Archiv für Juli, 2014

‘Käferberg’ 2012 Grüner Veltliner

Wenn der Schotter mit dem Pfeffer und dem Apfel.

Kein Wein für zwischendurch, er will Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit. Dann zeigt er sich von seiner schönsten Seite und beschert wahre Glücksmomente.

Winzer/Weingut: Fred Loimer, Langenlois/Niederösterreich, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Käferberg. Kristalline Gesteine wie Gneis, Amphibolite und Glimmerschiefer, sowie Tone und Sande.

GV Käferberg 2012 Flasche/Etikett: Deckungsgleich mit jenem Etikett des Riesling ‘Heiligenstein’ ist auch jenes des Grüner Veltliner ‘Käferberg’. Gedecktes weiss mit nichts als dem goldenen polynesischen Fruchtbarkeitssymbol über dem in Grossbuchstaben aufgedruckten Namen LOIMER in der Mitte. Am unteren Rand schlicht und einfach wieder Jahrgang und Herkunft in feiner und der Name Käferberg und Kamptal DAC Reserve in fetter Typo aufgedruckt. Ende Gelände, mehr gibt es nicht zu wissen. Der Rest steht wieder hinten am kleinen Rückenlabel und gibt Auskunft über alles was sonst noch nötig ist. Natürlich wieder mit dem Siegel der Tradtitionsweingüter Österreich und jenem des von Fred Loimer gegründeten Vereins respekt. Bevor der Käferberg ins Glas kommt wandert er für zwei Stunden in die Karaffe und wird dann über den ganzen Tag hinweg verkostet. Das schafft er locker und wird sich – wie übrigens alle Weine von Fred Loimer – wunderbar an der Luft entwickeln und verändern.

Im Glas: In hellem strohgelb dreht der Käferberg seine Runden im Glas.

30. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Riesling ‘Heiligenstein’ 2012

Weisser Riese mit Anspruch und Niveau.

Kein Riesling aus dem Mainstream-Lager, sondern richtiger Charakterdarsteller. Investition in die Zukunft.

Winzer/Weingut: Fred Loimer, Langenlois/Kamptal, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der terrassierten Hanglage Heiligenstein im Kamptal.

Zöbing Heiligenstein 2012 Flasche/Etikett: Wie gewohnt beklebt Fred Loimer die Flaschen seiner Erste Lage-Weine nicht mit den üblichen knallig bunten, sondern mit in schlichtem gedeckten weiss gehaltenen Etiketten. Selbstverständlich tanzt in der Mitte das bereits bekannte polynesische Fruchtbarkeitssymbol über dem Namen LOIMER und am unteren Rand erfährt man was man in der Hand hält. Jahrgang und Ort in feiner Typo, Heiligenstein und Kamptal Reserve in fettem Druck. Eleganz und Einfachheit als Motto. Am Rückenetikett wie üblich alle wichtigen Informationen, sowie der Hinweis auf die Traditionsweingüter Österreichs und die Zugehörigkeit zum Verein respekt, dessen Gründer Fred Loimer ist. Verschlossen ist die Flasche mit einem Glasverschluss und bevor der Riesling angetrunken wird kommt er für eine Stunde in die Karaffe. Das hat sich in der Vergangeneheit bei Fred Loimers ‘Spitzenweinen’ hervorragend bewährt und sollte auch dem Heiligenstein ganz gut tun.

Im Glas: Hell wie ausgebleichtes Stroh steht der Heiligenstein im Glas. Leichte grüne Reflexe schimmern mit.

29. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Riesling C.A.I. ‘Escheburg’ 2009

Rasse, Frische, Frucht & Mineralik.

Weinerlebnis, das fülliger, konzentrierter und gleichzeitig charaktervoller nicht sein könnte. Grosser Spass für Leckermäuler mit Anspruch.

Winzer/Weingut: Immich-Batterieberg, Enkrich an der Mosel, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von einer Selektion der besten Parzellen aus Enkircher Steillagen mit Schiefer- und Quarzitböden.

Escheburg 2009 Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der bläulich grünen Schlegelflasche klebt erzählt eine ganze Geschichte. Von der Lage am Fluss, den Weingärten und von der Geschichte des Batteriebergs. Dafür steht die Kanone, mit welcher zwischen 1841 und 1845 die gleichnamige Lage an der Mosel mittels Sprengbatterien praktisch in die Landschaft geballert wurde. Einzig die Bedeutung der zwei kleinen Kinder mit den Engelsflügel auf ihren Gewändern bleibt zu entschlüsseln. ESCHEBURG steht in schwarzen Kapitalen links über dem Bild und rechts in orange überdimensional gross der Jahrgang. Links unten im weissen Teil IMMICH-BATTERIEBERG und die Internetadresse. Der Rest an Informationen steht im rechten weissen Teil des Etiketts. Unten ebenfalls in orange das Logo des Batteriebergs, jenes von C.A.I. was für Carl August Immich, den ‘Erschaffer’ des Batteriebergs steht, sowie ein kleiner Engel, dessen Bedeutung mir noch unbekannt ist. Der Wein braucht Luft, das ist so überliefert, und deshalb darf er sich eine Stunde in der Karaffe auf seinen Auftritt vorbereiten.

Im Glas: Aus dem Glas schimmert der Escheburg in hellem strohgelb.

28. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Colle Morino 2010 Montepulciano d’Abruzzo

Süffig, unprätentiös & einfach einfach.

Montepulciano für lau. Knapp 7 Euro kostet der Spass und so wie sich dieser Wein zum Pastateller macht ist man geneigt um einen Nachschlag anzusuchen.

Winzer/Weingut: Fratelli Barba, Roseto, Abruzzen, Italien.

Lage/Herkunft: Von sandigen Lehm- und Geröllböden die sich am Colle Morino entlang ziehen.

Colle Morino Flasche/Etikett: Ein turmhohes Etikett in kräftigem blau klebt auf der Bordeauxflasche. Grafisch einfach und doch recht auffällig gestaltet. In dunklerem blau und überdimensional ein Ausschnitt aus dem vollständigen Namen und in pfirsich und hochgestellt Colle Morino am rechten Rand. Fällt auf, ist einfach, trotzdem elegant und einprägsam. Unterhalb im blauen Teil noch BARBA in Kapitalen und im unteren, schmalen weissen Teil Montepulciano d’Abruzzo. Am Rückenetikett, das auch in blau und weiss gehalten ist, steht im blauen Teil wieder Colle Morino BARBA drin und im weissen alles was man wissen sollte über diesen Wein. DOC sowieso und ein paar nette Worte in italienisch. Abgerundet wird das klassische Erscheinungsbild der Flasche in dem sie mit einer dunkelblauen Halsmanschette im Metallic-Look eingefasst ist. Damit der Tropfen zu den Ravioli fertig ist wird er für eine halbe Stunde in der Karaffe gelassen, um sich dann zur italienischen Alltagskost bewähren zu können.

Im Glas: Rot wie frisch gepresster Kirschsaft dreht der Colle Morino seine Runden im Glas.

27. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Montmajou 2011 Saint-Chinian Blanc

Extrovertierter Charakterdarsteller.

Rassige Mineralik die im Mund pulsiert. Trinkt sich viel zu leicht und ähnelt am ehesten einem kraftvollen Weissburgunder.

Winzer/Weingut: Domaine Les Eminades, Cébazan/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von alten Reben auf Kalkmergelböden in Montmajou zwischen Saint Chinian und Cruzy.

Montmajou Flasche/Etikett: In vollkommen unaufgeregtem und einfachem Design klebt ein vanillefarbiges Etikett auf der hellgrünen Burgunderflasche. In Schreibschrift oben Les Eminades aufgedruckt und unterhalb in der Mitte der Name des Weins, Montmajou. Unten drunter wieder in geschwungener Schrift Saint-Chinian, Appellation Saint-Chinian Contrôllée und der Jahrgang 2011. Das war’s am grossen Stück Papier, mehr gibt es nicht zu sagen. Domaine, Herkunft, Jahrgang, das muss reichen. Einfach und doch gewissermassen elegant. Französisch eben. Das kleine Etikett am hinteren Teil der Flasche ist fast deckungsgleich, führt aber zusätzlich Patricia und Luc Bettoni als Winzer an und gibt sogar Auskunft darüber, welche Rebsorten hier verarbeitet wurden. Sud de France als Hinweis auf die Region ist auch noch drauf und bevor der Montmajou ins Glas kommt, darf er für eine Stunde in der Karaffe Luft aufnehmen. Ist ausdrücklich empfohlen und lässt in dieser Zeit die vom Winzer empfohlenen 14º Trinktemperatur erreichen. Wenn schon dann richtig, oder etwa nicht?

Im Glas: Grünliches Gelb schimmert aus dem Glas heraus. Mehr grün als gelb.

26. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Buntsandstein 2008

Feinmotoriker mit Charakter.

Leicht, schlank, rassig und glasklar. Riesling der allerhöchsten Trinkspass bereitet und für gute Laune sorgt.

Winzer/Weingut: Hirschhorner Hof, Neustadt, Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Vom Buntsandstein, der charakteristisch für diese Weinbauregion der Pfalz ist.

Buntsandstein 2008 Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Schlegelflasche klebt deutet nur sehr vage an, dass Wein in ihr ist. Ausgesprochen technisch präsentiert sich das Stück Papier in durchaus eleganter Farbgestaltung. Helles grau auf der rechten Seite, getrennt durch einen weinroten Balken und weiss auf der linken Seite. BUNTSANDSTEIN 2008 in grossen weissen Lettern steht im grauen Teil, sowie alles weintechnisch Notwendige. Im roten Balken HIRSCHHORNER HOF senkrecht eingedruckt und im weissen Teil genaue Auskunft über die Herstellung des Weines und ein paar sensorische Informationen. Am rechten äusseren Rand steht auf weissem Untergrund die Signatur von Frank John. Rückenetikett gibt es keines. Insgesamt erinnert mich das Etikett eher an eine Dose Farbe aus dem Baumarkt, was aber unerheblich ist weil nur der Inhalt letztlich zählt. Für eine Stunde wandert der Buntsandstein zur Luftaufnahme in die Karaffe und kommt dann ins Glas.

Im Glas: Ein kräftiges Goldgelb strahlt im Becher und schmiert in einem saftigen Film an der Glaswand ab.

19. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Indiskret – Rosé Sekt

Österreichisches Schicksal.

Zwei Drittel von diesem frischen Blubber wandern ins Ausland. Dort hat man nämlich erkannt, dass auf Schaumweinen nicht unbedingt ein Etikett aus Frankreich kleben und Champagner draufstehen muss.

Winzer/Weingut: Herbert Zillinger, Ebenthal/Niederösterreich, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den ‘Ebenthaler Lagen’ im niederösterreichischen Weinviertel.

Indiskret Rose Sekt Flasche/Etikett: Ein wahres Feuerwerk an Ornamenten ziert das mit seiner Stanzung einer Briefmarke nachempfundene weisse Etikett. Zs in unzähligen typografischen Variationen greifen ineinander, verschlingen sich und wachsen zu einem Geflecht aus Buchstaben zusammen. Oben und unten je ein Z in gross und dick und schwarz und in der Mitte in kupferfarbiger Schrift INDISKRET mit einem rosaroten Stern. Am unteren Rand ROSÉ SEKT und Weingut Herbert Zillinger. Elegant, verspielt, feminin und märchenhaft ist die Erscheinung dieser Weinbeklebung. Am Rückenetikett ist wieder alles angeführt was man wissen soll und wissen muss. Extra Brut ist der Rosésekt, 12%vol schlummern in ihm, aus der Edition Z stammt er und ein paar Worte Herbert Zillingers zu diesem Sprudel sind auch noch beigesteuert. Unten wieder das Logo, ein QR-Code und der Rest der von Gesetzes wegen drauf stehen muss. Die Gläser sind bereit, ich auch und deshalb macht’s jetzt ganz laut plopp.

Im Glas: Das ist NICHT rosa. Das ist LACHS. Oder hellrosalachs. Oder lachshellalbinorosa.

12. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles