Aktuelles

Castel Campan IGT 2007

Kühle Mineralik und ein Hauch von Blau.

Ein Wein, der gekonnt den Unterschied zwischen Breite und Länge im Mund aufzeigt. Grosses Kino für unbeschwerte Stunden.

Winzer/Weingut: Manincor, Kaltern, Südtirol.

Lage/Herkunft: Von der Lage Tatzenschrot, welche mit den ältesten Merlotreben bestockt ist und vom lehmigen Seehof.

Flasche/Etikett: Wie auf allen Etiketten von Manincor steht auch auf diesem der ‘Krone’-Linie zugehörigen der Name Castel Campan kunstvoll geschwungen in gold auf dem Papier. Versehen mit dem Jahrgang, der Krone oben und MANINCOR in Kapitalen unten. Den Jahrgang schmückt eine kleine Rebe, verspieltes und nettes Tüpfelchen als Beiwerk. Merlot und C.F. steht unter seiner ‘Hoheit’ Namen, wobei C.F. für Cabernet Franc steht. Am Rand aussen wieder Tipps zu Trinktemperatur, Glas- und Dekantierempfehlung sowie allgemeine Informationen.

Obwohl der Wein nach 5 Jahren nicht mehr wirklich jung ist, kommt er trotzdem für knappe zwei Stunden in den Dekanter. 20 Monate im Barrique und erst seit 2009 in der Flasche kündigen einen echten ‘Brummer’ an. Bewusst verwenden wir nicht das Burgunder- sondern das Bordeauxglas mit entsprechend grossem Volumen. Der Castel Campan sollte das bereits ‘vertragen’ und wir warten geduldig auf den ersten Antrunk.

30. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Lieben Aich’ Sauvignon 2009

Introvertierter Terroirist.

Sauvignon der sich selbst neu erfindet. Ein rarer Tropfen der unaufdringlich leise und von eindrucksvoller Mineralik ist.

Winzer/Weingut: Manincor, Kaltern, Südtirol.

Lage/Herkunft: Von der Lage Lieben Aich in Terlan, einem Südwesthang auf 300 m Meereshöhe.

Flasche/Etikett: Wie bei allen Etiketten von Manincor wird auch hier das Corporate Design kompromisslos durchgezogen und der Name Lieben Aich entsprechend seiner ‘Linien-Zugehörigkeit’ in goldener Schreibschrift präsentiert. Die Rebsorte ganz klein drunter und auch der Jahrgang, alles ‘überdacht’ von der gräflichen Krone. Manincor als Abschluss und wie immer, alle Informationen zu Dekantier-, und Glasempfehlung sowie der richtigen Trinktemperatur am äusseren Ende der ‘gräflichen Schleife’.

Damit sich der Lieben Aich entsprechend entfalten kann, kommt er für eine Stunde in den Dekanter und darf dort erst mal ganz tief Luft holen. Ganz wichtig zu erwähnen sei, dass man für den Genuss dieses Edeltropfens solange er noch ‘jung’ ist, ein grosses Burgunderglas verwenden sollte.

29. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

Chardonnay ‘Hadorne’ 2010

Kompromisslos natürlich.

Spontan im grossen Holzfass vergoren, 18 Monate auf der Vollhefe gereift, ohne Manipulation und unfiltriert abgefüllt. Eckdaten eines ‘Natur-Pfälzers’.

Winzer/Weingut: Sven Leiner, Weingut Jürgen Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von der Lage Hagedorn, einer der traditionellen Weinbergslagen mit schweren Tonböden in Ilbesheim.

Flasche/Etikett: Dick und fett und klobig steht der Hadorne in der mächtigen Burgunderflasche nun vor uns. Eine Flasche die Eindruck schindet und in gewohnter Manier mit dem tpischen Leiner-Etikett in weiss versehen ist. Chardonnay steht in den ‘Notenlinien’ und goldgelb ist HADORNE drunter aufgedruckt. Der Name Hadorne leitet sich übrigens von der Lage Hagedorn, einer Benennung des Weißdorn, der Hagebutten als Früchte hervorbringt ab.

Selbstverständlich ist auch wieder einer von Sven Leiners ‘Mitarbeitern’ mit von der Partie. Eine Porcellio scaber, jedem von uns als gemeine ‘Kellerassel’ ein Begriff. Am Rand des Etiketts ist zu erfahren, dass der Wein vom Hagedorn, einer der traditionellen Weinbergslagen in Ilbesheim stammt.

Und weil gut Ding auch etwas Weile braucht, darf der Naturwein von Sven Leiner erst einmal für eine Stunde zur künstlichen Beatmung in die Karaffe. Aus der es jetzt schon duftet wie… aber dazu gleich ein wenig mehr.

23. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

Dolce Sinfonia ‘Occhio di Pernice’ 2003

Heilig, süss und sündhaft.

Nie war es vergnüglicher die Beichte abzulegen und gleichzeitig zum süssen Glauben zu konvertieren. Giuseppe Verdi sei Dank.

Winzer/Weingut: Bindella, Montepulciano, Toskana, Italien.

Lage/Herkunft: Aus Tre Berte, in der Nähe von Montepulciano (Region Siena) in der Toskana, Italien.

Flasche/Etikett: Richtig niedlich steht sie nun da, die kleine 375er-Flasche. Mit blauem ‘Kopfschmuck´ und einem schmalen Etikett auf welchem ebenso blaue Notenzeilen aufgedruckt sind. Unschwer zu erraten, dass es sich dabei um eine Sequenz von Giuseppe Verdi handeln muss. Dazwischen steht natürlich auch noch drauf was drin ist. In edlem gold und mit geschwungener Schrift liest man Dolce Sinfonia (süsse Symphonie) und Occhio di Pernice (Auge des Rebhuhns). Diesen Beinamen hat der Wein, weil er farblich an das Auge eines Rebhuhns erinnert. Wir sind – ganz Orchesterlike – bereit den Dirgitenstab zu schwingen und nehmen anstelle dessen einen Korkenzieher um die Symphonie erklingen zu lassen.

Im Glas: Und dann ist es soweit. Der Dolce Sinfonia kommt ins Glas und das erste was auffällt ist seine bernsteinfarbige Erscheinung, äusserst intensiv und dunkel mit einem Schleier von Rot. Das sieht nicht wie Wein aus, vielmehr wie Sherry oder Portwein. Dick und fett schmiert der Film am Glas ab und zieht eine ölige Spur hinter sich her.

19. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

RAMI 2010 IGT

Gemeingefährlich gut.

Ein ‘Sizilianer’ der Christopher Lamberts Lieblingswein hätte sein können. Auf jeden Fall ist er ungefährlicher und schmeckt auch noch.

Winzer/Weingut: Azienda Agricola COS, Vittoria, Ragusa, Sizilien.

Lage/Herkunft: Aus der Region um Bastonaca auf 250m Seehöhe in Vittoria/Ragusa, im Südosten Siziliens.

Flasche/Etikett: Dicht geduckt und bullig wie alle anderen steht die spezielle COS-Flasche mit ihrem geschichtlichen Hintergrund auf dem Tisch. Das Etikett im klassischen Stil, nur diesmal nicht in weiss sondern in einem hellen creme. Der Name COS in orange aufgebracht damit die Sache noch mehr Pepp bekommt und der Rest wie bei allen anderen Etiketten in typisch italienischem Design. Obligate Schreibschrift-Typo, im Hintergrund die architektonische Silhouette einer Kirche und natürlich alles andere was unbedingt drauf sein muss und soll. Auch den RAMI lassen wir für eine Stunde atmen und staunen wie schon beim Pithos bianco über seine tiefgoldene Farbe. Die Vorfreude ist entsprechend gross und nach einer Stunde darf der ‘Goldjunge’ ins Glas.

17. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

Pithos bianco 2010 IGT

Morbides Weinerlebnis.

Kein Wein für Weicheier. Amphorenwein der Erfahrung fordert. Wer sich ihm öffnet und ihn ‘machen’ lässt, der erlebt sein vinophiles Wunder.

Winzer/Weingut: Azienda Agricola COS, Vittoria, Ragusa, Sizilien.

Lage/Herkunft: Aus der Region um Bastonaca auf 250m Seehöhe in Vittoria/Ragusa, im Südosten Siziliens.

Flasche/Etikett: Das klassische Corporate Design wird auch auf diesem Etikett konsequent umgesetzt und verleiht dem Stück Papier dieses so typische italienische Flair, welches eine zeitlose Eleganz ausstrahlt. Es macht die Flasche zu einem Hingucker und vereint den geschichtlichen Hintergrund der Flaschenform mit ansprechender grafischer Stilistik auf harmonische Weise.

Im Hintergrund wie gehabt die architektonische Silhouette, darüber in klassischer Schreibschrift-Typo alles Wesentliche, nur dass der Name Pithos hier in goldorange statt rot aufgebracht ist. Über all dem Azienda Agricola COS in grossen Kapitalen und der Jahrgang, sowie die Flaschennummer 3396/9866. Wir haben zwei davon.

Der Pithos ist ein Wein der reichlich Luft braucht um seine ganze Persönlichkeit entfalten zu können. Deshalb kommt er für eine Stunde in die Karaffe und darf dort Wiener Luft schnuppern bevor er zum Antrunk in das Glas kommt.

16. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

HEIDA 2010 – Die Perle der Alpinweine

Vinophiler Alpinsportler.

Schweizer Edeltropfen der selbst den grössten Couch-Potato zum alpinen Gebirgsjäger macht.

Winzer/Weingut: Madeleine Gay ‘Collection Chandra Kurt’, Wallis, Schweiz.

Lage/Herkunft: In Visperterminen auf bis zu 1150 Metern Höhe. Der höchst gelegene Weinberg Europas im schweizerischen Wallis.

Flasche/Etikett: Bekannt ist bereits das Etikett das die elegante Flasche ziert. Stilistisch und grafisch an eine alte Urkunde erinnernd, klebt ein hohes. auf alt getrimmtes Stück Papier auf ihr. Es passt perfekt zur braunen Flasche und lässt sie richtig nostalgisch ercheinen. In Grossbuchstaben steht HEIDA wie gestempelt drauf. Dazu das Siegel mit Jahrgang und Herkunft. Ein Foto von der Arbeit im Weinberg und die Geschichte über diesen Wein auf das Etikett gedruckt. Design das Heimat bildlich darstellt. Selbstverständlich auch hier der dezente Hinweis ‘Limitierte Produktion’ am Etikett.

Da wir mit dem 2009er schon die Erfahrung gemacht haben, dass er nach einer Stunde Luftzufuhr erst so richtig ‘Gas gibt’, haben wir natürlich auch dem 2010er entsprechend Sauerstoff zugeführt. Soviel Zeit muss sein und sollte ‘ausgehalten’ werden. Danach geht´s ab ins Glas mit dem Alpingeistwein.

13. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles