Aktuelles

Humagne Rouge 2009 – Chandra Kurt

Alpinwein für Abenteuerlustige.

Wer sich über den Tellerrand hinausbeugen und auf ein Abenteuer einlassen will, der sollte einmal diesen geheimnisvollen Wein aus dem Wallis versuchen.

Winzer/Weingut: Madeleine Gay, Wallis, Schweiz.

Lage/Herkunft: Wächst auf Kalksteinböden in der Region Leytron-Saillon im schweizerischen Wallis.

Flasche/Etikett: Ein turmhohes Stück Papier auf alt getrimmt, wie aus einem alten, vergilbten Buch. Ein Stück Papier das offensichtlich eine Geschichte zu erzählen hat und dies auch tut. Ein Etikett in Sepia, mit Foto, Stempel und Banderole wie auf einem alten Dokument. Wunderschön, anders, warm und heimelig. Weit abseits vom üblichen Design-Einerlei hebt sich dieses Stück Papier besonders erfreulich hervor. Irgendwie ein Etikett welches so etwas wie Heimatgefühl vermittelt. Erdig, bodenständig und mit einem Schuss Nostalgie versehen.

Bevor der Humange Rouge jedoch ins Glas kommt wird er für eine halbe Stunde in die Karaffe geschickt um sich dort mit Sauerstoff anzureichern. Ausserdem erhöht es die Spannung die allgemein ob soviel Geheimnisvollem rund um diesen Wein herrscht. Vorfreude ist ja doch die schönste Freude und so steht der Wein jetzt da und wartet darauf entdeckt zu werden.

20. Februar 2012 | 6 Kommentare ...alles

‘Kuriosum’ 2008 Dornfelder – Sven Leiner

Symbiose aus Frucht, Würze und Mineralität.

Kurios an diesem Wein ist bestenfalls der Umstand, dass dieser Dornfelder ein wirklich toller Tropfen geworden ist.

Winzer/Weingut: Sven Leiner, Weingut Jürgen Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von einer für Ilbesheim typischen Lage mit Lehm- und Lössböden in der Pfalz.

Flasche/Etikett: Auf der dunklen Bordeauxflasche klebt ein dem stilistisch sehr ansprechenden Corporate Design folgendes Etikett. Auf schlichtem Weiss steht zwischen feinen Linien die an ein Notenblatt erinnern ‘Kuriosum’ drauf und ein Nützling stellt den Bezug zur Natur her. Einer jener Nützlinge, die Sven Leiner gerne als seine unverzichtbaren und fleissigsten ‘Mitarbeiter’ bezeichnet.

Die Vorfreude auf diesen Wein ist entsprechend gross, weil hier äusserst selten ein reinsortiger Dornfelder angeboten und getrunken wird. Man muss in den Regalen des österreichischen Fachhandels schon richtig angestrengt suchen und noch dazu grosses Glück haben um solche Weine zu entdecken. Umso spannender ist es heute wieder einmal etwas nicht Alltägliches im Glas zu haben. Eine viertel Stunde Luft bekommt ihm gut und so kommt das Kuriosum nun ins Glas.

Im Glas: Dunkel sieht es aus im Kelch. Schwarzrot, saftig und dicht schaut es aus drin und schöne kräftige Kirchenfenster fliessen ölig und langsam die Glaswand hinab.

17. Februar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Weisser Burgunder ‘Handwerk’ 2010

Echtes Handwerk, echter Wein.

Ein Paradebeispiel wie anders, erfreulich und vor allem günstig ausgezeichneter Weissburgunder schmecken kann.

Winzer/Weingut: Sven Leiner, Weingut Jürgen Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Kalkmergel durchsetzten Lehm- und Lössböden, von verschiedenen Winzern und von unterschiedlichsten Lagen in der Pfalz.

Flasche/Etikett: Die hellgrüne Burgunderflasche wird von einem äusserst impactstarken Etikett verziert, das sowohl von seiner Grafik wie auch farblich ein totaler Blickfang ist. Orange als dominierende Farbe, mit kleinen schwarzen Spritzern auf weissen Hintergrund. Ein Etikett, welches trotz seiner fröhlichen Farbgestaltung erdig-rustikal wirkt. Es erinnert an Fingerabdrücke und die schwarzen Kleckse deuten (so vermute ich) den Hagel an, der für den Verlust eines Grossteils der Ernte 2010 verantwortlich war.

Wie schon im Bericht über den Riesling 2010 am Ende darauf eingegangen, entstand auch dieser Wein durch Unterstützung befreundeter Winzer, die Teile ihres Leseguts aus verschiedensten Pfälzer Lagen Sven Leiner überlassen haben. Der Hinweis *Hagel 9.Juni 2010 auf dem Etikett trägt diesem Umstand Rechnung und legt Zeugnis ab was ‘damals’ passsiert ist und wie der Wein zustande kam.

Im Glas: Ein frisches, leicht grünlich angehauchtes hellgelb funkelt im Glas und beim Schwenken perlt es, was auf aktives ‘Treiben’ im Kelch hindeutet.

16. Februar 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Florian’ Cuvée 2009

Tango & Temperament.

Eine Cuvée die rassig, feurig und mit jeder Menge Temperament gesegnet ist. So schmeckt Tango auf der Zunge.

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von unterschiedlichen Weingärten und wechselnden Böden rund um und in Neckenmarkt im Burgenland.

Flasche/Etikett: Das Etikett wie üblich in perfekter Weise dem Corporate Design folgend, weiss mit dem roten Siegel drauf und sonst nur noch der Name der Cuvée. Minimalistisch wie immer, einprägsam und mit hilfreicher Information am Rückenetikett. Dort steht auch zu lesen, dass der Wein am besten 2017 zu geniessen ist. Was insoferne Pech für ‘ihn’ bedeutet, da er heute bereits dran ist und Pech für uns, da wir nicht solange warten können um Ihnen diesen Genuss näherbringen zu können. Also erzählen wir Ihnen heute wie er heute schmeckt und hoffen ein paar Fläschchen zu ergattern, um Sie im Lauf der nächsten Jahre über seine Entwicklung am Laufenden halten zu können.

Drei Stunden haben wir eingeplant um ‘Florian’ Luft holen zu lassen. Nach zwei Stunden wird der Wein dann ‘angetrunken’ um zu sehen wie weit er ist und wohin er sich in den nächsten Stunden entwickeln wird.

11. Februar 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Preiner Berg’ 2008

Saft und Kraft im Glas.

Zweigelt kann auch mächtig Kraft haben und für Dampf im Glas sorgen. Dieser hier versteht es kalte Winterabende spielerisch zu erwärmen.

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von einem exponierten Hügelrücken mit einem hohen Steinanteil des sandigen Lehmbodens im burgenländischen Neckenmarkt.

Flasche/Etikett: Wie schon alle anderen Flaschen vorher, ziert auch diese das elegante weisse Etikett. Konsequent dem Corporate Design folgend mit nichts als dem roten Siegel und dem Namen drauf. Wie wir bereits wissen, handelt es sich dabei um das Ortssiegel der Gemeinde Haschendorf aus dem Jahr 1782 und zeigt den Heiligen Florian.

Was auf der Rückseite des Etiketts sofort auffällt ist der Umstand, dass dies das einzige ist auf welchem keine Angaben zur Dekantierzeit angebracht sind. Was natürlich einfach bedeuten kann, dass es nicht nötig ist den Wein ‘an die Luft’ zu setzen. Wir lassen ihn trotzdem ein wenig atmen und füllen ihn für eine halbe Stunde in die Karaffe. Ein wenig Luft hat noch nie geschadet.

10. Februar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Weisser Schiefer 2010

Ein Wein so fein wie ein Labello.

Lippenschmierer werden Labello abschwören und ab sofort nur mehr mit Uwe Schiefers weissem ‘Landwein’ ihre Lippen verwöhnen. Das ist nicht nur gesünder, es schmeckt auch besser .

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Die Burgunderflasche ziert dem Corporate Design folgend ein sehr auffälliges, impactstarkes Etikett mit einer rot/grünlichen Grafik hinter deren Bedeutung ich noch nicht gekommen bin. Ich werde jedenfalls versuchen noch herauszufinden was es damit auf sich hat. Auf alle Fälle löst die abstrakte Erscheinung bei mir Gedanken an Dynamik, Erdverbundenheit und Bewegung aus. Darauf der Name schiefer und die Weinbezeichung. Mehr muss nicht sein und der Rest steht, nicht wie üblich im Prospekt, sondern auf dem Rückenetikett.

Im Glas: Im Glas zeigt sich der ‘weisse schiefer‘ in einem sehr hellen, leicht blassen strohgelb. Klar und transparent lässt einen der Wein durch ihn hindurch blicken.

5. Februar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch 2010 – Uwe Schiefer

Alltagswein auf höchstem Niveau.

Die Leichtigkeit des Seins ODER Wie Uwe Schiefer es schafft, aus einfachem Blaufränkisch ein burgundisches Erlebnis zu machen.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von alten Rebstöcken aus den besten Sonnenlagen der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche klebt zwar ein ansprechendes Etikett, welches aber – ohne Rücksicht auf grafische Verluste – mit allem zugemüllt wird, was es nur an Information gibt. Dazu muss gesagt werden, dass dies NUR bei diesem Wein so ist.

Fast hat es den Anschein als würde Uwe Schiefer damit sagen wollen “Hey, das ist der Alltagswein und was drauf muss ist drauf. Kunst gibt´s erst ab 13,90.” Genau das macht den optischen Auftritt schon wieder sympathisch.

Alle anderen sind schlicht und minimalistisch mit dem Label und der Weinbezeichnung gestaltet und dementsprechend klar und impactstark.

Im Glas: Obwohl der ‘Qualitätswein’ nicht dekantiert werden muss wandert er trotzdem, schon alleine wegen der Optik, in die kleine Karaffe und von dort ohne Umschweife ins Glas. Aus diesem strahlt ein leuchtendes rubinrot mit leicht bläulich-violetten Reflexen. Eine sehr schöne Farbe steht im Glas und gewährt klare Einsicht.

4. Februar 2012 | 0 Kommentare ...alles