Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
225 Liter
Salvatore 2011 Blaufränkisch
Spartanisch, abgespeckt, entrümpelt.
Ein Wein mit dem ‘Ansprechverhalten’ eines Gaspedals sobald man es nach unten drückt. Keine Verzögerung, es reagiert sofort.
Winzer/Weingut: Die Winzerei, Grosshöflein/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von 80 Jahre alten Reben der Lage Steingraben in Zemedorf.
Flasche/Etikett: Ein farblich eher unauffälliges, dafür aber umso einprägsameres Etikett klebt auf der Burgunderflasche. Oliv- bzw. schlammgrün ist das Stück Papier das aussieht als wäre es aus Altpapier produziert. Den grössten Teil nimmt eine Grafik ein, die sich in schwarz von oben nach unten im Stile unzähliger Wurzeltriebe ausbreitet. Partiell lackiert (ein Albtraum für jeden Drucker) sind die mal mehr mal weniger feinen Linien und unten drunter steht schlicht und einfach WINZEREI in weiss darauf. Oberhalb die Namen der beiden Winzer Ringhofer und Pairits und ganz unten in einer altmodischen Typo Salvatore 2011. Am rechten äusseren Rand liest man das was unbedingt auf einer Weinbeklebung angeführt sein muss und kein Wort mehr. Was irgendwie ein wenig schade ist in Anbetracht der die Lage und vor allem das Alter der Rebstöcke betreffenden Eckdaten. Zum Luftschnappen wandert der Salvatore für eine halbe Stunde in den Dekanter. Soviel Zeit muss sein.
Im Glas: Überraschend hell steht der Salvatore in leuchtendem Rubinrot im Glas.
Spätburgunder Dorf 2012
Spätburgunder für Bergwerker.
Knackig frischer wie auch kerniger Saufwein mit Charakter. Phantastischer Minimalismus, schockierend individuell und eigenständig.
Winzer/Weingut: Andreas Durst, Bockenheim, Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Weingärten in Bockenheim an der Weinstrasse.
Flasche/Etikett: Schlegelflasche mit Schraubverschluss. Dunkelbraun, das Glas. Mit einem düster wirkenden Etikett beklebt. Wie aus einem alten Film. Schwarzweiss gehalten, mit einer grossen Gruppe von Radfahrern, aufgestellt in Reih und Glied vor einem Haus. Sieht aus als würde sich ein halbes Dorf versammelt haben. Postkartenromantik aus den 50ern. Links oben DORF in schwarz in Kapitalen. Mehr ist nicht. Muss reichen. Am rechten äusseren Teil des in einem Stück gedruckten Etiketts dann ein paar Informationen damit man wenigstens weiss was in der Flasche drin ist. Ganz wichtig DURST – Ein Name, kein Programm. Wo käme man denn da auch hin? Spätburgunder Pfälzer Landwein steht noch drauf. Pfälzer unterstrichen, Man zeigt Herkunft, ist ja wohl klar. Noch ein paar weitere Infos die so drauf sein müssen und der Hinweis auf lustige 12,5 Umdrehungen komplettieren dieses eigenwillige Stück Weinbeklebung. Damit sich der Wein ein wenig akklimatisieren kann kommt er für eine Stunde in die Karaffe.
Im Glas: Klares, leuchtendes Himbeerrot dreht seine Runden im Burgunderglas.
DURST Sylvaner 2013
Sylvaner weit abseits vom Mainstream.
Wunderschöner wie auch harmonischer Wein, der jenen die auf Mineralität und Ausdruck stehen grosse Freude machen wird.
Winzer/Weingut: Andreas Durst, Bockenheim a. d. Weinstrasse, Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Weingärten in Bockenheim an der Weinstrasse.
Flasche/Etikett: Äusserst minimalistisch ist das Design des Etiketts das auf der langen braunen Schlegelflasche klebt. Weiss wie Schnee und schwarz bedruckt. DURST, unterstrichen und daneben Ein Name, Kein Programm. Unterhalb Sylvaner und der Jahrgang 2013. Unter dieser ‘Informationsflut’ noch ein Logo, das auf den ersten Blick wie eine stilisierte Blume aussieht, auf den zweiten aber zwei Hände aus denen ein Weinglas empor ragt erkennen lässt. Fertig ist das Meisterwerk. Reduziert bis zum Anschlag. Ganz viel weniger ist ganz viel mehr. Am ebenso weissen Rückenetikett ganz oben Pfälzer Landwein, in der Mitte gross 12,5 PS und unterhalb noch eine Verzehrempfehlung die da lautet: Lassen Sie sich nicht vom Durst verleiten, geniessen Sie ihn mit Bedacht, nehmen Sie sich Zeit. Diese wird dem Tropfen auch wie eingangs schon erwähnt gegeben und deshalb darf der Wein, nachdem die Flasche von ihrem Schraubverschluss befreit wurde, zum “Aufwärmen” erst einmal zwei Stunden in der Karaffe ein paar atmungsaktive Runden drehen. Soviel Zeit muss sein, denn Geduld ist eine Tugend, wie man weiss.
Im Glas: Helles strohgelb matcht sich mit leichtem grünlichen Schimmer im Glas.
Mitsegeln