Archiv für Juli, 2018

Les Jardins ROSÉ 2017

Ein Rosé wie er im Buche steht

Der Tropfen ist das mitunter Beste was man in rosarot aus Südfrankreich ins Glas bekommen kann.

Winzer/Weingut: Domaine Saint Antonin, Faugères, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Böden, die flächendeckend von schwarzem Schiefer durchzogen sind.

Les Jardins Rosé 2017 Allgemeines: Alles habe ich bereits von Frédéric Albarets Domaine Saint Antonin aus Faugères verkostet, und alles was er so in die Flaschen füllt ist voller Frische, Finesse und Mineralität. Faugères, nördlich von Béziers gelegen, ist als einzige Appellation des Languedoc flächendeckend von schwarzem Schiefer durchzogen, was sich natürlich in den Weinen widerspiegelt. Frédéric Albaret produziert vier Weine, welche das Terroir von Faugères wiederspiegeln: Les Jardins (als Rosé- und Rotwein), Lou Cazalet und Magnoux als Rotwein. Ich habe heute seinen bezaubernden Les Jardins Rosé 2017 am Tisch der Wahrheit stehen. Seit Jahren trinke ich diesen “kleinen” rosaroten Wein, der so grossen Spass macht. Eine Cuvée aus Mourvèdre, Cinsault und Grenache, von Hand gelesen und vier Monate im Tank ausgebaut. Ein Freudenspender der vor Frische nur so strotzt. Und weil die Temperaturen draussen grade richtig hoch sind, ist das der perfekte Zeitpunkt diesen Tropfen gut gekühlt ins Glas zu lassen und sich mit ihm zu vergnügen.

24. Juli 2018 | 0 Kommentare ...alles

“Avresir” 2014 Bardolino Superiore

Ein Charmeur der alten Schule

Das ist tatsächlich Italien, das ist Rondinella, Molinara und ein wenig Sangiovese. Das ist grosses Kino das einen Burgund glatt vergessen lässt.

Winzer/Weingut: Villa Calicantus, Calmasino, Bardolino, Italien.

Lage/Herkunft: Von den höchsten Lagen des Bardolino.

Avresir Bardolino Superiore 2014 Allgemeines: An Selbstvertrauen mangelte es Daniele Delaini nicht, als er vor Jahren seinen Job als Banker hin schmiss und sich entschloss, das Weingut seines Großvaters, das zuvor fast 40 Jahre lang brach lag, zu übernehmen und es neu aufzubauen. 1,7 Hektar bewirtschaftet er seitdem auf den höchsten Lagen des Bardolino, und das, ohne vorher irgendetwas mit Wein zu tun gehabt zu haben. Ausser, dass er welchen getrunken hat. Daniel brachte sich alles selber bei und stellte die Villa Calicantus auf biodynamische Bewirtschaftung um. Seine Vision war, der Region und der Appellation Bardolino wieder zu großem Ruf zu verhelfen und Weine zu machen, die diesem Ruf gerecht werden. Ohne fremdes Geld stellte er sich hin und begann diese Vision in die Realität umzusetzen. Heute steht sein Bardolino Superiore Avresir 2014 auf meinem Tisch der Wahrheit, und ob der Ruf tatsächlich auch gerettet wurde wird sich in Kürze zeigen. Eine Stunde in der Karaffe sollten für den Anfang reichen bevor der Tropfen angetrunken wird.

21. Juli 2018 | 0 Kommentare ...alles

Bien Nacido 2016

Genial & grandios subtil

Für den Bien Nacido scheint ein Ende nicht absehbar, ständig entwickelt er sich weiter und verleitet einen laufend nachzukosten.

Winzer/Weingut: The Ojai Vineyard, Ojai, Kalifornien, USA.

Lage/Herkunft: Die Rebstöcke stehen auf lehmigem, mit Schiefer durchzogenem Boden.

Ojai Chardonnay 2016 Allgemeines: Zusammen mit Jim Clendenen hat Adam Tolmach “Au Bon Climat” gegründet und war zehn Jahre sein Partner. Nach der Trennung baute Adam dann sein eigenes Weingut auf; The Ojai Vineyard. Im Städtchen Ojai zwischen Santa Barbara und Los Angeles gelegen und nach einem lokalen Indianerstamm benannt. Adam und Helen Tolmach besitzen selbst keine eigenen Weinberge, die Trauben kaufen sie von Vertragswinzern zu, die ausschliesslich ökologisch bzw. biodynamisch arbeiten. So auch jene für den Chardonnay der heute hier am Tisch der Wahrheit steht; den Bien Nacido 2016. Die Rebstöcke dieses Chardonnays stehen auf lehmigem, mit Schiefer durchzogenem Boden. Adam und Helen Tolmach sind mit Ojai Vineyard so etwas wie “Vorreiter” der kalifornischen Weinszene, und wie sich das in diesem Fall anfühlt bzw. schmeckt, dem gehe ich jetzt motiviert und neugierig auf den sogenannten Grund. Nach einer halben Stunde in der Karaffe darf der Tropfen dann in den polierten Kelch.

8. Juli 2018 | 0 Kommentare ...alles

Barbera d’Alba Filatura 2016

Die pure Lebensfreude

Der Tropfen ist die reinste Spassmaschine, der totale Freudenspender. Ein Barbera, dem das Siegel “alltagstauglich” gebührt.

Winzer/Weingut: Marco Porello, Canale, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Vom Weinberg Filatura in Canale, mit Reben die auf steinigen und kalkigen Böden stehen.

Porello Filatura 2016 Allgemeines: It´s Barbera-Time. Wenig bis nichts geht an grauen, abgekühlten Sommertagen über einen schönen Barbera aus dem Piemont. Wenn er dann auch noch von Marco Porello kommt ist das umso erfreulicher. Macht der nämlich ausgesprochen frische, bereits jung sehr zugängliche Weine aus dieser eher reifebedürftigen Rebsorte. Der Wein der heute von ihm am Tisch der Wahrheit steht, ist der Barbera d´Alba Filatura 2016, dessen Trauben aus der besten Lage Canales kommen. 30 bis 50 Jahre alt sind die Rebstöcke die auf dem Hügel mit dem Namen Filatura stehen, was übrigens soviel wie “spinnen” heisst. Im Sinne von Spinnfäden, nicht von irre oder Ähnlichem. Marco Porello behauptet aber auch, dass das Wort im piemontesischen Dialekt auch für „Filetstück“ steht. Was angesichts des Weines so falsch auch wieder nicht sein kann, gehört der Filatura doch zum Besten, was Marco Porello an Barbera in die Flaschen zaubert. Ich hab den Kerl erstmal für eine halbe Stunde in die Karaffe umgefüllt und bin jetzt gespannt, was der Tropfen zu erzählen hat.

7. Juli 2018 | 0 Kommentare ...alles