Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Autor: weinsegler
Der Weinsegler ist ein Freund von guten Weinen und “segelt” sozusagen von einem Tropfen zum anderen. Immer darauf achtend, dass die Trinkkultur hoch gehalten, der Wein entsprechend respektiert und sein Erzeuger auch entsprechend gewürdigt wird. Ist es doch gerade dieser, der einen Wein zu einem guten Wein macht und der aus “schlichten Trauben” das schönste und beste Getränk der Welt zaubert.
Grain de Folie 2015 Rosé
Wenn der Wein das Tempo vorgibt
Rosé mit einer Durchflussgeschwindigkeit die schockiert, die man nicht glauben will und der man gerade deshalb hoffnungslos verfällt.
Winzer/Weingut: Domaine Mâmârutá, Fitou, Roussillon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von teilweise über 100 Jahre alten Reben hoch über der Meeresküste.
Allgemeines: Marc Castan und seine kleine Domaine Mâmârutá sind in der Naturweinszene Frankreichs eine fixe Grösse. Früher war er Profi-Surfer, heute zaubert er auf seiner Domaine im Fitou im südfranzösischen Roussillon charaktervolle Weine in die Flaschen. So eine steht heute auch unter dem Motto Spass hat eine Farbe: Rosarot am Tisch der Wahrheit. Und zwar sein Grain de Folie 2015 Rosé, eine Rosécuvee aus Syrah und Grenache noir aus Direktpressung. Im Edelstahltank wurde der Wein ausgebaut und unfiltriert von der Hefe direkt auf die Flasche gebracht. Seine Rebstöcke die auf alten Terrassenlagen über der Küste des Mittelmeeres stehen, sind teilweise über 100 Jahre alt. Und weil ich seit ein paar Jahren weiss WAS Marc Castan aus diesen rausholt (in allen Farben), weiss ich auch bereits was mich mit dem Grain de Folie 2015 Rosé erwartet. Trinke ich den immerhin seit Jahren regelmässig mit grosser Freude. Heute wird über ihn auch mal geschrieben, damit dieser aussergewöhnliche Rosé auch seinen grossen Auftritt abbekommt. Kork heraus und rein ins Glas damit.
Tralala! 2015 Côtes du Rhône
Rosé für Freunde feiner Aromatik
Das ist Rosé für jene Leute, die Aromatik vor Frucht stellen, die kraftvolle Würze lieben und auch sonst dem trockenen Klima nicht abgeneigt sind.
Winzer/Weingut: Domaine Saladin, Saint Marcel d´Ardéche, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Weingärten an den Hängen rund um St. Marcel, mit Rebstöcken die auf Kieselböden stehen.
Allgemeines: Trinke ich seit es ihn gibt. Deswegen habe ich ihn dieses Mal auch in die Verkostungsrunde mit dem Thema Spass hat eine Farbe: Rosarot aufgenommen. Der Tralala! ist nämlich ein ganz feiner Rosé von der Domaine Saladin aus Saint Marcel d´Ardéche, einer uralten bäuerlichen Domaine an der Südrhône, die bereits seit 1422 im Besitz der Familie ist. Marie-Laurence und Elisabeth machen heute Wein auf der Domaine und sind unter den Kollegen höchst anerkannt. Der Tralala! 2015 der jetzt hier am Tisch der Wahrheit steht ist eine Rose-Cuvée aus Cinsault und Grenache Noir, wurde spontan vergoren und ohne jeden Eingriff sowie mit minimaler Schwefelung bei der Abfüllung in die Flaschen gebracht. Den Wein gewinnen die beiden Schwestern aus dem Saftabzug ihrer Rotweinmaischen im sogenannten Saignée-Verfahren. Ausgebaut wurde er im Edelstahltank. Nachdem ich die letzten Jahrgänge ausgiebig genossen habe, bin ich bereits sehr gespannt was die beiden “Weinschwestern” diesmal in die Flaschen gezaubert haben. Gut gekühlt kommt der Tralala! ins Glas.
Charvin rosé 2014
Südfranzösischer Rosé wie man ihn kennt
Frische Pikanz, deftige Würze und ein mildes Mundgefühl sehnen einen heissen Sommerabend herbei.
Winzer/Weingut: Laurent Charvin, Domaine Charvin, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Die Domaine Charvin ist eine kleine bäuerliche Familiendomaine in Maucoil, nördlich von Châteauneuf-du-Pape.
Allgemeines: Zurück zu meinen Anfängen. Das trifft in diesem Fall den Nagel punktgenau auf den Kopf. Der Côtes du Rhône rosé von der Domaine Charvin war 2011 einer meiner ersten Weine überhaupt die ich “professionell” verkostet habe. Heute steht unter dem Motto Spass hat eine Farbe: Rosarot genau dieser Rosé wieder am Tisch der Wahrheit. Der Wein Jahrgang 2014, ich mit fünf Jahren mehr Erfahrung am Buckel. Das wird ein Spass und höchst interessant. Der fast reinsortige Grenache-Rosé hat mich vor fünf Jahren schon fasziniert und ich bin sicher, dass er mich auch 2016 nicht enttäuschen wird. Wie gewohnt mittels Saignée-Verfahren, also durch Saftabzug gewonnen, wie üblich im Beton ausgebaut und auch 2014 wieder mit genug Kraft (13,5%vol.) unter der Haube. Eine halbe Stunde gönne ich dem Charvin rosé in der Karaffe. Die hat ihm damals schon ganz gut gefallen und sollte auch heute wieder positiv aufgenommen werden. Ich freue mich auf diesen Wein, weil ihn der Zufall wieder zu mir zurück gebracht hat.
Kepos di Ampeleia 2013
Kepos steht für Spass & Freude am Genuss
Ein eleganter, feiner, ungewöhnlicher (weil gar so untypisch italienisch) und vor allem ein ausgesprochen trinkfreudiger Wein.
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Ampeleia, Maremma, Italien.
Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden auf drei unterschiedlichen Höhenlagen (Ampeleia di Sopra, Ampeleia di Mezzo und Ampeleia di Sotto).
Allgemeines: Von der “Königin des Teroldego” kommt jener Wein, der heute bei mir am Tisch der Wahrheit steht. Im Zuge ihres Projektes Ampeleia in der italienischen Maremma, hat sich Elisabetta Foradori gemeinsam mit zwei Freunden (Thomas Widmann und Giovanni Podini) dazu aufgemacht, ausgetretene Pfade zu verlassen und sich den alten mediterranen Rebsorten wie Grenache, Sangiovese, Carignan, Alicante und Cabernet Franc zu widmen. Der Kepos di Ampeleia ist so ein Wein der diesem ehrgeizigen wie auch wunderbaren Projekt entstammt. Der Kepos 2013 besteht hautsächlich aus Alicante Nero (besser bekannt als Grenache) sowie aus Carignan und Alicante Bouschet, einer Neuzüchtung von Henri Bouschet, aus Grenache und Petit Bouschet. Ausgebaut wurde der Kepos 2013 im Zementtank und reifte danach noch für weitere 7 Monate in der Flasche. Ampeleia ist biologisch zertifiziert. Kepos kommt übrigens aus dem griechischen und heisst ‘Garten’. Womit der Kreis zum Weinberg so wieder geschlossen wäre. Für eine Stunde wandert der Kepos aber erst einmal in die Karaffe um sich einzustimmen.
Von Unserm 2014 Riesling
Trocken trinken mit Fatima
Take it or leave it, da ist kein Platz für Zweifel, Überlegung oder sonstiges Geschwurfel. Ein richtig erdbetonter Desperado.
Winzer/Weingut: Balthasar Ress, Hattenheim, Rheingau, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Schieferböden und tiefgründigen Löss- und Lösslehm.
Allgemeines: Voriges Jahr im August hatte zum ersten Mal einen Wein vom Weingut Balthasar Ress aus Hattenheim im Rheingau verkostet, den Hattenheimer Wisselbrunnen GG 2012. Eigentlich bereits zur Spitze des Rieslingportfolios zählend. Heute habe ich wieder einen Wein von Christian Ress und Dirk Würtz, dem Betriebsleiter und “Weinmacher” des Weinguts, am Tisch der Wahrheit stehen. Und zwar den sogenannten Einstiegswein: den Riesling Von Unserm 2014. Was die beiden machen ist kein Mainstream. Ihr Credo lautet “zurück zu den Wurzeln, zur Nachhaltigkeit, biologisch und biodynamisch”, und dieser Philosophie wird alles untergeordnet. Der Von Unserm wurde im Stahltank ausgebaut und wenn er auch nur halbwegs so “mutig und unbequem” wie der Hattenheimer Wisselbrunnen ist, dann freue ich mich jetzt schon wie ein Schneekönig auf diesen Riesling. Ich karaffiere ihn absichtlich nicht, weil ich diesen Wein in seiner Entwicklung in der Flasche über den Tag hinweg beobachten will.
Alta Mora 2014 Etna bianco
Grandioser Zaubertrank vom Ätna
Wer auch nur ansatzweise italophil ist, muss nach Sizilien zum Ätna und Weine wie diesen Carricante trinken. Zauberstoff. Einfach genial.
Winzer/Weingut: Cusumano Vini, Partinico, Palermo, Sizilien.
Lage/Herkunft: Von Weinbergen auf 600 Metern Seehöhe rund um Milo.
Allgemeines: Wer an Sizilien denkt, dem kommt auch unweigerlich Palermo und die Mafia in den Sinn. Kein Klischee ist schöner und hartnäckiger. Was heute bei mir am Tisch der Wahrheit antritt ist allerdings kein Mafiosi, sondern ein Wein aus der Region um ein Dorf namens Milo am Osthang des Ätna-Vulkans, das so schön und kitschig ist, dass es schon weh tut. Die Brüder Alberto und Diego Cusumano haben das Weingut im Sinne alter Tradition gekonnt mit der Moderne verschmolzen und gehören heute zu den Referenzweingütern Siziliens. Cusumano, der Löwe von Sizilien. So wird das Weingut auch genannt und das spiegelt sich auch im Firmenlogo wieder, das aus halb Sonne und halb Löwe besteht. Viel interessanter aber ist der Wein der heute vom Löwen Siziliens aus der Flasche gelassen wird, der Alta Mora Etna bianco 2014, ein Wein aus 100% Carricante, der autochthonen Hauptrebsorte im DOC-Weißwein Etna bianco. Ausgebaut wurde der Alta Mora im Stahltank, lag 4 Monate auf der Feinhefe und jetzt wird er von seinem Kork befreit auf dass er endlich in das Glas darf. Karaffe kann, muss nicht sein.
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