Bio Wein Online

Podere Còncori Bianco 2012

Weisser Individualist aus der Toskana.

Nichts für Leute die Angst vor Abenteuern haben. Mutigen Weinfreunden hingegen verschafft er jene Weinmomente, die man erlebt haben sollte.

Winzer/Weingut: Podere Còncori, Lucca/Toskana, Italien.

Lage/Herkunft: Von den Sandstein dominierten Lagen Selvapiana und Prete.

Podere Còncori Bianco Flasche/Etikett: Abgefüllt in einer Bordeauxflasche klebt auf dieser ein hohes hellgrünes Etikett. Das obere Drittel wird von feinen Linien dominiert, welche sich nach rechts unten bewegen. Da Gabriele da Prato sehr viel Wert auf die Herausarbeitung des Bodens in seinen Weinen legt liegt die Vermutung nahe, dass diese Linien die diversen Bodenschichten symbolisieren. Unter den Linien in unaufgeregter Typo Podere Còncori und unterhalb einfach der Jahrgang und Toscana. Bianco etwas grösser, damit man weiss, dass Weisswein in der Flasche drin ist.

Am kleinen weissen Rückenetikett noch einmal alles was schon vorne drauf steht sowie ein paar zusätzliche, aufs Nötigste beschränkte Informationen. Dass dieser Wein ein echter ‘Bio-Wein’ ist wird mit dem Gütesiegel der ICEA untermauert. Bevor die eigenwillige Cuvée mit ihren leichten 12,5 % aus der Toskana aber in die Gläser kommt, wird sie zwecks Akklimatisierung in die Karaffe umgefüllt um ein wenig Luft zu schnappen.

Im Glas: Saftiges Goldgelb leuchtet aus dem Glas heraus. An der Glaswand schmiert ein dichter Film ab.

24. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles

Atanasius 2010

Frisch-fröhliches Trinkvergnügen.

Rank und schlank und luftig locker ist der Tropfen der ideale Sommerrotwein, der sogar bei 40º im Schatten grossen Spass macht.

Winzer/Weingut: Gut Oggau, Weingut Tscheppe-Eselböck, Oggau, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Parzellen, die in der Umgebung von Oggau und Purbach am Neusiedlersee liegen.

Gut Oggau Anastasius rot Flasche/Etikett: Nicht das Bildnis des Dorian Gray ziert das hohe, in gedecktem weiss gehaltene Etikett, sondern jenes von Atanasius. Unter seinem Bild nur GUT OGGAU und ATANASIUS sowie der Jahrgang. Wie seine Schwester Theodora ist er “von typisch burgenländischer Leichtigkeit und offener Herzlichkeit, ein attraktiver, aber trotzdem nicht oberflächlicher junger Mann. Obwohl über die Maßen beliebt, hat er versteckte Qualitäten, die ihn erst recht interessant machen. Sein großer Traum: Eines Tages ein umjubelter Weltstar zu werden.” So steht es in der Beschreibung und am Rückenetikett erfährt der Weinfreund dann noch reichlich mehr über Atanasius. In toller, etwas geperrter grosser Typo oben in drei Zeilen Weingut, Name und Jahrgang und darunter ausschliesslich in Grossbuchstaben umfassende sensorische Notizen sowie eine Speisenempfehlung. Bescheidene 12% vol. erhöhen die Vorfreude auf Atanasius, der für einige Minuten in der Karaffe ein paar Runden drehen darf.

Im Glas: Glasklar und transparent wie dunkelroter Kirschensaft steht der Wein im Glas und deutet mit seiner Erscheinung ein leichtes Trinkvergnügen an.

26. April 2014 | 0 Kommentare ...alles

Mittelheim St. Nikolaus 2010

Grandiose Vintage-Haptik.

Wein den man nicht schlucken, sondern lange mit ihm spielen möchte. Herrliche Patina macht ihn noch unwiderstehlicher. Grosser Riesling.

Winzer/Weingut: Peter Jakob Kühn, Oestrich-Winkel/Rheingau, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von den Lössböden der Lage Mittelheim, 150 Meter vom Rheinufer entfernt.

PJK 2010 Mittelheim St. Nikolaus Flasche/Etikett: Die schwere braune Schlegelflasche ziert das unverkenn- und unverwechselbare Etikett der Weine von Peter Jakob Kühn. Eine schräg gestanzte Banderole, die sich von links oben nach rechts unten erstreckt. Links oben das goldene Siegel des VDP, dessen Mitglied PJ Kühn ist und unterhalb Rheingau. In feiner geschwungener Schrift Peter Jakob Kühn ganz gross in der Mitte und unterhalb die Lage mit den obligaten drei Trauben, welche für die Grosse Lage stehen. Derr Rest an Information steht unaufdringlich unterhalb und informiert über alles was man sonst noch wissen sollte. Am kleinen Rückenetikett ein paar kurze Anmerkungen zur Philosophie des Weinguts und das demeter- sowie das Bio-Siegel. Eine goldene Halsmanschette mit dem Eindruck des VDP-Logos rundet die elegante Erscheinung stilvoll ab. Die Erfahrung (speziell jene mit dem St. Nikolaus) hat gezeigt, dass PJ Kühns Weine gerne etwas Luft aufnehmen und deshalb kommt der ‘Nikolaus’ für zwei Stunden in die Karaffe.

Im Glas: Fort Knox im Glas. Mehr Gold geht nicht. Wie ein flüssiger Goldbarren steht der Mittelheim St. Nikolaus im Glas und schmiert sich langsam in einem dichten Film an der Glaswand hinunter.

31. März 2014 | 0 Kommentare ...alles

Clau de Nell 2010

Tiefes, strukturiertes Sinnesfeuerwerk.

Dieser Cabernet Franc ist ein Kristall. Einer der klarsten und feinsten einer, mit der Oberfläche wie von durch Bronzedüsen gezogener Pasta.

Winzer/Weingut: Clau de Nell, Anjou an der Loire, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von bis zu 90 Jahre alten Rebstöcken.

Clau de Nell Flasche/Etikett: Das eierschalenfarbige Etikett das auf der schweren Burgunderflasche klebt, gleicht durch seine unreglmässig gestanzten Kanten ein wenig einer alten Urkunde. CLAU DE NELL ganz oben in Kapitalen, unterhalb der Jahrgang und in der Mitte in einem grossen roten Klecks ein Reiher? Alles umrankt von grauen Weinblättern. Unterhalb die Rebsorte und am Rand ganz unten Anne Claude Leflaive. Insgesamt ein sehr feminin wirkendes Design mit einem leicht nostalgischen Touch. Sehr schöne Weinbeklebung.

Das kleine Rückenetikett informiert relativ ausführlich über den Wein, hat auch einen Hinweis auf die empfohlene Trinktemperatur, informiert über den Boden (roten Silex/Feuerstein) sowie darüber, dass die Trauben aus biodynamischer Bewirtschaftung stammen. Bevor der Clau de Nell in die Gläser kommt, darf er aber vorher noch für eine halbe Stunde ein paar Runden in der Karaffe drehen.

Im Glas: In leuchtendem Granatrot mit dezenten bläulich-violetten Reflexen steht der Clau de Nell im Glas.

25. Januar 2014 | 0 Kommentare ...alles

La Source 2009

Gefährliche Versuchung.

Ein Brummer der mit Vorsicht zu geniessen ist. Kommt frisch und kühl und schleicht sich still und leise von hinten an.

Winzer/Weingut: Philippe Gimel, Saint Jean Du Barroux, Vaucluse/Provence, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von biologisch bewirtschafteten Weinbergen mit Lehmböden, die in der Nähe des Mont Ventoux liegen.

Saint Jean Du Barroux Flasche/Etikett: Ein relativ einfaches, durch seine Reduktion aufs Wesentliche sehr elegantes Etikett, klebt auf der Burgunderflasche. Auf weisser Fläche ist mit wenigen Strichen die Silhouette einer Landschaft bzw. eines Dorfes illustriert. Darunter in etwas verspielter und beschwingter Typo SAINT JEAN DU BARROUX. Unten drunter Philippe Gimel und das war´s dann schon am grossen weissen Stück Papier. Einfachheit ohne Schnörkel und sonstigen Ballast.

Am hinteren Etikett steht alles was dann wichtig ist und so erfährt man nicht nur die Zusammensetzung des La Source, sondern auch über die Lage, das Terroir und auch über die Lese, die Verarbeitung und die Lagerfähigkeit des Weines. Viel Information auf der Rückseite generell und was mir persönlich sofort ins Auge springt, sind die angeführten 15% die der La Source mit sich rumschleppt. Für eine Stunde wandert er bevor er angetrunken wird in die Karaffe um sich ein wenig entfalten zu können.

Im Glas: Leuchtendes Granatrot steht im Glas, es ist überraschend klar und überhaupt nicht blickdicht. Ein dünner bläulicher Rand schliesst den dunklen Kern ab.

28. Dezember 2013 | 0 Kommentare ...alles

Friedelsheimer St. Laurent 2011

Erwachsen, konsequent & selbstbewusst.

Unerwartet schokoladig, sowie weich und rund ist das hier ein St. Laurent, der nichts mit seinen sauerkirschigen Artgenossen gemeinsam hat.

Winzer/Weingut: Weingut Pflüger, Bad Dürkheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Ortswein aus den traditionellen Weinbaugemeinden der Mittelhaardt wie Dürkheim, Ungstein oder Wachenheim.

Pflüger St. Laurent Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Burgunderflasche klebt schreit förmlich BIO raus. Minimalistisch bis aufs Letzte ist es in schlichtem weiss gehalten, als dunkle Silhouette pflügt ein Bauer einsam mit seinem Pferd den Boden. Rechts oben in klassischer Typo nur der Name Pflüger und wie der Wein heisst. Das Etikett strahlt Ruhe, Einsamkeit und Weite aus, ist reduziert aufs Wesentliche und das einzige was ‘Farbe’ reinbringt ist der dünne grüne Rand der das Papier links aussen säumt. Mensch, Tier, Natur – das ist es was dieses Etikett eindrucksvoll vermittelt.

Am weissen Rückenetikett ganz oben das Demeter-Logo und unten jenes von ECOVIN. Sonst nur die nötigsten Informationen die man braucht und der Hinweis darauf, dass die Trauben aus ökologischem Anbau stammen. Die Halsmanschette in grün und schwarz, was gleichzeitig das Erkennungsmerkmal dafür ist, dass es sich um einen Ortswein handelt. Bevor der Friedelsheimer St. Laurent in die Gläser kommt darf er für eine halbe Stunde Wiener Luft zur Eingewöhnung schnuppern.

Im Glas: Im Glas steht der Friedelsheimer St. Laurent in einem äusserst dunklen kirschrot, zum Rand hin sogar etwas bläulich werdend. Fleischig sieht die Farbe aus.

23. November 2013 | 0 Kommentare ...alles

Georgium Pinot vom Längsee 2010

Dunkelgoldorange Bisquitroulade.

Eindrucksvolle Burgunder-Cuvée, die einen auf eine spannende Reise mitnimmt und dann nicht mehr los lässt.

Winzer/Weingut: Weingut Georgium, St. Georgen/Kärnten, Österreich.

Lage/Herkunft: Vom biodynamisch bewirtschafteten Weingarten vom Südufer des Längsees.

Georgium Flasche/Etikett: Das Etikett das die Burgunderflasche ziert, gehört für mich persönlich zur Kategorie ‘ich kann damit nichts anfangen’. Es erinnert eher an die Beschilderung einer U-Bahn-Station als es mir Wein schmackhaft machen kann. Ein übergrosses ovales Teil klebt auf der Flasche, stellt mit einem dunklen Rand den Anfangsbuchstaben des Weingutnamens dar, der dann im schwarzen Balken in weiss vollendet wird. Was kreativ wirken soll tut es nicht, aber immerhin wird dieses Corporate Design konsequent über das kleine Sortiment hinweg durchgezogen. Letztlich entscheidet nicht das Etikett, sondern das was in der Flasche drin ist.

Auf einem ebenso ovalen, etwas kleinerem Rückenetikett in schwarz, erfährt man aus welchen Rebsorten der Wein gemacht ist und das war´s dann auch schon mit Information. Bevor wir den ‘Kärntner’ in die weite Welt entlassen darf er für eine Stunde in der Karaffe Stadtluft schnuppern, um gut vorbereitet seine Reise in den Norden anzutreten.

Im Glas: Dunkelgoldorangig dümpelt der Wein ‘vom See’ vor sich hin. In der Karaffe etwas trüb, klarer und leuchtend im Glas.

19. Oktober 2013 | 0 Kommentare ...alles