Stichwort: Bourgueil

Dernier Cri 2012

Bäuerlich, geerdet, unverfälscht.

Angestaubt, aber nicht schmutzig. Adrett, aber nicht elegant. Korrekt, im Sinn von ehrlich. Schert sich nicht um Stil und Konventionen.

Winzer/Weingut: Domaine de la Chevalerie, Restigné, Bourgueil, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Rebstöcken die zwischen 25 und 70 Jahre alt sind und auf Sand- und Lehmböden stehen.

Dernier Cri 2012 Flasche/Etikett: Waren die Etiketten der letzten Jahre immer mehr als schräg was ihr Design betraf, so ist jenes das auf diesem Jahrgang klebt das totale Gegenteil davon. Keine Illustrationen mehr, keine Bilder, kein Nichts. Nur zwei Farben und das Nötigste darauf. Der linke Teil in weiss gehalten und in einen grossen violetten Bereich übergehend. Auf diesem steht in weiss ganz oben die Herkunft (Bourgueil) und in der Mitte DOMAINE DE LA CHEVALERIE. Im unteren Teil Diptyque, was einerseits der Name eines Parfumherstellers ist und andererseits für “zweiteilig” steht, was wohl der Hinweis auf die zwei Farbbereiche sein soll. Unterhalb 2012 und Dernier Cri, der Name dieses Weines. Am hinteren Etikett, das ebenfalls in weiss und violett gehalten ist liest man auf französisch ein paar allgemeine Informationen sowie dass der Wein für die nächsten zwei bis drei Jahre grösstes Trinkvergnügen bescheren soll. Wie gewohnt tanzt auch der Dernier Cri mit leichten 12,5% im Koffer an und damit er sich auf seinen Auftritt vorbereiten kann kommt er für eine halbe Stunde in die Karaffe.

Im Glas: Wie der Saft schwarzer Kirschen steht der Dernier Cri dunkel im Glas.

30. März 2015 | 0 Kommentare ...alles

Bonn´heure 2011

Ausgereizt bis an sein Limit.

Für weniger als 10 Euro gibt es nicht viel was so viel elegant ‘angestaubten’ Spass macht. Cabernet Franc zur Spitze getrieben. Kaufempfehlung.

Winzer/Weingut: Domaine de la Chevalerie, Restigné/Indre-et-Loire, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von 25 bis 70 Jahre alten Rebstöcken die auf unterschiedlichsten Bodenformationen stehen.

Bonn Heure 2011 Flasche/Etikett: Entgegen den beiden letzten Etiketten welche die Burgunderflasche dieses Cabernet Francs zierten ist dieses nicht hoch, sondern in Form einer relativ schmalen ‘Banderole’ gehalten. Ganz unten am Rand klebt das schwarze Stück Papier, das auf der ersten, nicht wirklich ‘konzentrierten’ Blick, unweigerlich an eine Hexe auf einem Besenstiel erinnert. Erst beim zweiten Hinschauen merkt man, dass es sich um ein Mondgesicht mit einer davor liegenden Weinflasche handelt. Oberhalb kommt daher auch nicht ein Besenstiel raus, sondern ein Korkenzieher, auf dessen Kork, wie bei allen anderen Jahrgängen zuvor, eben dieser eingedruckt ist. Unterhalb des Mondgesichts der Spruch “…née, c’est le songe d’une nuid d’été” was frei übersetzt soviel wie “im Angesicht einer Sommernacht entstanden” heisst. Rundherum nichts als schwarzer Himmel mit Millionen von Sternen, cuvée BONN´HEURE in Kapitalen rechts und die Herkunft BOURGUEIL in ebensolchen oberhalb des Mondgesichts. Im Gegensatz zu den Vorgängerjahren bei denen man wissen musste wo man den Jahrgang findet, steht dieser nun unterhalb des Namens.

Am hinteren Etikett erfährt der Interessierte alles Wesentliche über den Wein und die Domaine und liest den Hinweis “A boire dans les deux ou trois ans” (innerhalb von zwei bis drei Jahren zu trinken). Der Rest ist in der Flasche und dieser darf jetzt einmal für eine Stunde in der Karaffe Wiener Luft schnuppern.

Im Glas: Sattes Kirschrot steht im Glas, dunkel im Kern, zum Rand hin leicht ins Bläuliche driftend.

27. Oktober 2013 | 0 Kommentare ...alles