Archiv für März, 2015

Charming 2013

Schmeichelhafte Mundmassage.

Hätte man auf der Titanic gern als letzten Spass im Glas gehabt. Als finalen Abgang mit einem letzten Rest von Süsse.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Zur Gänze aus dem niederösterreichischen Kamptal, von Granit-, Gneis-, Schiefer- und Lössböden.

Charming Flasche/Etikett: In klassischer geschwungener Schreibschrift ist das strahlend weisse Etikett des Charmings bedruckt. Ganz oben der Jahrgang, darunter Charming Grüner Veltliner und unterhalb in violett KAMPTAL RESERVE. Der kleine violette Punkt im unteren Teil des Etiketts zeigt, dass der Veltliner by LAURENZ V. ist, was auch ganz gross in schwarz darunter angeführt ist. Eingefasst ist die Burgunderflasche ebenfalls von einer knallig violetten Halsmanschette wie auch von einem violetten Schraubverschluss. Fast schon eine päpstliche Erscheinung. Am ehesten erinnert es mich and den Briefkopf eines Anwalts. Oder eines Steuerberaters. Edel ist es auf jeden Fall. Am Rückenetikett wie gewohnt in englisch und deutsch alles über den Wein (der grossteils in den Export geht) sowie eine lila schattierte Rieden/Lagenkarte. Und weil es schon dem 2011er äusserst gut getan hat kurz durchzuatmen, wird auch der Charming 2013 umgefüllt und für eine halbe Stunde sich selbst in der Karaffe überlassen bevor er dann ins Glas kommt.

Im Glas: Gelb wie Stroh mit zarten grünlichen Reflexen steht der Charming im Glas.

11. März 2015 | 0 Kommentare ...alles

Henkenberg Spätburgunder 2011 Grosses Gewächs

Die 5 Stunden-Turbodiät.

Jetzt eine Flasche kosten und den Rest der Kiste beruhigt in den Keller legen. Ein sicheres Geschäft, grosser Trinkspass inklusive.

Winzer/Weingut: Weingut Salwey, Oberrotweil am Kaiserstuhl, Baden, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von der Lage Henkenberg mit vulkanischen Böden, einem flachen Rücken zwischen Oberrotweil und Burkheim.

Salwey Henkenberg Spaetburgunder 2011 GG Flasche/Etikett: Klassisch elegant ist das grosse weisse Etikett auf der Burgunderflasche gestaltet. Nur das Notwendigste steht drauf, ganz oben in grossen schwarzen Lettern SALWEY und unterhalb ein Wappen. Ein goldenes Schild mit einer Ähre, einer Traube und einem Stichwerkzeug. Unterhalb in grossen goldenen Buchstaben GG für Grosses Gewächs und am unteren Rand HENKENBERG SPÄTBURGUNDER. Abgeschlossen wird das Etikett von einem goldenen Rand. Eingefasst ist die Flasche von einer weissen Manschette mit dem Aufdruck des VDP (Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter), dessen Mtglied das Weingut Salwey ist. Das Rückenetikett liefert alle weiteren wichtigen Informationen, den Hinweis auf die Lage Oberrotweiler Henkenberg und was sonst noch unbedingt vorhanden sein muss. Ebenso angeführt, dass der Wein unfiltriert abgefüllt ist. Einserseits deswegen und andererseits aufgrund seiner Jugend wird der Wein in die Karaffe umgefüllt und für zwei Stunden sich selbst und der Luft überlassen.

Im Glas: Kräftiges kirschrot leuchtet aus dem Burgunderglas heraus.

5. März 2015 | 0 Kommentare ...alles

Spätburgunder Dorf 2012

Spätburgunder für Bergwerker.

Knackig frischer wie auch kerniger Saufwein mit Charakter. Phantastischer Minimalismus, schockierend individuell und eigenständig.

Winzer/Weingut: Andreas Durst, Bockenheim, Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Weingärten in Bockenheim an der Weinstrasse.

Durst PN Flasche/Etikett: Schlegelflasche mit Schraubverschluss. Dunkelbraun, das Glas. Mit einem düster wirkenden Etikett beklebt. Wie aus einem alten Film. Schwarzweiss gehalten, mit einer grossen Gruppe von Radfahrern, aufgestellt in Reih und Glied vor einem Haus. Sieht aus als würde sich ein halbes Dorf versammelt haben. Postkartenromantik aus den 50ern. Links oben DORF in schwarz in Kapitalen. Mehr ist nicht. Muss reichen. Am rechten äusseren Teil des in einem Stück gedruckten Etiketts dann ein paar Informationen damit man wenigstens weiss was in der Flasche drin ist. Ganz wichtig DURST – Ein Name, kein Programm. Wo käme man denn da auch hin? Spätburgunder Pfälzer Landwein steht noch drauf. Pfälzer unterstrichen, Man zeigt Herkunft, ist ja wohl klar. Noch ein paar weitere Infos die so drauf sein müssen und der Hinweis auf lustige 12,5 Umdrehungen komplettieren dieses eigenwillige Stück Weinbeklebung. Damit sich der Wein ein wenig akklimatisieren kann kommt er für eine Stunde in die Karaffe.

Im Glas: Klares, leuchtendes Himbeerrot dreht seine Runden im Burgunderglas.

3. März 2015 | 0 Kommentare ...alles

Kékfrankos ‘Steiner’ 2011

Blaufränkisch zum Fliegen.

Was Franz Weninger da in die Flasche zaubert ist richtig grosses Kino. Saftig, supersüffig, würzig, einfach geil der Stoff.

Winzer/Weingut: Weninger, Horitschon, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 50 Jahre alten Reben die auf Gneis- und Glimmerböden der Lage Steiner stehen.

Steiner Flasche/Etikett: Wie schon beim Kékfrankos Balf klebt auch beim Steiner ein schlichtes wie auch elegantes Etikett auf der Flasche. Das obere Drittel wieder weiss gehalten, oben weninger in Kleinbuchstaben, in der Mitte Steiner und noch grösser der Jahrgang 2011. Alles in schwarz. Unterhalb in rot eine fortlaufende Nummerierung, damit man weiss welche Flasche von den 2000 abgefüllten man hat. In meinem Fall steht 1033/2000 drauf. Die Nummer 1029 habe ich bereits verbuddelt. Das untere Drittel des Etiketts ist beim Steiner nicht mehr dunkelgrau, sondern in schlichtem schwarz gehalten. Auch darin wieder zwei weisse angeschnittene Schlingen welche ein W darstellen könnten. An den hinteren Rändern liest man auch hier alles auf ungarisch wie auch auf englisch. Das europäische Bio-Siegel weist auf Trauben aus biologischem Anbau hin und das Respekt-Logo dokumentiert die Mitgliedschaft in dieser auf biologisch-dynamischen Grundsätzen basierenden Organisation von Winzern. Als unverwechselbares Merkmal der ungarischen Lagenweine wird jede Flasche mit dem Fingerabdruck von Franz Weninger versehen. Für eine Stunde kommt der Steiner in die Karaffe.

Im Glas: Dunkles Rubinrot dümpelt im Glas vor sich hin.

2. März 2015 | 0 Kommentare ...alles

Kirchholz 2012 Alte Reben

Kühl, frisch & lebendig.

Schafft es perfekt die Verbindung zwischen eleganter Finesse und extraktreicher Dichte herzustellen. Voll im Saft und süffig wie kein anderer.

Winzer/Weingut: Weninger, Horitschon, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen Lehm- und Tonböden der Lage Kirchholz mit über 40 Jahre alten Rebstöcken.

Kirchholz Flasche/Etikett: Auf dem grossen weissen Etikett sind die bereits bekannten neun Kreise, acht davon in schwarz und einer in knallrot aufgedruckt. Was so nicht stimmt, weil eben die acht schwarzen nicht gedruckt, sondern ausgestanzt sind. Tarnen und täuschen heisst das Motto. Ob der rote strahlende Kreis die Sonne darstellt wird noch herauszufinden sein. Unterhalb, von einem feinen Strich getrennt, steht Kirchholz drauf und da darunter wieder Alte Reben Blaufränkisch 2012. Und damit ist das elegante Stück Weinbeklebung auch schon wieder fertig. Am rechten äusseren Rand des in einem Stück hergestellten Etiketts noch alles was von Gesetzes wegen drauf sein muss, am linken Rand ebenso, sowie der Hinweis, dass es sich um einen Wein der Kategorie Mittelburgenland DAC handelt. Ein kleiner Kleber auf der Rückseite zeigt das EU Bio-Siegel und das Logo der Winzergemeinschaft respekt, dessen Mitglied Franz Weninger ist. Damit sich der junge Hüpfer ein wenig austoben kann kommt er für eine Stunde in die Karaffe und darf dort in aller Ruhe seine Runden drehen.

Im Glas: In dunklem kirschrot steht der Kirchholz Alte Reben im Glas.

1. März 2015 | 0 Kommentare ...alles