Kracher

Viña Tondonia 2006 Tinto Reserva

Kennt nur einen Weg; den durch Mitte

Wenn man Trinkfluss mit nur einem Wort beschrieben müsste, dann wäre Tempobolzer wohl am treffendsten.

Winzer/Weingut: Lopez de Heredia, Haro, La Rioja, Spanien.

Lage/Herkunft: Aus der Rioja Alta, die auf circa 400 bis 600 m Seehöhe liegt und wo die Nächte bereits relativ kühl sind

Vina Tondoni Reserva 2006 Allgemeines: Jedesmal aufs Neue bekomme ich Gänsehaut wenn ich eine Flasche von Lopez de Herediaa aufmache. Egal ob es sich dabei um die weissen Perlen oder die roten Ausnahmeweine dieses Kultweingutes in der Stadt Haro, der Hauptstadt von La Rioja Alta handelt, es ist immer wieder ein Erlebnis sondergleichen. Unvergessen ist jede einzelne Flasche die ich getrunken habe. Der Wein der heute hier am Tisch der Wahrheit steht ist der Viña Tondonia 2006 Tinto Reserva. Eine Cuvee aus grossteils Tempranillo sowie Garnacha, Graciano und Mazuelo. 6 Jahre reifte der Tropfen im Fass bevor er auf die Flasche kam. In der Zwischenzeit hat auch dieser Wein mehr als 12 Jahre auf dem Buckel und gilt somit – was die Weine von Lopez de Heredia angeht – als junger Hüpfer. Wie immer wird auch diese Flasche erst von ihrem goldenen Netz, dem Alambrado, das heute nur mehr Dekoration ist, befreit. Früher war es effektiver Schutz vor listigen Weinhändlern, die den ‘guten’ Wein oft gegen minderwertigen austauschten und so ihren Gewinn erheblich steigerten. Jetzt aber kommt der gute Tropfen ohne jegliche Hintergedanken bezüglich Gewinnmaximierung in freudiger Erwartung in das Glas.

1. März 2019 | 0 Kommentare ...alles

Lalande-de Pomerol 2014

Die pure Lebenslust

Die totale Unbekümmertheit und die reinste Freude. Rotweinvergnügen vom Feinsten.

Winzer/Weingut: Chateau La Croix Bellevue, Lalande-de-Pomerol, Bordeaux, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von 35 Jahre alten Reben die auf Kies- und Sandböden des Chateaux La Croix Bellevue stehen.

Lalande de Pomerol 2014 Allgemeines: 2002 wurde die Liegenschaft in der Appellation Lalande-de-Pomerol Contrôlée im Bordeaux mit einer Rebfläche von gerade einmal 5 Hektar von Jean-Louis und Benoit Trocard gekauft. Zurückblicken kann das Weingut aber auf aussergewöhnliche 14 Generationen (bis zurück nach 1628), 14 Weingüter in 6 Appellationen mit über 100 Hektar. Auf den Kies- und Sandböden des Chateaux La Croix Bellevue hat er die 35 Jahre alten Reben von denen an die 7000 Stöcken pro Hektar ausgepflanzt waren ausgedünnt und auf Handernte umgestellt. Von seinem Lalande-de Pomerol, der heute am Tisch der Wahrheit steht, stellt Jean-Louis Trocard durchschnittlich 24.000 Flaschen pro Jahr her. Der Jahrgang 2014, der aus 50 % Merlot, 25 % Cabernet Franc, 25 % Cabernet Sauvignon besteht, reifte 14 Monate in Eichenfässern (50% davon neuen französischen) bevor er abgefüllt wurde. Heute kommt der gute Tropfen, nachdem er in der Karaffe ein paar entspannte Runden an der Luft gedreht und sich mit Sauerstoff angereichert hat, in das Glas.

7. Februar 2019 | 0 Kommentare ...alles

Montepeloso A Quo 2015

Die totale Lebenslust

Knackt vor Lebenslust und geht, ganz leicht gekühlt, glatt als Erfrischungstrunk durch. Eine richtig frische Köstlichkeit.

Winzer/Weingut: Azienda Agr. Montepeloso, Maremma/Toskana, Italien.

Lage/Herkunft: Von Rebstöcken die auf Silex und versteinerten Tonböden stehen.

Montepeloso A Quo Allgemeines: Mitten in den malerischen Hügeln der mediterranen Macchia in der Maremma, liegen die 30 ha der Azienda Agr. Montepeloso. Fabio Chiarelotto macht dort Weine, die weit entfernt von heiss und konzentriert sind, vielmehr hat er sich darauf verlegt, Finesse und Eleganz in jeden Wein zu bringen, was in der hitzereichen Toskana nicht immer ein leichtes Unterfangen ist. Einen dieser Weine, der A Quo 2015, steht heute hier am Tisch der Wahrheit und will erkundet erden. Eine Cuvée aus Montepulciano, Sangiovese und Cabernet Sauvignon, mit kleineren Anteilen von Marselan und Alicante Bouschet. Die Rebstöcke stehen auf Silex und versteinertem Ton, 12 Monate reift der A Quo, was soviel wie „Beginn einer Idee/Anfang eines Projektes“ heisst, im Barrique, dann noch etwa 9 Monate in der Flasche. Die Jahresproduktion beläuft sich auf ungefähr 60.000 Flaschen. Heute hat er, nachdem er eine Weile in der Karaffe rum gedümpelt ist, seinen vorbestimmten Weg ins Glas gefunden.

24. Januar 2019 | 0 Kommentare ...alles

Chateau Fontenil 2011 Fronsac

Wie das Rauschen eines Wildbachs

Besticht mit einem Säurespiel das ungewöhnlich ist, mit einer Finesse die man nicht erwartet hätte und einem höchst erfrischenden Gesamtauftritt.

Winzer/Weingut: Chateau Fontenil, Fronsac, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Lagen aus den Appellationen von Pomerol und Saint Emilion.

Frontenil Allgemeines: Auf eine lange und bemerkenswerte “Karriere” kann jener Mann zurückblicken, der am 24. Dezember 1947 in Libourne, nur 400 Meter von der Appellation Pomerol entfernt, geboren wurde; Michel Rolland. Heute berät er über 100 Weingüter in über 13 Ländern dieser Welt, vornehmlich aber jene in Bordeaux. 1973 war es dann, als Michel Rolland zusammen mit seiner Frau Dany in ein Analyselabor in Libourne einstiegen, welches sie 1976 zur Gänze erwarben. In der “Rolland Collection” sind alle Weine die Dany und Michel Rolland produzieren unter einem Namen zusammengefasst. Einer dieser Weine, steht heute hier am Tisch der Wahrheit um genauer untersucht zu werden; der Chateau Fontenil 2011 Fronsac vom gleichnamigen Weingut im Fronsac, das 1986 erworben wurde. Dabei handelt es sich um eine Cuvée aus 90% Merlot und 10% Cabernet Sauvignon. Mit etwas Luft, ohne karaffiert worden zu sein, kommt der edle Tropfen jetzt ins Glas.

22. Januar 2019 | 0 Kommentare ...alles

Clos d´Agon 2015 tinto

Kraftvoll, frisch, mediterran

Entpuppt sich eindrucksvoll als katalonischer Bordeaux, der seinen französischen Genossen mehr als nur das Wasser reichen kann.

Winzer/Weingut: Clos d´Agon, Calonge, Katalonien, Spanien.

Lage/Herkunft: Von Lagen am nahen Mittelmeer, das nur drei Kilometer entfernt ist.

Clos d´Agon tinto 2015 Allgemeines: Inmitten der riesigen Wälder des Naturschutzgebietes “Les Gavarres” liegt die relativ neue Bodega von Clos d´Agon aus Calonge an der Costa Brava in Katalonien. Dort, wo Silvio Denz mit seinen fünf Partnern seit 1999 Weine produziert. 42 ha umfasst das Weingut, 15 davon sind mit Rebstöcken ausgepflanzt. Vom nahen Mittelmeer, das nur drei Kilometer entfernt ist, sorgen kühle Brisen für ausgeglichene Temperaturen in den Weingärten. Peter Sissek zeichnet von Beginn an als önologischer Berater massgeblich für die Charaktere der Weine verantwortlich, ist er letztlich auch weltbekannt dafür, dass er Weine wie Pingus oder Hacienda Monasterio geschaffen hat. Heute steht ein weiterer “Lichtblick” von ihm am Tisch der Wahrheit, der Clos d´Agon 2015 tinto. Eine Cuvée aus Syrah, Cabernet Franc, Merlot, Cabernet Sauvignon und Petit Verdot. 17 Monate reifte der Wein in französischen Eichen-Barriques (40%). Nach einer Weile die der Tropfen im Dekanter Luft geschnappt hat ist es nun Zeit, sich ihn genauer “anzuschauen”.

21. Dezember 2018 | 0 Kommentare ...alles

Zwischen den Seen 2008 TBA No.3

Der beste Freund von Manner Schnitten

Ein süsser Verführer der für Naschkatzen wie gemacht ist. Einer, von dem man sich auch zwischendurch ganz gern ein Glas genehmigt.

Winzer/Weingut: Weinlaubenhof Kracher, Illmitz, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Weingärten die zwischen Illmitz und dem Ufer des Neusiedlersees liegen.

TBA No. 3 Zwischen den Seen Allgemeines: Wer immer sich für österreichischen Süsswein begeistert, kommt am Weinlaubenhof Kracher aus Illmitz im Burgenland nicht vorbei. Ein Name, der untrennbar mit den besten Auslesen, Spätlesen und Trockenbeerenauslesen Österreichs verbunden ist. Zuhause im burgenländischen Seewinkel mit seinem knapp 20 Kilometer langen Landstreifen am Neusiedlersee, liegt das Örtchen Illmitz mittendrin. Eine Ebene, die von unzähligen grossen “Lacken” (deshalb auch die Bezeichnung Lange Lacke) durchsetzt ist. Von dort kommt auch der Wein der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, die Trockenbeerenauslese Zwischen den Seen No. 3 aus Rosenmuskuskateller, aus dem Jahr 2008. Erkennbar nur deswegen, weil am Etikett eine rote Rose prangt, da die Rebsorte damals noch nicht zugelassen war und man sie deshalb nicht anführen durfte. Vorschrift ist Vorschrift, Ordnung muss sein. Wie diese TBA aus der namentlich nicht genannt werden dürfenden Rebsorte schmeckt, dem werde ich jetzt umso neugieriger auf den Grund gehen.

6. Dezember 2018 | 0 Kommentare ...alles

Barolo Classico 2012

Ein Charmeur der alten Schule

Nebbiolo wie es besser nicht geht. Piemont zum Verlieben. Ein Charmeur der jeden augenblicklich in seinen Bann zieht.

Winzer/Weingut: Boroli, Castiglione Falletto, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von lehmigen, kalkhaltigen Böden in Castiglione Falletto.

Barolo 2012 Allgemeines: Seit 1831 ist die italienische Unternehmerfamilie Boroli im Piemont ansässig. Den Anfang machte man in der Textilindustrie, dann im Verlagswesen und irgendwann entschied man, auch im Weinbau tätig zu werden. Bis in die 90er Jahre arbeitete Silvano Boroli im Grafikverlagsgeschäft, bevor er beschloss, sich im Piemont dem Weingeschäft zu widmen. Sein Sohn Achille begann sich nach dem Studium um den Weinbau und die Produktion zu kümmern und sich mit intensiv mit Wein zu beschäftigen. Heute befinden sich die Weinberge Familie in Castiglione Falletto (Cascina La Brunella), Barolo (Borgata Cerequio) und La Morra (Cascina Sorello). Aus Castiglione Falletto, im Herzen der Langhe und des Barolo, kommt jener Wein, der heute hier am Tisch der Wahrheit; der Barolo Classico 2012. Von lehmigen, kalkhaltigen Böden stammt der Tropfen, im Stahltank wurde er vergoren und im Anschluss für mehrere Jahre in kleinen und grossen Holzfässern gelagert. Seit einer Stunde dümpelt er in der Karaffe, und jetzt ist er bereit für seinen grossen Auftritt im ebenso grossen Glas.

22. November 2018 | 0 Kommentare ...alles