekt aus umweltfreundlichem Papier ist. Das Etikett ist eine Banderole, welche sich in der Mitte um die ‘Taille’ wickelt. Darauf in weiss Chianti und in goldener Schrift RUFFINO inklusive Wappen. Informationen über den Wein erhält der interessierte Weinfreund am Rückenetikett. Im kleinen Anhänger der am Flaschenhals befestigt ist erfährt man einiges über die Geschichte der Fiasco-Flasche und der Hommage durch Ruffino an sie. Ebenso in königlichem mitternachtsblau verschliesst eine Halsmanschette die das goldene Ruffino-Logo trägt die bauchige Flasche. Chianti in moderner Form, mit einem leisen Sentiment an das Original.

Weil soviel Nostalgie auch entsprechende Begleitung verlangt, wurde für die Runde mächtig aufgekocht um dem Klischee gerecht zu werden. Und dazu passt nichts besser als ein Riesentopf Spaghetti mit einer frisch gebastelten Tomaten-Knoblauch-Basilikum-Oregano-Sauce mit ganz viel Faschiertem drin (so heisst das hier in Österreich). Bevor der Chianti angetrunken wird, kommt er kurz in die Karaffe um sich auf seine ‘Vermählung’ mit den feststofflichen Aromen vorbereiten zu können.

29. April 2013 | 0 Kommentare ...alles