Stichwort: Amphorenwein

Amphorenwein 2009 (Orange Wine)

Mysterium zwischen Saft und Wein.

Ist es das was einen Wein als Saft, oder Saft als Wein wahrnehmen lässt? Ein Mysterium das viele Fragen aufwirft und ebenso viele Antworten offen lässt.

Winzer/Weingut: Ewald und Brigitte Tscheppe, Werlitschhof, Leutschach/Steiermark, Österreich.

Lage/Herkunft: Gereift in einer 600l Amphore die für sechs Monate im Boden vergraben wurde.

werlitsch amphore Flasche/Etikett: Auf dem terracottafarbigen Tonkrug der vor uns am Tisch steht klebt ein kleines Stück Papier, auf dessen sandfarbigen Hintergrund das Werlitsch-Logo überdimensional gross aufgedruckt ist. Der tief in die Erde verwurzelte Baum der diese scheinbar ‘zusammenhält’ und unten in der grünen Bordüre schlicht und einfach Werlitsch eingedruckt. Das war´s mit ‘grossem Auftritt’ vorne.

Hinten steht auf einem ebenso kleinen Etikett in grün alles über den Wein und dessen Herkunft. Positiv der Hinweis, dass man den Wein am besten bei 14º geniessen sollte. Nicht Aussen- sondern Trinktemperatur. Ebenso der Hinweis auf die demeter-Zertifizierung sowie das Siegel welches garantiert, dass die Trauben für diesen Wein aus 100% biodynamischen Anbau stammen. Dazu ein wenig Patriotismus mittels Hinweis ‘Steirerland’ und österreichischer Landwein sowie sympathische 12% vol.

Vier Stunden bevor wir den Amphorenwein in die polierten Burgunderkelche lassen wird er in den grossen Ballon umgefüllt. Die Erfahrung mit solchen Weinen hat uns gezeigt, dass selbst aus den grössten Stinkern nach ein paar Stunden an der Luft oft ganz bezaubernde Duftpersönlichkeiten werden. Und deshalb sind wir auch geduldig und lassen dem Tropfen die Zeit um sich für seinen Auftritt fein zu machen.

25. Juni 2013 | 0 Kommentare ...alles

RAMI 2010 IGT

Gemeingefährlich gut.

Ein ‘Sizilianer’ der Christopher Lamberts Lieblingswein hätte sein können. Auf jeden Fall ist er ungefährlicher und schmeckt auch noch.

Winzer/Weingut: Azienda Agricola COS, Vittoria, Ragusa, Sizilien.

Lage/Herkunft: Aus der Region um Bastonaca auf 250m Seehöhe in Vittoria/Ragusa, im Südosten Siziliens.

Flasche/Etikett: Dicht geduckt und bullig wie alle anderen steht die spezielle COS-Flasche mit ihrem geschichtlichen Hintergrund auf dem Tisch. Das Etikett im klassischen Stil, nur diesmal nicht in weiss sondern in einem hellen creme. Der Name COS in orange aufgebracht damit die Sache noch mehr Pepp bekommt und der Rest wie bei allen anderen Etiketten in typisch italienischem Design. Obligate Schreibschrift-Typo, im Hintergrund die architektonische Silhouette einer Kirche und natürlich alles andere was unbedingt drauf sein muss und soll. Auch den RAMI lassen wir für eine Stunde atmen und staunen wie schon beim Pithos bianco über seine tiefgoldene Farbe. Die Vorfreude ist entsprechend gross und nach einer Stunde darf der ‘Goldjunge’ ins Glas.

17. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

Pithos bianco 2010 IGT

Morbides Weinerlebnis.

Kein Wein für Weicheier. Amphorenwein der Erfahrung fordert. Wer sich ihm öffnet und ihn ‘machen’ lässt, der erlebt sein vinophiles Wunder.

Winzer/Weingut: Azienda Agricola COS, Vittoria, Ragusa, Sizilien.

Lage/Herkunft: Aus der Region um Bastonaca auf 250m Seehöhe in Vittoria/Ragusa, im Südosten Siziliens.

Flasche/Etikett: Das klassische Corporate Design wird auch auf diesem Etikett konsequent umgesetzt und verleiht dem Stück Papier dieses so typische italienische Flair, welches eine zeitlose Eleganz ausstrahlt. Es macht die Flasche zu einem Hingucker und vereint den geschichtlichen Hintergrund der Flaschenform mit ansprechender grafischer Stilistik auf harmonische Weise.

Im Hintergrund wie gehabt die architektonische Silhouette, darüber in klassischer Schreibschrift-Typo alles Wesentliche, nur dass der Name Pithos hier in goldorange statt rot aufgebracht ist. Über all dem Azienda Agricola COS in grossen Kapitalen und der Jahrgang, sowie die Flaschennummer 3396/9866. Wir haben zwei davon.

Der Pithos ist ein Wein der reichlich Luft braucht um seine ganze Persönlichkeit entfalten zu können. Deshalb kommt er für eine Stunde in die Karaffe und darf dort Wiener Luft schnuppern bevor er zum Antrunk in das Glas kommt.

16. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles