225 Liter

End des Berges 2014 Grüner Veltliner

Charmanter und eigenwilliger Charakterkopf

Verbirgt mehr als er zeigt wenn man ihm keine Zeit gibt. Tut man es jedoch, dann ist der Spass ein grosser.

Winzer/Weingut: Leo Uibel, Ziersdorf/Schmidatal, Weinviertel, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Riede Hundsberg mit sandigen Lössböden, am Ziersdorfer Köhlberg.

End des Berges Allgemeines: Wieder einmal im wunderschönen Weinviertel unterwegs. In Ziersdorf und Umgebung, dort wo Leo Uibel seine Weingärten bewirtschaftet. Um die 7,5 Hektar sind das heute, auf denen er Grüner Veltliner, Chardonnay, Pinot Noir, Zweigelt und Rivaner anbaut. Leo Uibel gehört der Gemeinschaft Junge Wilde Winzer an, eine lose Vereinigung von jungen Winzern, die ihre Weine gerne auch etwas “gegen den Strich” bürsten und aus purer Neugier experimentieren. Ich habe heute seinen End des Berges 2014 im Glas. Ein Grüner Veltliner von jener Lage die korrekterweise Hundsberg heisst, jeder “Einheimische” aber weiss welcher Berg damit gemeint ist. Ausgebaut wurde der Wein im 500 Liter Eichenfass. Sechs Monate liess Leo Uibel seinen End des Berges auf der Vollhefe reifen, auf Schwefelzugabe hat er verzichtet, und ihn direkt von der Hefe auf die Flasche gefüllt. Ich hab ihn erst einmal in die Karaffe umgefüllt und ihn eine halbe Stunde vor sich hin dümpeln lassen. Und weil ich etwas unsicher war habe ich ihn aus dem grossen und dem kleinen Glas angetrunken.

28. Februar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Waldacker 2013

Best of Neuburger

Der frischeste Neuburger den ich in den letzten Jahren getrunken habe. Kaufen, bunkern und über die nächsten zehn Jahre vernichten.

Winzer/Weingut: Günther Schönberger, Mörbisch, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von 36 Jahre alten Reben auf tiefgründigen Lehmböden der Lage Waldacker.

Waldacker Neuburger Allgemeines: Von 1978–1996 stand Günther Schönberger mit der österreichischen Kultband EAV auf der Bühne und trällerte den einen oder anderen unvergessenen Hit ins Mikrofon. Heute bewirtschaftet er mit seiner Familie 25 ha Weingärten in Mörbisch, Rust und Oggau am Neusiedlersee. Ohne Klamauk, dafür nach biologisch-dynamischen Richtlinien. Demeter-Zertifizierung inklusive. Von seinem mehr als umfangreichen Sortiment habe ich heute seinen Neuburger Waldacker 2013 von gleichnamiger Lage im Neusiedlersee-Hügelland am Tisch der Wahrheit stehen. Spontanvergoren ist der Wein, 22 Monate wurde er in gebrauchten Barriques ausgebaut bevor er ungeschönt und unfiltriert abgefüllt wurde. Und vegan ist er obendrein auch noch. Ich werde den Waldacker jetzt von seiner Kapsel befreien und mich seinen Talenten widmen. Vorher kommt er aber noch für eine halbe Stunde in die Karaffe, wo er sich nebst Sauerstoffaufnahme auch auf die von Günther Schönberg empfohlene Trinktemperatur einpendeln kann.

10. Februar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Porcone 2010 Butcher’s Reserve

Temperament wie’n Duracell-Kanninchen

14 PS in der Hose, Muskeln wie Chuck Norris und ein Temperament wie ein Duracell-Kanninchen. Braucht einen ganzen Kerl am anderen Ende des Glases.

Winzer/Weingut: Zio Porco Wines di Marco Giovanni Zanetti, San Michele di Bassano del Grappa (VI), Italien.

Lage/Herkunft: Aus einem 2,5 ha großen Weinberg, welcher im Jahr 2000 als Versuchsanbau angelegt wurde.

Porcone Butchers Reserve 2010 Allgemeines: Vor mehr als einem Jahr habe ich hier eine Riesen-Sauerei mit den Schweinen Weinen von Marco Giovanni Zanetti veranstaltet. (Hier nachzulesen) Was da im Wildschweingehege abging war schon grosses Kino. Heute habe ich das Vergnügen eine weitere Sau aus Marcos Wildschweinherde kennenzulernen, den Porcone 2010 Butcher’s Reserve Veneto Rosso IGT, so der komplette Name des Oberebers. Dabei handelt es sich um eine Cuvée aus Carmenère, Marzemino und Merlot. Was für eine Mischung, vor allem weil Carmenère hierzulande so gut wie nicht vorhanden ist. In welchem Stall züchtet der Winepunk diese Sorte nur? 30 Monate im gebrauchten 600l-Tonneau ausgebaut und auf 3333 Flaschen limitiert ist der Porcone. Meine hat die Nummer 2469. Und weil ich bereits weiss wie sich die Schweine aus dem Haus Zanetti aufführen, werfe ich mir für die Obersau ein dickes fettes Steak in die Pfanne. Auf dass es blutig auf den Teller komme um dem Butcher zur Ehre zu gereichen. Vorher aber kommt die Sau für eine Stunde ins Gehege um sich ein wenig auszutoben.

Im Glas: In tiefdunklem Violett mit einem leicht bläulichen Einschlag steht der Porcone im Glas. Die Carmenère lässt grüssen.

20. Januar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Crémant de Limoux Brut Rosé

Richtig feiner Trockentänzer

Einer der, je öfter man ihn “dreht und wendet”, immer extravaganter wird. Kein Sprudel von der Stange, der will erforscht und zelebriert werden.

Winzer/Weingut: Domaine La Louvière, Malepère, Languedoc-Roussillon, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Weingärten der AOC Limoux mit sehr kalkhaltiger Erde.

Cremant de Limoux rosé Flasche/Etikett: Wie schon das Etikett auf der “weissen Ausgabe”, ist auch dieses schwarz wie die Nacht. Hier aber nicht weiss, sondern der Farbe des Inhalts angepasst; rosa. Auch hier nur aufs Wesentliche konzentriert. Oben das Wappen der Domaine La Louvière, deren Name untrennbar mit dem Wolf verbunden ist. So halten auch zwei der Lupos links und rechts das Schild und heulen vor sich hin. Darunter in einer auf aristokratisch gestylten Schrift La Louvière sowie die Herkunft, Malviès Malpères Terres Pyrénéennes. CRÉMANT DE LIMOUX ROSÉ BRUT noch unterhalb und fertig ist das Etikett, das, wie der gesamte optische Auftritt der Domaine, von der Wiener Design-Künstlerin Cordula Alessandri gestaltet wurde. Das schwarze Rückenlabel informiert über die Geschichte, die verwendeten Rebsorten und ebenso mit ein paar sensorischen Notizen. Die rosarote Halsmanschette ist rundum mit dem Logo der Domaine bedruckt. Perfekt gekühlt wird der Blubber nun entploppt und zum Antrunk freigegeben.

Im Glas: Rosarot wie frisch gepresster Erdbeersaft blubbert der Sprudel aus Limoux vor sich hin.

5. Dezember 2015 | 0 Kommentare ...alles

Crémant de Limoux Brut

Crémant zum lieb haben

Wer glaubt, dass es immer nur Champagner sein muss, der sollte mal schauen, wieviel Feines es an der “Basis” zu entdecken gibt.

Winzer/Weingut: Domaine La Louvière, Malepère, Languedoc-Roussillon, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Weingärten der AOC Limoux mit sehr kalkhaltiger Erde.

Cremant de Limoux blanc Flasche/Etikett: Schwarz wie die Nacht klebt das Etikett auf der grünen Flasche. Weiss bedruckt ist es, ganz spärlich und nur aufs Wesentliche konzentriert. Oben das Wappen der Domaine La Louvière, deren Name untrennbar mit dem Wolf verbunden ist. So halten auch zwei der Lupos links und rechts das Schild und heulen vor sich hin. Darunter in einer auf aristokratisch gestylten Schrift La Louvière sowie die Herkunft, Malviès Malpères Terres Pyrénéennes. CRÉMANT DE LIMOUX BRUT noch unterhalb und fertig ist das Etikett, das, wie der gesamte optische Auftritt der Domaine, von der Wiener Design-Künstlerin Cordula Alessandri gestaltet wurde. Das ebenso schwarze Rückenlabel informiert kurz über die Geschichte, die verwendeten Rebsorten und ebenso mit ein paar sensorischen Notizen. Die weisse Halsmanschette ist rundum mit dem Logo der Domaine bedruckt. Und weil der Sprudel bereits gut gekühlt ist kommt er jetzt dorthin wo er auch hin gehört, ins blank polierte Glas.

Im Glas: Strohblond perlt der Limoux fröhlich im Glas vor sich hin. Ganz zart und fein ist die Perlage.

7. November 2015 | 0 Kommentare ...alles

Satellit 2014

Wein für Buschenschank-Experten

Knackig, fröhlich, leicht und klar. Typischer “Heurigenwein” wie es ihn eben nur in Wien zu Schmalzbrot und Blunzngröstl gibt.

Winzer/Weingut: Jutta Ambrositsch, Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Von diversen Lagen am Bisamberg im 21. Wiener Bezirk.

Satellit 2014 Flasche/Etikett: SATELLIT steht in riesengrossen schwarzen Lettern in der Mitte des weissen Etiketts. Viel deutlicher kann man seinen Namen nicht mehr zeigen. Unterhalb der Jahrgang, 2014, und am unteren Rand Jutta Ambrositsch und Weissweincuvée aus Wien, Österreich. Was drin ist in dieser Cuvée muss man entweder wissen, oder sich auf die Suche danach machen und ein wenig recherchieren. Dafür liest man aber, dass es sich um veganen Wein handelt. Auf ein Rückenetikett wird generös verzichtet weil sowieso schon vorne alles drauf steht was so drauf sein muss. Bis auf das was drin ist. Wie auch immer. Verschlossen ist die dunkle Schlegelflasche mit einem Stelvin-Schraubverschluss und das war’s dann auch schon wieder mit Stil und Etikette. Der Rest ist in der Flasche. Und weil der Satellit bereits auf idealer Betriebstemperatur ist wird er jetzt ohne weiteres Vorgeplänkel einfach in seine neue Umlaufbahn verfrachtet. Atmen darf er wenn er dann im Glas ist.

Im Glas: Sehr hell, wie ausgebleichtes Stroh, steht der Satellit mit feinen grünlichen Reflexen im Glas.

24. Oktober 2015 | 0 Kommentare ...alles

Roter Veltliner 2013 Von den Terrassen 1979

Das ist die Dark Side of the Moon

Für mich persönlich der beste Rote Veltliner den ich je getrunken habe; und diesen Satz habe ich mir dreimal überlegt bevor ich ihn getippt habe.

Winzer/Weingut: Martin & Anna Arndorfer, Strass/Strassertale, Österreich.

Lage/Herkunft: Von einer alten, sehr kleinen Terrassenlage am Gaisberg, deren Reben 1979 gepflanzt wurden.

RV von den Terrassen 1979 Flasche/Etikett: Das Etikett das die dicke Burgunderflasche ziert ist so gut wie deckungsgleich mit dem des bereits verkosteten Grünen Veltliners. In gedecktem weiss wirkt es durch die verwendeten Schriften verspielt, ist dabei aber doch klar und aufgeräumt. Auf der linken Seite eine Zeichnung die so etwas wie eine Sonne oder Blume darstellen soll. Darunter erst auf den zweiten Blick erkennbar die Initialen m und A. Rechts oben martin & anna ARNDORFER und rechts unten, und das ist auch schon der einizige Unterschied, in dunkelrot RV von den Terrassen 1979. Das Rückenetikett gibt dann wieder mehr an Information her. Vor allem über die Lage Gaisberg und deren Besonderheiten, sowie über die grossteils vergessene Rebsorte selbst. Ganz unten wieder alles was an vorgeschriebenen Informationen nötig ist. Mit 12,5% liegt der Wein im moderaten Durchschnitt und bevor der Rote Veltliner von den Terrassen 1979 angetrunken wird, darf er sich für eine halbe Stunde in der Karaffe akklimatisieren.

Im Glas: Goldig wie der Schatz der Sierra Madre leuchtet der RV von den Terrassen aus dem Glas heraus.

10. Oktober 2015 | 0 Kommentare ...alles