Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
K&U Weinhalle
Grauburgunder 2010 Holger Koch
Nur für echte Männer.
Diese Spezialabfüllung ist für ‘echte Männer’ die sich nass rasieren und Pitralon statt irgendeiner Babylotion nehmen.
Winzer/Weingut: Weingut Holger Koch, Vogtsburg-Bickensohl/Baden, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Lössterrassen von denen einzelne Partien aus unterschiedlichen Parzellen herausgesucht und zusammengeführt wurden.
Flasche/Etikett: In der klassischen Burgunderflasche abgefüllt, klebt auf dieser ein für ‘deutsche’ Verhältnisse recht modern gestaltetes Etikett. In elegantem weiss und helloliv mit weinroter Schrift eine warm und ruhig wirkende Erscheinung. Keine unnötig langen ‘Abhandlungen’ darauf, sondern einfach nur das Wichtigste und damit auf das Wesentliche reduziert. Die Verbindung zu K&U wird durch die Farbgleichheit des Namens Holger Koch hergestellt. Oben, als persönliches Detail, die Unterschirft vom Winzer und unten einfach Grauburgunder 2010. So einfach kann einfach sein.
Das Rückenetikett kann man bestenfalls als ‘kleinen Kleber’ bezeichnen auf dem noch einmal das darauf steht was vorne schon gesagt wurde. Ergänzt mit dem was gesetzlich vorgeschrieben ist. Die angeführten 12,5% sind schon einmal sympathisch und bevor der graue Spezialburgunder bzw. der spezielle Grauburgunder in die grossen Kelche kommt wird er noch ugmefüllt, um sich mit der neuen Umgebung anzufreunden und Frischluft zu atmen. Spontis mögen das.
Im Glas: Goldig wie Rapunzels Haar steht der Grauburgunder im grossen Burgunderkelch. Sehr klar in der Farbe und mit hellgelben Reflexen funkelt es aus ihm heraus.
Riesling ‘Bruck’ 2010
Spannung wie bei Hitchcock.
Kann filigran voluminös sein und kann kristallklar gleichzeitig saftig und rund sein? Ja, es kann! Dieser Wein tritt eindrucksvoll den Beweis an.
Winzer/Weingut: Peter Veyder-Malberg, Spitz/Donau, Wachau, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Glimmerschieferböden der auf ca. 400 Meter Seehöhe liegenden Lage Bruck.
Flasche/Etikett: Auf der superschlanken Schlegelflasche klebt eines der schönsten Etiketten die ich persönlich seit längerer Zeit gesehen habe. Auf gedeckt weissem Untergrund präsentiert sich ein in grün gehaltenes, sehr traditionell gestaltetes Motiv wie man es von früheren Etikettendesigns kennt. Es ist aber durch die feine grafische Gestaltung vollständig aufs Wesentliche reduziert und so weit ‘abgespeckt’, dass man durchaus ‘Tradition meets Neuzeit’ sagen kann. In der Mitte was in der Flasche drin ist und Wachau in Grossbuchstaben runden alles stimmig ab.
Am Hals der Flasche verkündet ein eigens aufgebrachter Kleber, dass der Wein ein Produkt echter HANDARBEIT ist. Das steht auch am Rückenetikett ganz oben drauf und ebenso informiert dieses ausführlich über die Philosophie des Weinguts, sowie über die Lage und die mühevolle Bewirtschaftung dieser. Nachdem der Riesling Bruck von seinem Glasverschluss befreit ist, kommt er (extra nachgefragt) für drei Stunden in die Karaffe um dort Luft zu schnappen.
Im Glas: Im Glas steht der Riesling Bruck fast goldgelb mit einem hauchfeinen grünlichen Schimmer. Es sieht satt und konzentriert darin aus und macht Lust darauf die Nase rein zu stecken.
Reiterpfad 2009
Tango auf der Zunge.
Rassig und gesittet bissig punktet der Tropfen mit lebendiger Säure und zeigt sich trotzdem weich und mild im Mund. Riesling vom Feinsten.
Winzer/Weingut: Weingut von Winning, Deidesheim/Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von wechselnden Bodenverhältnissen der Lage ‘Reiterpfad’ mit überwiegend Gehängeschutt, abgeschwemmtem Sand und Buntsandstein, sowie Kalkmergelzonen und Lößlehmriegel.
Flasche/Etikett: Auf der dunkelbraunen Schlegelfalsche klebt ein wunderschönes, auf historisch getrimmtes Etikett. Auf weissem Hintergrund, der durch helles grau eingerahmt ist, prangt ein in Kurrentschrift gehaltenes, überdimensionales W, umrankt und ausgefüllt von aufwändig gestalteten Ornamenten. All das in gold, was diesem imposanten Auftritt sogar noch eine edle und elegante Note verleiht. Unten drunter VON WINNING in Kapitalen, oben drüber REITERPFAD, ebenso in Grossbuchstaben. Ein Etikett, das eindrucksvoll und unverwechselbar ist. Das Rückenetikett in hellem grau ist weiss bedruckt und informiert über alles was man sonst noch wissen soll und muss. Da der Ruppertsberger Reiterpfad, so heisst der Wein korrekt, ein Teilsponti ist, darf er für eine Weile in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen bevor er dann (bereits sehnsüchtigst erwartet) in die Gläser kommt.
Im Glas: Helles strohgelb strahlt aus dem Glas, zarte grünliche Reflexe blitzen kurz auf und beim Schwenken fällt auf, dass der Wein ganz fein aufperlt.
‘Gimmeldingen’ 2010 Riesling
Nichts für Fruchtikusse.
Kein Riesling für Primärfruchttrinker. Hier gibt anspruchsvolle Mineralität den Ton an und sorgt für ein aufregendes Trinkerlebnis.
Winzer/Weingut: Weingut A. Christmann, Gimmeldingen/Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Stammt von Sand- und Kalksteinlagen aus unterschiedlichen Gimmeldinger Parzellen.
Flasche/Etikett: Abgefüllt in einer braunen Schlegelflasche ziert diese ein schlicht gehaltenes und deshalb umso eleganteres Etikett. In gedecktem weiss zu oberst gross die Initialen AC und darunter A. Christmann in dezent geschwungener Typo. Darunter Jahrgang, Gimmeldingen, Riesling und Pfalz, alles zentriert unterhalb des goldenen Randes der das Etikett ganz oben einfasst. Alles ist konzentriert aufs Wesentliche und auf jegliches Schnickschnack wird verzichtet. Schlichter geht´s nicht mehr und das ist gut so. Auch am Rückenetikett findet der Interessierte nur das Nötigste, was angesichts der gesetzlich vorgeschriebenen Angaben schon genug ist. Da der Gimmeldingen ein Sponti (auf der Wilden Hefe spontanvergoren) ist, darf er für eine Weile in der Karaffe seine Runden drehen und nach einer Stunde kommt er in die Gläser.
Im Glas: Gleich dem Gold des Fort Knox leuchtet es im Glas, es strahlt und funkelt und an der Glaswand läuft ein leichter Film gemächlich wieder ab.
‘Les Laquets’ 2002
Harmonie in Reinkultur.
Ein Malbec für die grossen Momente. Soviel samtiger Saft und konzentrierte Frische im Mundgefühl lassen einen andächtig jedes neue Glas geniessen.
Winzer/Weingut: Domaine Maisonneuve, Fargues/Cahors, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von den kühlen und steilen Kalk- und Kiesel-Lehmböden der Weinbergen der Appellation Cahors.
Flasche/Etikett: Auf der Flasche klebt ein hohes, in dunklem vanillegelb gehaltenes Etikett mit weinroter Beschriftung. In Kleinbuchstaben ist darauf les laquets wie auch cahors aufgedruckt und in der Mitte in einer Art von Pinselstrichen so etwas wie Initialen. Letztlich nicht wirklich erkennbar um welche es sich dabei handeln soll. Unter dem Hauptetikett klebt ein zweites kleines mit allen Angaben zu Herkunft, Status und was man sonst noch wissen muss. Erfreulich bereits der Hinweis, dass man mit 13 Vol.% auf der moderaten Seite angesiedelt ist.
Bevor wir den Les Laquets in die Gläser lassen darf er, um nach seinem langen Aufenthalt in der Flasche langsam aufzuwachen, für eine Stunde in der Karaffe seine Kreise ziehen. Dann trinken wir ihn an, kosten nach zwei Stunden ein zweites Glas und gönnen uns am Abend noch ein drittes.
Im Glas: Fast schwarz steht der Les Laquets im Glas, blitzt an den Rändern in dunkelviolettrot auf und zieht fette Schlieren an der Glaswand hinter sich her. Dicht, saftig und konzentriert sieht es im Kelch aus.
Mitsegeln