Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Archiv für September, 2018
Darscho 2015 Chardonnay
Premier Cru aus Apetlon
Man denkt an Meursault und weiss, dass man Lichtjahre davon entfernt ist, trotz des Umstands, dass man sich sehr nahe fühlt. Ein Monument im Mund.
Winzer/Weingut: Weinbau Velich, Apetlon/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Sand-, Lehm- und Geröllböden im Nationalpark Neusiedlersee/Seewinkel im tiefsten Burgenland.
Allgemeines: Im tiefsten, untersten Süden des Burgenlandes, direkt im Nationalpark Neusiedlersee/Seewinkel, ist Heinz Velich zu Hause. In Apetlon, unmittelbar an der ungarischen Grenze an der “Langen Lacke” liegt sein Weingut. Die “Lange Lacke” ist die größte von über 40 salzhaltigen Lacken im burgenländischen Seewinkel, wenige Kilometer nordöstlich von Apetlon gelegen. Eine davon heisst “Darscho”, nach der jener Wein benannt ist, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht; der Chardonnay Darscho 2015. Zwischen 20 und 40 Jahre sind die Rebstöcke die auf sandigen und salzigen Böden stehen alt, im kleinen Eichenfass reifte der Tropfen in aller Ruhe vor sich hin, am Ende zählen die Weine von Heinz Velich zu den grossen Österreichs, zu den aussergewöhnlichen und besten. Ich habe den Darscho eine Stunde in der Karaffe seine Runden drehen lassen um sich ausgehfein zu machen. Nicht zuletzt im Wissen, dass Heinz Velichs Weine erst mit Luft so richtig aufdrehen und sich danach von ihrer schönsten Seite präsentieren.
Teroldego Rotaliano 2015
Von wegen Basis. So geht Weinspass!
Der pure Zechwein, einer den man jeden Tag will und von dem man auch richtig trinken kann. So geht reueloser Weingenuss.
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Mezzolombardo, Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von kieseligen Schotterlagen auf den Hügeln rund um Mezzolombardo.
Allgemeines: Mit allergrösster Freude öffne ich heute wieder einen Wein, der zu meinen absoluten Lieblingstropfen gehört. Verantwortlich dafür zeichnet eine Dame, vor deren Weinen ich Jahr für Jahr respektvoll in die Knie gehe; Elisabetta Foradori aus Mezzolombardo im Trentino. Weltberühmt für ihre Teroldegos, allen voran der legendäre Granato, den ich schon mehrfach im Glas hatte, und ebenso für ihren “Basiswein”, den Teroldego Rotaliano. Genau dieser steht heute auf meinem Tisch der Wahrheit. Jahrgang 2015. 12 Monate reifte der Wein in Fässern und Zement. Seit 2012 trinke ich ihn und jedes Jahr freue ich mich aufs Neue auf diesen wohl edelsten und elegantesten aller Zechweine. Der Rotaliano ist die Visitenkarte Elisabetta Foradoris, er ist jene Basis, die weit mehr als Basis ist. Der Rotaliano ist bereits ein Kunstwerk für sich. Eine halbe Stunde habe ich ihn in der Karaffe sich selbst überlassen, jetzt ist er dran mein Lieblings-Alltagstropfen. Und ich freue mich wie immer auf den ersten Schluck von diesem Zauberstoff.
Faye Bianco 2013
Im Trentino macht man geilen Chardonnay
Salz und Rauch und Silex ist die Zauberformel. Wer diesen Wein einmal im Mund hat, wird sich auf der Stelle in ihn verlieben.
Winzer/Weingut: Pojer e Sandri, Faedo/Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von Weinbergen auf dem Hügel von Faedo, zwischen dem Etschtal und dem Tal der Cembra.
Allgemeines: 1975 starteten zwei junge Männer mit knappen zwei Hektar und wenigen Ressourcen, dafür aber mit unzähligen Ideen und viel Mut in das Abenteuer ihres Lebens. Auf dem Hügel von Faedo liegen heute die Weinberge von Mario Pojer und Fiorentino Sandri, zwischen dem Etschtal und dem Tal der Cembra. 1979 gehörten die beiden zu den ersten, die Chardonnay auf den Trentiner Markt brachten und Anfang der 80er gab es diesen auch erstmals aus französischen Barriques; ein Novum, damals, im Trentino. Das Pressen der Trauben findet bei Pojer e Sandri ohne Sauerstoff, nur mit Stickstoff und Kohlendioxid (Inertgase) statt, vergoren wird dann im Stahl, in kleinen Eichenfässern oder in Bottichen. Heute steht einer dieser beiden Weine, der Bianco Faye 2013, eine Cuvée aus Chardonnay und Pinot Blanc hier am Tisch der Wahrheit und wartet darauf erforscht zu werden. Für eine Stunde kommt der Tropfen aber vorher noch in die Karaffe, dann kommt er ohne Umweg in den Burgunderkelch.
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