Aktuelles

Sancerre rouge 2007 – Vacheron

Ein Traum von einem Spätburgunder.

Ein Spätburgunder der vornehmen Art. Leise und ganz auf sich selbst konzentriert. Ein Tropfen für Leute die guten Stoff zu schätzen wissen.

Winzer/Weingut: Jean-Laurent and Jean-Dominique Vacheron, Sancerre, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Kalk- und Silexböden aus biodynamisch geführten Weingärten in Sancerre im Département Cher in Zentralfrankreich.

Flasche/Etikett: Die Burgunderflasche ziert ein sehr nobles und edles Etikett. Ganz in weiss gehalten, mit einer Handschrift ähnlicher Typo ist der Name Sancerre, der Jahrgang und das Weingut aufgedruckt. Der Rest in klarer Schrift. Keine Grafik, kein Firlefanz, kein unnötiges Detail findet sich auf diesem Etikett. Klarer kann man sich nicht präsentieren.

Es ist eines dieser typischen Etiketten die nicht Aufsehen um sich selbst machen und mehr vorgaukeln als dann wirklich geboten wird. Es ist ein schlichtes, einfaches, zurückhaltendes und doch höchst edles Stück Papier das auf dieser Flasche klebt. Wer wissen will was in der Flasche ist der hat zwei Möglichkeiten. Entweder er weiss bereits was in Sancerre so ‘hergestellt’ wird, oder er kann raten. Eine Information dazu wird er auf dem Etikett vergeblich suchen. Es steht nämlich nicht drauf. Wozu auch?

Im Glas: Nach 30 Minuten in der Karaffe kommt der Pinot Noir in den grossen Burgunderkelch. Dort zeigt sich der Sancerre von seiner elegantesten Seite in einem schönen, ganz leicht orange-bräunlichem Rot mit ganz tiefer Einsicht. Der Wein ist sehr klar, fast transparent und lässt den Blick tief ins Glas kippen.

27. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Bourgueil ‘Cassiopée’ 2009

Ein echter Stern geht auf.

Wenn ein Wein nach einem der 48 Sternbilder der antiken Astronomie benannt ist, dann kann es sich dabei nur um einen himmlischen Tropfen handeln.

Winzer/Weingut: Familie Caslot, Domaine de la Chevalerie, Restigné, Frankreich.

Lage/Herkunft: Vom 400 Jahre alten Familienbetrieb der Familie Caslot aus Restigné im Département Indre-et-Loire.

Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche prangt ein Plakat von Etikett wie man es nur selten zu Gesicht bekommt. Von so beeindruckender Farbfülle wie auch Gestaltung. Die Bildsprache erinnert fast ein wenig an Pieter Bruegels ‘Bauernhochzeit’. Es ist detailverliebt und opulent. Ein Etikett in welches man sich einfach verlieben muss. Am blauen Himmel das schon erwähnte Sternbild der Kassiopeia, unten der reich gedeckte Tisch.

Ich weiss man sollte nie nach dem Etikett kaufen, aber nach einer Flasche mit so einem Kunstwerk drauf muss man einfach greifen. Man muss ja schliesslich auch einmal riskieren um Neues entdecken zu können. Dieser Wein gehört allein schon wegen seines Etiketts ins Regal oder in den Keller. Ach übrigens, wenn Sie den Jahrgang suchen sollten Sie gute Augen oder eine Lupe zur Hand haben.

Im Glas: Sechzig Minuten in der Karaffe sollten dem ‘Cassiopee’ gut getan haben und so kommt er dann auch ins Glas. In dunkelbeerigem Rot funkelt es aus dem Kelch und es sieht höchst saftig darin aus.

26. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Touraine rouge ‘Les Demoiselles’ 2008

Wenn es leise rieselt auf der Zunge.

Eine Cuvée aus 30% Malbec, 30% Cabernet Franc und 40% Pinot Noir. Unglaublich, merkwürdig und überraschend anders als erwartet.

Winzer/Weingut: Veronique und Dominique Barbous, ‘Domaine des Corbillières’, Oisly an der Loire, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus der Touraine, einer historischen Provinz Frankreichs. Ein weitläufiges Weinbaugebiet mit dem Status einer Appellation d’Origine Contrôlée (AOC).

Flasche/Etikett: Das Etikett ist im selben Stil wie schon jenes des Rosés gehalten. Ein Albtraum für jeden der nur einen Hauch von Designverständnis hat und wenigstens ein wenig Ansprechendes auf einem Etikett erwartet. Hier wird jeder optische Aufputz kompromisslos ignoriert, was auch dieses Etikett wieder zu einem ganz aussergewöhnlichen macht. Es ist so banal, dass es es schon wieder schön ist. Es ist Frankreich. Wie man es nur ausserhalb der grossen Städte findet. Was bei uns so gut wie unmöglich scheint, ist hier die Krönung am Etikett. ‘Roter Loire-Wein’ steht ganz oben drauf. Das muss doch reichen, oder etwa nicht?

Im Glas: Nach einer halben Stunde in der Karaffe findet der Touraine endlich seinen Weg ins Glas. Dort zeigt er sich dunkel, dicht und mit leicht bläulich-violetten Rändern.

25. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Triade’ 2008 Valensac

Luxus-Cuvée aus dem Languedoc.

Eine Edel-Cuvée aus dem Languedoc macht grossen Bordeaux-Gewächsen mächtig Dampf. Die ‘Triade’ verzaubert und hinterlässt nachhaltig Eindruck.

Winzer/Weingut: Domaine de Valensac, Florensac, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Florensac im Département Hérault im französischen Languedoc.

Flasche/Etikett: Abgefüllt in der klassisschen Bordeaux-Flasche ziert selbige ein ebenso vornehmes wie auch edles weisses Etikett. Schlicht und einfach mit der Domaine, dem Jahrgang und dem in gold gedruckten Namen ihres Inhalts versehen, alles auf dem blindgeprägten Siegel des Weinguts mit dem dezenten Hinweis auf die Besitzer der Domaine.

Im Glas: Nach einer halben Stunde an der Luft kommt die Cuvée ins Glas. Dick und saftig steht eine satte, granatrote Farbe im Glas. Dunkel, dicht und mit leicht violetten Rändern funkelt die ‘Triade’ aus dem Glas während sie dicke fette Schlieren zieht und auf Gehalt und Körper hinweist.

22. Januar 2012 | 2 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Neckenmarkt’ Mittelburgenland DAC

Ein ganz ein Nobler.

Ein Blaufränkisch, der in seiner Preisklasse in einer eigenen Liga spielt. Doppelter Weinwert zum halben Preis und mit jeder Menge Trinkspass.

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von höhergelegenen Weingärten bei sonnenreicher Ausrichtung von Süd bis Südost. Stark wechselnde Böden von Löß zu Lehm und Schiefer in Neckenmarkt im Burgenland.

Flasche/Etikett: Zum Etikett gibt es nicht mehr viel zu sagen, ausser, dass das Corporate Design auf konsequenteste Art umgesetzt wird. Der Indianer hat sich als Heiliger Florian herausgestellt und sonst prangt nur das rote Siegel prominent am weissen Stück Papier. Mit dem Namen des edlen Tropfens.

Einziger Kritikpunkt, der nach vielfacher Ansicht übersehenen Unstimmigkeit (irgendwann wird man betriebsblind), sind die Angaben am Rücken der Etiketten. Dort werden jeweils die Dekantierzeiten für den Jahrgang 2011 angegeben, auch wenn die Weine selbst aus 2010 oder 2009 sind. Für den Jahrgang 2011 sind die angeführten Zeiten durchaus sinnvoll und auch nachvollziehbar, für die 2009er oder 2010er, welche wir aktuell verkosten, kann man diese (wir tun es jedenfalls) locker auf die Hälfte reduzieren.

Im Glas: Die drei Stunden die am Etikett empfohlen werden haben wir uns geschenkt und den Wein nach einer Stunde in der Karaffe ins Glas geschenkt. Dort steht er nun in einem funkelnden Granatrot mit kirschroten Rändern. Die Wand benetzt mit cremigen Kirchenfenstern welche nur langsam abfliessen.

19. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Primus 2010 – Draxler

Alltagswein zu jedem Anlass.

Eine ausgewogene Cuvée von Zweigelt und Blaufränkisch schickt sich an, ein Wein für jeden Tag zu werden .

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Aus der Gemeinde Neckenmarkt im sogenannten ‘Blaufränkischland’ im Burgenland.

Flasche/Etikett: Wie schon bei den beiden ersten Weinen folgt Andreas Draxler auch hier konsequent dem klaren und impact-starken Corporate Design indem er auf ein schlichtes weisses Etikett nur ein rotes Siegel sowie den Namen des Weines aufdruckt. Nachdem ich die Figur im Siegel mit einem Indianer assoziiert hatte, hat mich Andreas Draxler darüber aufgeklärt was es mit diesem Siegel tatsächlich auf sich hat.

Das Logo ist ursprünglich das Ortssiegel seiner Heimatgemeinde Haschendorf aus dem Jahr 1782, welches per Zufall von seinem Vater in einem Museum in Sopron, Ungarn entdeckt wurde. Nach Absprache mit der Ortsbevölkerung durfte er das Siegel zur Verwendung als Betriebslogo abändern und verwenden. Es zeigt den Heiligen Florian, Schutzheiliger der Feuerwehr (und vieler anderer), beim Löschen eines brennenden Hauses.

17. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Chardonnay ‘Tête de Cuvée’ 2009 – Tariquet

Geheimnisvolle Rarität aus der Gascogne.

Ein Chardonnay der erfrischend anders ist als viele andere. Geheimnisvoll, mysteriös und voller faszinierender Überraschungen.

Winzer/Weingut: Domaine du Tariquet, P. Grassa Fille & Fils aus Eauze im Départment Gers, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Eauze im Départment Gers, in der Gascogne im Südwesten Frankreichs. Zwischen den Pyrenäen und dem Golf von Biskaya im Atlantischen Ozean gelegen.

Flasche/Etikett: Die wuchtige Burgunderflasche ziert ein sehr vornehmes, nobles Etikett. Ganz zart in créme gehalten und mit dunkler Schrift bedruckt. ‘Tête de Cuvée‘ in Handschrift ähnlicher Typo zeigt an was Programm ist. Hier geht es um das Spitzenprodukt aus dem Hause Tariquet.

Im Glas: In frischem strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen steht der Chardonnay im Glas. Flächendeckend schmiegt sich der Wein an die Innenwand des Glases.

In der Nase: Das Bukett ist ausgeprägt und vermittelt Körper. Es ist dicht, saftig und reif. Steinobstaromen strömen in die Nase und auch ein leicht vanilliger Unterton macht sich bemerkbar. Der Wein riecht reif und kräftig und hält nicht hinterm Berg mit einer feinen Würze. Vornehm, aber trotzdem mit Power unterfüttert, sucht sich das Bukett seinen Weg in die Nase.

15. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles