Aktuelles

Ex Vero I 2006

Wein für Könner.

Ein echter Verwandlungskünstler der über zwei Tage hinweg seine unterschiedlichsten Gesichter zeigt. Naturwein für Zuhörer.

Winzer/Weingut: Ewald und Brigitte Tscheppe, Werlitschhof, Leutschach/Steiermark, Österreich.

Lage/Herkunft: Von toniger Braunerde auf Kalkmergelgestein in den flacheren Zonen des Weinbergs, wo der Boden lehmiger ist.

Flasche/Etikett: In der grünen Burgunderflasche abgefüllt steht der EX VERO I vor uns. Ein weisses Etikett klebt drauf mit einem in der Erde verwurzelten Baum, welcher die Verbundenheit mit der Natur symbolisiert und gleichzeitig das Logo des Werlitschhofes ist. Darunter in mehr als angestaubter Typo Werlitschhof und in ebensolcher sein Name, EX VERO I. Eingefasst ist das Stück ‘Zwangsbeklebung’ mit erdfarbenen Streifen welche mit den teilweise grünen Akzenten gut korrespondieren und dem Stück Papier insgesamt einen durchaus naturbezogenen Touch verleihen.

Da es kein Rückenetikett gibt steht der Rest und alles was von Wichtigkeit ist noch am unteren Rand darauf. Was sofort auffällt sind die schlanken 12% und der Hinweis, dass der Wein am besten bei 13-15º genossen werden soll. Wir halten uns daran und füllen den EX VERO I bevor er angetrunken wird für zwei Stunden in die grosse Karaffe um. Dort darf er seine Runden drehen und sich ‘ausgehfertig’ machen. Ganz wichtig auch noch zu bemerken: Der Wein wird aus den ‘Burgunderkübeln’ gesüffelt weil sich darin die vielschichten Aromen einfach perfekt entfalten können. Vergessen Sie also getrost das Pipiglas und protzen sie.

1. Oktober 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blauer Silvaner ‘Maustal’ 2011 Luckert

Rücksichtslos mineralisch.

Bei diesem Wein schwingt keine Frucht die Kelle um sich beliebt zu machen, da wird gnadenlos die Herkunft zelebriert.

Winzer/Weingut: Zehnthof Luckert, Sulzfeld am Main, Unterfranken, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von der Lage Maustal welche an den Mainhängen südlich von Sulzfeld liegt.

Flasche/Etikett: Nicht in der typisch fränkischen Erscheinung in Form eines Bocksbeutels, sondern in einer ‘konventionellen’ Burgunderflasche präsentiert sich Luckerts Blauer Silvaner. Mit einem einfach gehaltenen, dafür aber umso eleganter wirkenden Etikett darauf. In Grossbuchstaben LUCKERT aufgedruckt, in gold, und als amüsantes Wortspiel drunter ‘wein & gut’ platziert. Lässt Raum für Phantasie und verleitet zu unterschiedlichsten Interpretationen. Und natürlich der Name des Hauptdarsteller selbst. Wie sollte man sonst wissen was in der Flasche drin ist?

So wenig vorne angeführt ist, so viel findet man am putzig kleinen Rückenetikett. Lage, Rebsorte, Herkunft und alles was sonst noch von unabdingbarer Notwendigkeit ist. Als freches Highlight ziert eine quietschgelbe Halsmanschette und ein ebensolcher knallig gelber Drehverschluss die Flasche. Mit dem Siegel des VdP darauf, damit jeder weiss, dass man Mitglied im Verband der deutschen Prädikatsweingüter ist. Und weil der gute Tropfen spontan auf der wilden Hefe vergoren wurde darf er jetzt zuerst mal eine halbe Stunde in der Karaffe seine Runden drehen.

30. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Gutedel ‘Heugumber’ 2011 Tafelwein

Fröhlich frecher Wonnetropfen.

Ein Alltagswein von dem man mindestens das Doppelte im Mund hat als man es erwartet hätte. Charaktervoller Spasswein für jeden Tag.

Winzer/Weingut: Hanspeter Ziereisen, Efringen-Kirchen/Baden-Württemberg, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Weinbergne im Einzugsbereich der Burgundischen Pforte mit extrem kalkreichen Böden runden um Efringen-Kirchen.

Flasche/Etikett: In der grünen Burgunderflasche steht der ‘Heugumber’ also vor uns und darauf klebt ein einfaches, aber umso ‘fetzigeres’ Etikett. In perfekt passender gelblicher Farbe mit einem grünen ‘Wasauchimmer’ oben. Ist das ein Autogramm, einfach etwas ‘Hingekritzeltes’ oder steckt da gar ein tieferer Sinn dahinter? Es gefällt mir und ohne dem was drunter steht, nämlich Heugumber 2011 Ziereisen, könnte ich es mir durchaus gut in einem feinen Rahmen an meiner Wand vorstellen. Aber dazu ist es dann wohl doch nicht gedacht, oder doch?

Auf der Rückseite erfährt man alles Wesentliche über diesen Wein und ebenso, dass es sich dabei um eine der ältesten Kulturrebsorten der Welt handelt. Viel Platz wird der Herstellung eingeräumt und man erfährt, dass der ‘Grashüpfer’ 8 Monate auf der Hefe reifte bevor er in die Flasche durfte. Wir sind bereit der Hüpfer raus zu lassen und ‘knacken’ die Flasche einfach auf.

Im Glas: Aus dem Glas strahlt der Heugumber in einem hellen und intensiven strohgelb. Ein feiner grünlicher Film liegt auf der saftigen Farbe.

29. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Amigne du Valais AOC 2011

Invasion der Mandarinen.

Macht kurz und frech auf Frucht und schaltet ohne Vorankündigung auf ‘Sahara-Modus’ um. Walliser Weinpersönlichkeit mit Wohlfühlfaktor.

Winzer/Weingut: Madeleine Gay ‘Collection Chandra Kurt’, Wallis, Schweiz.

Lage/Herkunft: Aus dem schweizerischen Kanton Wallis.

Flasche/Etikett: Im bereits bekannten nostalgischen Design klebt auf der Flasche das turmhohe Etikett. Rein von der Optik her betrachtet gehört es für mich persönlich zu den schönsten Weinetiketten die es aktuell gibt. Es werden Erinnerungen ‘angezapft’, das ausgebleichte Stück Papier das Omas Reisedokumenten ähnelt, bleich, vergilbt und abgenutzt, ist Nostalgie in Perfektion. AMIGNE steht in ausgefransten Kapitalen oben und ein ebenso ausgebleichtes Bild einer Weinarbeiterin komplettiert dieses romantische Etikett.

Als eleganter Abschluss ziert ein rotes Stück Banderole das einem Lesezeichen ähnelt das Etikett, welches dem Stück Papier endgültig urkundlichen Charakter verleiht. Collcetion Chandra Kurt in silber aufgedruckt und mit dem Bild der Weinautorin versehen. Bevor der Amigne in die Gläser kommt darf er in der Karaffe eine halbe Stunde atmen und in der Zwischenzeit unsere Vorfreude auf ihn entsprechend ‘anheizen’.

28. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Scheurebe 2011 Q.b.A.

Grapefruit auf ‘pikante’ Art.

Purer, unverfälschter Trinkspass der einem ein fröhliches und zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubert. Wein zum Trinken!

Winzer/Weingut: Wagner-Stempel, Siefersheim/Rheinhessen, Deutschland.

Lage/Herkunft: Aus verschiedenen Lagen der Siefersheimer Weinberge, größtenteils sandiger bis steiniger Lehm mit Porphyrverwitterungsgestein im Untergrund.

Flasche/Etikett: Die lange Schlegelflasche ziert ein gediegenes, elegantes gelbliches Etikett mit in gold aufgebrachtem Namen des Weinguts Wagner-Stempel. Den Bindestrich ersetzt eine Säule wie man sie in alten Gewölbekellern, Arkadenhöfen oder ähnlichen Gebäuden findet. Darunter klar und ohne jeden Schnörkel einfach Jahrgang, Rebsorte und der Hinweis ‘trocken’. Schlichtheit ist das Motto und vermittelt auf diese Weise einen umso eleganteren Eindruck

Was es über den Wein selbst zu wissen gibt erfährt der interessierte Weinfreund ausführlich am Rückenetikett. Weinbaugebiet, Rebsorte, Qualitätsangaben und natürlich auch der Hinweis, dass man Mitglied des VdP ist. Als wichtige Info am unteren Rand der Vermerk, dass dieser Wein aus Trauben aus der Umstellung auf ökologischen Landbau stammt. Ein umfüllen in die Karaffe ist nicht nötig und deshalb wird die ‘scheue Rebe’ unverzüglich in die Gläser überführt um sich ihrer anzunehmen.

Im Glas: Dort funkelt es dann leuchtend gelb, strahlt förmlich aus dem Kelch heraus und es schimmert ganz leicht gelbgrün.

27. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Cassiano S.C.M.P.T. 2009 IGT

Nobles Understatement.

Ein nobel verhaltener Wein der kein grosses Aufsehen um sich macht und ein Meister der leisen Töne ist. Ein echter Tropfen für Geniesser.

Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.

Lage/Herkunft: Von den besten Rotweinlagen Manincors, Seehof und Panholzerhof.

Flasche/Etikett: In dem der ‘Herz’-Linie des Hauses angepasstem Design prangt der Name CASSIANO in dicken weinroten Lettern auf dem sandfarbenen Etikett. Darunter fein säuberlich aufgezählt was drin ist. S für Syrah, C für Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, M für Merlot, P für Petit Verdot und letztlich T für Tempranillo. Im feinrandigen Oval der Jahrgang und in Kapitalen Manincor darauf. Natürlich über allem die gräfliche Krone.

Auch auf diesem Etikett erfährt der Interessierte alles über die empfohlene Trinktemperatur sowie Dekantierzeit und natürlich auch über die Wahl des richtigen Glases am äusseren Rand der Beklebung. Gegenüber alles was es noch zu wissen gilt. Entsprechend den Empfehlungen füllen wir den Cassiano um und lassen ihn 60 Minuten atmen. Eine Stunde aus der sowieso wie üblich wieder mehr wird weil wir zuerst einmal das Riechorgan beschäftigen und uns sprichwörtlich an den Wein ran ‘schnüffeln’.

25. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Réserve del Conte’ 2010 Manincor

Wein der Lust auf mehr macht.

Unkompliziert, authentisch und mit tollem Trinkfluss ausgestattet. Alltagswein der einfach grosse Freude sowie Lust auf mehr macht.

Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.

Lage/Herkunft: Von den Südosthängen Manincor und Panholzerhof welche zu den wärmsten Lagen Südtirols zählen.

Flasche/Etikett: Entsprechend dem Design der ‘Hand’-Linie ziert die Burgunderflasche ein Etikett mit elegant geschwungener Schreibschrift. Über dem Namen die gräfliche Krone, ‘Réserve del Conte’ eben drunter fein geschwungen und im feinen, mit Rebblättern behangenen Oval der Jahrgang. Als Abschluss wie gehabt in Kapitalen MANINCOR.

Selbstverständlich ist auch auf diesem Etikett alles was man wissen muss genau angeführt und wie gehabt mit den Informationen zu Trinktempertaur sowie einer Glas- und Dekantierempfehlung versehen. Service zählt und so mancher nicht so ‘sattelfeste’ Weinfreund wird ob dieser Angaben erfreut sein und den Wein noch mehr geniessen können. Gerade was die Luftaufnahme bei Weinen angeht entscheidet sich hier sehr oft wie sich der Wein im Mund anfühlt und aufgrund dessen Freude macht, oder auch nicht. Hier wird informiert und das finden wir gut. Und so kommt die Réserve erstmal in den Dekanter und darf sich ein Stündchen ‘austoben’ bevor sie dann in die empfohlenen Bordeauxgläser kommt.

Im Glas: Wie ein dunkler Rubin funkelt die Réserve im Glas. Dicht, aber nicht uneinsehbar. Leichte violette Ränder zeigen sich und an der Glaswand fliesst ein schöner dichter Film ab.

24. September 2012 | 0 Kommentare ...alles