Archiv für Juli, 2015

‘Louison & Leopoldine’ de Clos Louie 2012

Bordeaux so schön wie einfach

Erfrischend unkomplizierter wie auch äusserst animierender, zum Trinken verleitender Bordeaux für richtig kleines Geld.

Winzer/Weingut: Clos Louie, St. Emilion, Côtes de Castillon, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von teilweise 140 Jahre alten Reben die auf kalkigen, hellen Lehmböden wachsen.

Lousine Flasche/Etikett: In verspielter Typo liest man gross Louison & Leopoldine im oberen Teil des vanillegelben Etiketts. Im unteren Teil in gedecktem orange CLOS LOUIE, das C als grosser offener Kreis dargestellt auf dem ein Junge ein Mädchen an der Hand führt. Louis und Leopoldine, süss. Wie überhaupt die gesamte grafische Erscheinung leicht und locker ist. Man denke nur an die typischen Château-bebilderten Etiketten der “grossen Häuser”. Das hier ist erfrischend und wirkt ausgesprochen jugendlich. Am Rückenetikett wird das Geheimnis um den Namen der Cuvée sowie über die beiden abgebildeten Kinder am Hauptetikett aufgelöst; beides sind die beiden Kinder von Sophie Douteau und Pascal Lucin. Schön. Erfreulich für alle die nicht französisch können ist der Umstand, dass man den Text auch in englisch aufdruckt, was ja nicht gerade üblich ist bei “Franzosen”. Damit sich der gute Tropfen an seine neue Umgebung gewöhnen kann, darf er sich selbige für eine Stunde aus dem Dekanter anschauen.

Im Glas: Dunkles granatrot leuchtet aus dem Glas heraus.

24. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Muschelkalk 2013 Pinot Noir

Das Zeug zum “Klassiker”

Von allen Pinot Noirs von Enderle & Moll, ist dieser am ehesten im Burgund zu verorten. Weil er so typisch, elegant, und bodendominiert ist.

Winzer/Weingut: Enderle & Moll, Münchweier, Baden, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von auf Muschelkalk stehenden Rebstöcken aus dem Pflanzjahr 1953/54.

Muschelkalk Flasche/Etikett: Wie auf allen Flaschen von Enderle & Moll klebt auch auf dieser wieder das altmodisch und leicht angestaubt wirkende Etikett. Oben wie gewohnt das Stadtwappen von Münchweier, welches eine blaue Sichel zwischen zwei Rebstöcken zeigt. Oberhalb liest man den Spruch Rien Sans Peine. In der Mitte des Etiketts steht in grosser geschwungener Typo Muschelkalk, der Name des Weins und des Bodens dem er entstammt zugleich. Unterhalb in rot 2013 und darunter Enderle & Moll wieder in Schreibschrift. Der feine zweilinige Rahmen der das Stück Papier umrundet verleiht ihm noch den Extra-Nostalgietouch. Am etwas kleineren Rückenetikett wird wieder über den gesamten Rest der nötig ist informiert. LANDWEIN OBERRHEIN steht ganz oben und unterhalb Muschelkalk. Beschwingte 13 Umdrehungen sorgen für den Vortrieb. Wie bereits alle Pinot Noirs zuvor, wird auch der Muschelkalk 2013 für eine Stunde in den grossen Dekanter umgefüllt bevor er sich im Burgunderbecher austoben darf.

Im Glas: Ausgesprochen transparent wirkt das Kirschrot das im Becher seine Runden dreht.

22. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Rosé Sekt Brut Kloster am Spitz

Gelungenes Blasenexperiment

Nicht rosa sondern lachsorange, nicht süss sondern staubig, nicht fruchtig sondern floral-herb. Alles anders, alles gut. Blubb with style.

Winzer/Weingut: Kloster am Spitz, Purbach im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von lehmigen, sandigen Muschelkalkböden im Neusiedlersee-Hügelland.

Rosé Brut Flasche/Etikett: Gross und weiss, mit dem bereits bekannten goldenen Patriachenkreuz, klebt das Etikett auf der klassischen Burgunderflasche. In der Mitte und unterhalb in grossen goldenen Kapitalen KLOSTER AM SPITZ sowie ebenfalls ganz gross, ROSE – BRUT, in schwarz. Thomas Schwarz darunter und fertig ist das edle wie auch elegante Teil. Alles wieder komplett zentriert. Mehr ist nicht nötig, was sonst noch unbedingt dem werten Weinfreund mitgeteilt werden muss und soll, findet dieser am kleinen weissen Rückenetikett. Oben rechts wieder das Bio-Siegel, sowie der Hinweis “Sekt aus traditioneller Flaschengärung” und unten luftige 12,5 PS die der Blubber unter der Haube hat. Abgerundet wird die elegante Erscheinung von einer blütenweissen Halsmanschette. Da der Sprudel bereits bestens gekühlt ist und ich nicht länger warten will, wird er jetzt von seinem Kork befreit und seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt. Möge der Sonntag mit reichlich Sonne und rosarotem Sprudel zum gelungenen Feste werden.

Im Glas: Alles andere als rosa sprudelt der Sekt lebendig im Glas vor sich hin. Eher hellorange wie frischer Lachs. Hellorangerosa trifft es wohl am ehesten.

18. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Forbidden 2013 Grüner Veltliner

Süsser Tropfen mit Feuer unterm Dach

Pfeffriger Veltliner, frisch und kühl mit einem kleinen Zuckerschwänzchen. Was für ein Spass!

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Von vorselektierten Lagen aus dem Kremstal in Niederösterreich.

Forbidden Flasche/Etikett: Unverändert ist das Etikett das auf der hellgrünen Burgunderflasche klebt. Einfach, dafür umso einprägsamer hingegen ist das schlichte Design. Auf weissem Hintergrund steht einfach in gold FORBIDDEN gross in der Mitte und darunter GRÜNER. Ende der Geschichte. Oberhalb in schwarz der Jahrgang, 2013, und unten LAURENZ V. Weniger ist mehr, in diesem Fall sehr viel. Das Rückenetikett ist wie gewohnt mit Informationen vollgestopft, in englisch, weil der Wein zum Grossteil für den Export bestimmt ist. Links oben ein Foto der Gruner Men und rechts in gold alles was es wichtiges über den Wein zu wissen gibt. Inklusive ein paar sensorischer Notizen um zu wissen, was auf einen zukommt. Was sofort auffällt und ins Auge springt, sind die lustigen 11 PS die der Forbidden unterm Schraubverschluss versteckt hat. Da kommt Freude auf das bevorstehende Weinerlebnis auf. Und deshalb darf der ‘Verbotene’ jetzt auch ganz offiziell und ohne weiteren Umweg im blank polierten Becher zeigen was er kann.

Im Glas: In sehr hellem Gelb dreht der Forbidden seine Runden.

17. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Lois 2014

Der Sommer kann kommen.

Bevor ich einen Sommerspritzer trinke, schenke ich mir lieber einen Lois ins Glas ein und geniesse Wein in seiner puren, leichten Variante.

Winzer/Weingut: Fred Loimer, Langenlois/Kamptal, Österreich.

Lage/Herkunft: Aus Niederösterreich, von 5 bis 50 Jahre alten Rebstöcken die überwiegend auf Lössböden stehen.

Lois Flasche/Etikett: Eines vorweg; zwischen dem was auf dem Bild zu sehen und was tatsächlich auf dem Etikett ist, gibt es einen klitzekleinen Unterschied. Auf dem neuen ist in der Zwischenzeit ein rotes BIO, das vom kleinen ‘Polynesier’ in die Höhe gestemmt wird, unübersehbar aufgedruckt. Da ich aber den Inhalt der abgebildeten Flasche in einem Anfall von Veltlinerentzug bereits rücksichtslos vernichtet habe, musste ich eine Kopie von Lois anfordern. Und der hat nun schon das “Echtheitszertifikat”. Man sehe mir meine Gier nach, wird sie aber verstehen wenn man den Wein einmal kennt. Soviel zu den Änderungen. Der Rest wie üblich mit dem polynesischen Fruchtbarkeitssymbol und lois in quietschgrün auf dem weissen Etikett. Am Rückenlabel dann auch schon alle Information bezüglich Bio-Zertifizierung sowie das Siegel der Traditionsweingüter Österreichs, dessen Mitglied Fred Loimer ist. In der Mitte die Signatur Fred Loimers. Und weil ich den Lois bereits bestens kenne, wird jetzt auch nicht lange rumgefackelt und einfach eingeschenkt.

Im Glas: Helles gelb mit leicht grünlichen Reflexen leuchtet aus dem Glas heraus.

15. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Chardonnay von den Rieden 2013

Zitrone, Pfeffer & ein Tick von Süss

Ausgesprochen feiner und klarer Chardonnay vom Leithagebirge, der erst am zweiten Tag sein wahres Ich zeigt.

Winzer/Weingut: Andi Kollwentz, Grösshöflein, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den kalkhaltigen Böden der Lagen Tatschler, Gloria, Neusatz und Bartsatz.

Kollwentz Chardonnay von den Rieden 2013 Flasche/Etikett: Wie schon auf der letzten Flasche, klebt auch auf dieser ein in zartem beige gehaltenes Etikett. Im oberen Teil zeigt es wieder die breite Häuserfront, die in Form einer einfachen Strichzeichnung dargestellt ist. Offensichtlich soll diese Zeichnung die Fassade des Weinguts darstellen. Unterhalb ist wie gehabt das kreisförmige Logo angebracht, welches einen sich an Rebstöcken festhaltenden Drachen über den Initialen AK enthält. Der Drache ist Bestandteil des ursprünglichen Wappens der Winzerdynastie, dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurück reicht. Kollwentz steht gross und schwarz in einfacher Typo in der Mitte und unterhalb Chardonnay 2013 von den Rieden. Burgenland am unteren Rand komplettiert das einfache, aber auch sehr einprägsame Etikett. Am Rückenetikett erfährt man wieder alles über “die Rieden”, das Klima und die Böden und den Ausbau. Bevor der Wein aber in das Glas darf, wird er für eine Stunde in die grosse Karaffe umgefüllt um sich entsprechend akklimatisieren zu können.

Im Glas: Gelb wie frisches Stroh steht der Chardonnay im grossen Becher.

12. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Deusyls de La Pèira blanc 2013

Wein der grosse Emotionen freisetzt

Grosses Kino aus dem heissen Süden Frankreichs. Man möchte ihn umarmen und niemals wieder loslassen. Einfach grandios.

Winzer/Weingut: La Pèira en Damaisela, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Jonquières, von den berühmten “Terrasses du Larzac”.

La Peira Deusyls 2013 Flasche/Etikett: An Opulenz fast nicht mehr zu überbieten ist das hellgelbe Etikett das auf der Flasche klebt. In der Mitte ein durch einen Rahmen eingefasstes Rechteck. Darin in grossen Buchstaben DEUSYLS de la Pèira und in der Mitte leicht braun 2013. Unterhalb Pays d´Hérault und fertig. Umrankt wird alles von einem Gebilde das an die Einfassung barocker Spiegel erinnert. Üppig, opulent und wuchtig. Oben in der Mitte das Logo der Domaine mit einem kreuzähnlichen Gebilde. Darüber ein Engel und zwei Gesichter die irgendwie an Zeus erinnern. Am ebenso gelben Rückenetikett ganz oben gross LA PÈIRA und unterhalb alles wichtige wie Name, Herkunft usw. Was auffällt sind die wuchtigen 14,5% die aber irgendwie nicht wirklich verwundern, weil aus dem heissen Languedoc doch öfter solche Kaliber kommen. Eingefasst mit einer goldenen Halsmanschette mit einem Tolosanerkreuz darauf, wird die noble Erscheinung stilvoll abgerundet. Für eine halbe Stunde wandert der Deusyls in die Karaffe um dann zu zeigen, warum er international für soviel Aufsehen sorgt.

Im Glas: Kräftiges Gold strahlt aus dem Becher raus und lässt zarte grünliche Reflexe erkennen.

10. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles