Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Aktuelles
Moulin à Vent 2015
Schlicht und einfach überwältigend
Das ist allerfeinstes, hochgradigst geniales Beaujolaiskino! Das ist Gaumenzirkus in Perfektion.
Winzer/Weingut: Richard Rottiers, Romanèche Thorins, Beaujolais, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Feuersteinböden und aus biologischem Anbau.
Allgemeines: Beaujolais is back! Und wie! Lange waren die Weine weg vom Markt, in der Versenkung verschwunden. Zuviel Mist wurde produziert und zuviel Kult betrieben. Seit ein paar Jahren aber ist Gamay wieder auf dem Vormarsch. Und zwar in rasantem Tempo und mit wirklich teils herausragenden Qualitäten. Einer, der wirklich anständigen, nicht weichgespülten oder uniformen Beaujolais herstellt, ist Richard Rottiers von der gleichnamigen Domaine in Romanèche Thorins. Richard ist ein traditionell arbeitender Handwerker der seine Weinberge gerade auf biologischen Anbau umstellt und dessen Weine sogar von Jancis Robinson in den höchsten Tönen besungen werden. Einen seiner Weine, den Moulin à Vent 2015 habe ich heute zur Verkostung am Tisch der Wahrheit stehen. Ein sortenreiner Gamay, der sich, bevor er zeigen darf wie gut er wirklich ist, sich für eine Stunde in der Karaffe mit Sauerstoff anreichern darf. Danach kommt er in den grossen Burgunderbecher um sich in seinem schönsten Kleid zu präsentieren.
Lieblingsstück 2013
Meister der Verwandlung
Kein Mainstream, das ist Silvaner für Leute die auch mal etwas warten können, bis sie dem Objekt ihrer Begierde näher kommen dürfen.
Winzer/Weingut: Richard Östreicher, Sommerach, Franken, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Sommeracher Katzenkopf, auf welcher die Rebstöcke auf sandigen Muschelkalk-Böden stehen.
Allgemeines: Nicht umsonst heisst der Silvaner, der heute von Richard Östreicher aus Sommerach in Franken am Tisch der Wahrheit steht, Lieblingsstück. Stammt dieser doch von seiner liebsten Parzelle der Lage Sommeracher Katzenkopf, auf welcher die Rebstöcke auf sandigen Muschelkalk-Böden stehen. Handlese ist selbstverständlich am Weingut Richard Östreicher, lange Maischestandzeiten ebenso. Seinen Silvaner Lieblingsstück 2013 hat er im gebrauchten Barrique spontan vergoren und danach noch 6 Monate reifen lassen. Im Anschluss hat er den Wein ungeschönt und unfiltriert abgefüllt. Der Eichelmann Weinguide sagt von Richard Östreicher, dass er zu den besten Winzern Deutschlands gehört. Wie weit das zutrifft, davon will ich mich die nächsten Stunden selbst überzeugen und gönne dem Lieblingsstück erst einmal eine Stunde in der Karaffe. Denn auch das sagt man den Weinen Richard Östreichers nach, dass sie immer etwas Zeit und Luft benötigen um richtig aus “sich raus” zu gehen.
Cider Jorasses sec (Apfel)
So geht Durstlöscher
Um Klassen besser und erfrischender als jede banale Apfelschorle. Dieser Cider rockt und trinkt sich weg wie Wasser.
Winzer/Weingut: Cidro Maley, Brissogne/Aostatal, Italien.
Lage/Herkunft: Von 100-150 Jahre alten Apfelbäumen auf knapp 1000 Metern Seehöhe.
Allgemeines: Auf 900 bis 1200 Metern Seehöhe wachsen die Apfelbäume Gianluca Tellolis von Cidro Maley im Aostatal. Der Name Maley kommt sowohl vom alten Valdostano-Namen für Apfel (Malus, lat.) wie auch vom aus dem 19. Jahrhundert stammenden Namen für Mont Blanc (Mont Malais). In Saint Marcel, in der historischen Brauerei La Valdôtaine, macht er von den geernteten Äpfeln seine Cider. Einen davon habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen; den Jorasses sec. Die Äpfel für diesen Obstwein stammen von 100-150 Jahre alten Bäumen auf welchen die autochthone Sorte Raventze wächst. Die Ernte selbst ist mühsam, muss man doch auf teils 14 Meter hohe Leitern klettern um die Äpfel zu pflücken. Hergestellt wird der Cidre Jorasses genauso wie Champagner, also nach der “Methode Champenoise”. Doch genug erzählt, der leichte Sprudel (er hat gerade einmal 7,5%) wartet darauf in den Becher zu kommen. Nehmen Sie bitte niemals ein Champagnerglas. Da drin erstickt er! Am besten trinken Sie ihn aus einem Tonbecher, oder, so keiner vorhanden ist, aus einem einfachen Wasserglas.
Camino de Navaherreros 2015
Wein für Puristen
Der Trinkfluss ist gewaltig und wer nicht aufpasst, hat schneller eine leere Flasche vor sich stehen als er seinen Teller leer gegessen hat.
Winzer/Weingut: Bodegas Y Viñedos Bernabeleva/Orusco, San Martín de Valdeiglesias/Madrid, Spanien.
Lage/Herkunft: Von über 80 Jahre alten Rebstöcken die auf gelblichen Sandböden mit Granit im Untergrund stehen.
Allgemeines: Eines vorweg: Merken Sie sich DO Vinos de Madrid. Von dort wird man dieses Jahr und auch die kommenden einges hören. Dafür sorgen wird nicht zuletzt ein Betrieb, den man jetzt schon aufs Radar nehmen sollte; Bodegas Y Viñedos Bernabeleva/Orusco in San Martín de Valdeiglesias/Madrid. Bernabeleva heisst soviel wie “Bärenwald” bzw. “Der Weg des Bären”, und dieser Weg führt kerzengerade in den Garnacha-Himmel. Was Weinmacher Marc Isart Pinos aus den über 80 Jahre alten Rebstöcken in Wein verwandelt ist einfach grandios. Hatte ich bereits 2014 jenen Wein der heute hier am Tisch der Wahrheit steht im Glas, so setzt sich der Camino de Navaherreros 2015 endgültig die Krone auf. 100% Garnache, 100% anders und absoluter Suchtstoff. Das ist Grenache wie Sie ihn vorher mit Sicherheit noch nie getrunken haben, und glauben sie mir eines: wenn Sie den gekostet haben, und das ist nur der Einstiegswein, wollen sie das ganze Sortiment kennenlernen. Also, ab in die Karaffe mit dem Teil und zumindest eine halbe Stunde darin stehen lassen. Der braucht Luft und bedankt sich dafür mit einem wunderbaren Auftritt.
Ruine 2014 natural Grüner Veltliner
Grüner Veltliner wirklich anders
Ein Tropfen der für allergrössten Trinkspass sorgt. Der läuft und läuft und lauft. Ist schneller weg als einem lieb ist.
Winzer/Weingut: Weingut Zöller, Droß im Kremstal, Österreich.
Lage/Herkunft: Vom Lössböden rund um Droß im Kremstal.
Allgemeines: So ist das, wenn Salzburger beschliessen “in die Ferne” auszuwandern und sich im Kremstal einen Weingarten kaufen. Dann kommen dabei, wie in diesem Fall, sogar richtig schräge Sachen, pardon, Weine raus. Alexander Zöller heisst der “Abenteurer”, hat an der BOKU Landwirtschaft studiert und macht in der Zwischenzeit auch abenteuerlich aufregende Rebensäfte. Einen hatte ich bereits von ihm, seinen Müller-Thurgau Gärtling. Ein Traum von Müller-Thurgau übrigens. Heute steht sein Grüner Veltliner Ruine 2014 am Tisch der Wahrheit. Der ist nicht nur wie alles was vom Weingut Zöller stammt rein biologisch, er ist zudem auch noch unfiltriert und hat sich somit das Prädikat “Naturbursche” redlich verdient. Was diesem Tropfen mit absoluter Sicherheit ganz gut tun wird ist jede Menge Luft. Aus diesem Grund gebe ich ihm bewusst nicht allzu viel, um seine Entwicklung von Beginn an mitverfolgen zu können. Ein grosses Glas ist Pflicht für diesen Wein und darum greife ich mir den Burgunderkelch und schaue was sich in den nächsten Stunden tun wird.
Kirsebaervin 2013 Vintage
Perfekte Symbiose von Geschmack und Haptik
Jeder Weinfreund sollte diesen Saft zumindest einmal im Leben getrunken haben. Ein Lehrbeispiel dafür, wie perfekt die Symbiose von Geschmack und Haptik sein kann.
Winzer/Weingut: Frederiksdal, Lolland, Dänemark
Lage/Herkunft: Von der kleinen dänischen Insel Lolland.
Allgemeines: Schon einmal etwas von der Stevnsbær-Kirsche gehört? Wenn nicht ist das auch nicht verwunderlich. Wächst diese nämlich nur in Dänemark und dort wieder macht Harald Krabbe, der Besitzer des Gutes Frederiksdal im Norden der Insel Lolland, einen Wein daraus der seinesgleichen sucht; einen Kirschwein. Also nicht er selbst macht ihn, dazu hat er sich Morte Brink Iwersen, Jan Friiss-Mikkelsen und Jens Heinemeyer ins Boot geholt und die zaubern aus der Sauerkirsche einen göttlich genialen Saft; den Kirsebaervin 2013 Lot No. 14-09. Der ist zwar rot, aber kein Rotwein. Er ist süss, aber kein Süsswein in herkömmlichen Sinn. Er besteht aus einer Frucht, ist aber kein Fruchtwein. Er ist einfach ein Unikat in der Weinwelt, wird aus Früchten gemacht, wie Wein spontan vergoren, auf der Hefe ausgebaut und im Barrique der Reifung überlassen. Ich habe dieses Unikat heute am Tisch der Wahrheit stehen und bin gespannt was mich erwartet. Kirschwein, wie verlockend sich das bereits anhört. Ich bin mehr als neugierig.
Divergente 2015
Ein Monument von Wein
Syrah vom Feinsten. Ein Monument das Sie zum Weinen bringt mit. Potential für die nächsten 10 bis 15 Jahre.
Winzer/Weingut: Domaine de Fondrèche, Mazan/Mont Ventoux, Frankreich
Lage/Herkunft: Von 61 Jahre alten Rebstöcken.
Allgemeines: Vom Mont Ventoux, jenem Berg auf den sich jedes Jahr wieder die Pedalritter im Zuge der Tour de France (mit und ohne Hilfsmittelchen) hinauf quälen, stammt der Wein der heute hier am
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