Archiv für Juli, 2013

Clos de Trias Blanc 2008

Exzentrisch exotisch.

Echtes Weinabenteuer. Komplett anders als alles was man kennt und mit soviel Regionalität und Herkunft ausgestattet, dass es fast schon weh tut.

Winzer/Weingut: Even Bakke, Clos de Trias, Le Barroux, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von sehr alten, auf klassischem Trias-Kalk stehenden Reben am Mont Ventoux in Le Barroux.

Clos de Trias blanc Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Burgunderflasche klebt ist im Design ident mit dem des ‘roten’ Clos de Trias, nur dass dieses in grau gehalten ist. Auch hier ist in der Mitte die Illustration einer fossilen Muschel angebracht, der Name der Weines, der ident mit dem des Weinguts ist, und links und rechts der Jahrgang und Ventoux. Even Bakke am unteren Rand, mit dem Hinweis was er ist, nämlich Vigneron. Am Rückenetikett noch ein paar Informationen über den Wein sowie alles was sonst noch drauf sein muss.

Wie eingangs bereits erwähnt kenne ich diesen Wein bereits aus einer privaten Vekostung. Aufgrund der dabei gewonnenen Erfahrung kommt der Clos de Trias blanc deshalb für drei Stunden in die Karaffe. Er ist nämlich ein Stinker der sich erst nach und nach öffnet, dann aber zu einer Form aufläuft die einfach umwerfend ist. Und deshalb darf er jetzt bis mittags in aller Runde seine Kreise ziehen um sich nachher im grossen Becher von seiner besten Seite zeigen zu können. Auch das trägt wesentlich zum fröhlichen Genuss bei.

Im Glas: In pappsattem goldgelb steht der Clos de Trias im grossen Becher. Mit einem ganz feinen Stich ins Orange hinüber. Eine Farbe zum reinbeissen.

31. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Riesling ‘Steinmassl’ 2011 Erste Lage

Feuerwerk an Sinneseindrücken.

Zunge wie Gaumen hecheln mineralischer Würze hinterher, während man, fast unterbewusst, exotische Gelbfruchtigkeit schmeckt. Grosser Riesling!

Winzer/Weingut: Fred Loimer, Langenlois/Kamptal, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Steinmassl, die sich auf einem auf 300 Meter Seehöhe liegenden Rücken befindet.

Steinmassl Flasche/Etikett: Wie der Grüne Veltliner ‘Spiegel’ ist auch der Riesling ‘Steinmassl’ in der langen schlanken Schlegelflasche abgefüllt. Ebenso mit einem Glasverschluss versehen und ebenso mit jenem in gedecktem weiss gehaltenen Etikett, auf dem das polynesische Männchen über dem Namen LOIMER durch die Gegend hüpft. In grau in diesem Fall 2011 Langenlois Steinmassl 1 ÖTW Kamptal Reserve. Wie gehabt auf das Wesentliche reduziert.

Das Rückenetikett informiert über den Inhalt in der Flasche, über die Lage und die Herkunft sowie der Bezeichnung Erste Lage, den Jahrgang und die Rebsorte. Der Rest auch hier notwendige technische Information und der Hinweis darauf, dass die Trauben aus der Umstellung auf biologische Landwirtschaft stammen. 14% vol. versprechen auch beim Riesling ein kraftvolles Weinerlebnis. Zur Sauerstoffaufnahme kommt der Steinmassl erst einmal für zwei Stunden in die Karaffe bevor er in die grossen Kelche darf.

Im Glas: Strohgelb wie Rapunzels Haar steht der Riesling Steinmassl im grossen Kelch. Mit einem leichten Stich ins grünliche. Fett und vollflächig schmiert ein Film die Glaswand langsam hinab.

29. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Grüner Veltliner ‘Spiegel’ 2011 Erste Lage

Charaktervoll und Eindruck schindend.

Kein Flasche-auf-und-weg-Wein, sondern ein eindrucksvoller, mit jeder Menge Persönlichkeit gesegneter Tropfen. Grüner Veltliner für grosse Momente.

Winzer/Weingut: Fred Loimer, Langenlois/Kamptal, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Spiegel, einem gegen Ost-Südost gestreckten Geländerücken südlich von Langenlois.

GV Spiegel Flasche/Etikett: Standesgemäss in der langen Schlegelflasche abgefüllt, steht die ‘Erste Lage’ am Tisch der Wahrheit. So elitär ‘verstoppelt’ die Flasche ist (Glasverschluss), so edel und elegant sieht auch das aufs Notwendigste reduzierte Etikett aus. Gedecktes weiss, über dem Namen LOIMER das kleine polynesische Männchen in gold und unten in grau gedruckt 2011 Langenlois Spiegel 1 ÖTW Kamptal Reserve. Ganz schön lange Berufsbezeichnung könnte man dazu sagen. Das war´s dann auch schon. Kein Schnickschnack, keine Schnörkel, einfach, klar und reduziert.

Am Rückenetikett jene Informationen die mehr über den Inhalt in der Flasche verraten. Zuerst die Lage und die Herkunft und danach der Hinweis auf die Erste Lage sowie den Jahrgang und die Rebsorte. Der Rest ist notwendige technische Information und der Hinweis darauf, dass die Trauben aus der Umstellung auf biologische Landwirtschaft stammen. 14% vol. kündigen auch entsprechend Drehzahl an. Bevor der Spiegel aber in die grossen Burgundergläser kommt wird er zur Belüftung für zwei Stunden in die Karaffe verfrachtet, um sich entsprechend ‘fein’ zu machen.

Im Glas: Gelbliches Grün, oder grünliches Gelb? So steht der Spiegel im grossen Kelch und strahlt in seiner jugendlichen Frische aus ihm heraus.

28. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Sauvignon Blanc 2010 OPOK

Knackig, weich und sehr pikant.

Ein Wein mit zwei Charakteren. Am ersten Tag übermütig, grün-pikant und lustig, am zweiten weich und rund und in sich ruhend.

Winzer/Weingut: Weingut Tauss, Leutschach/Steiermark, Österreich.

Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen und sandigen Lehmen – dem Opok (Kalkmergel).

sauvignon blanc vom opok Flasche/Etikett: Entgegen dem bisher konsequent durchgezogenen Design der Etiketten klebt auf dieser Flasche ein gänzlich weisses, das in seiner Art ‘moderner’, frischer, kühler und eleganter als die anderen wirkt. Oben das Logo, statt im roten Kasten mit dem gelben Punkt, frei schwebend und in braun, hochgeprägt um es auch fühlen zu können. Darunter wieder die bekannte Landschaft, etwas modifiziert und im Stil einer Bleistiftskizze aufgedruckt. Sauvignon Blanc Opok in Kapitalen unterhalb. Ein durchaus reduziertes, vornehm erscheinendes Etikett. Am hinteren Stück Papier gibt es wie üblich ein paar generelle Informationen über den Wein sowie den Hinweis auf die demeter-Zertifizierung und das Steirerland. Damit sich der Tropfen, der im Grunde noch ein ‘junger Hüpfer’ ist, ein wenig auf seinen Auftritt vorbereiten kann, kommt er in die Karaffe und darf dort für zwei Stunden Atemübungen machen.

Im Glas: Aus dem grossen Kelch leuchtet es strahlend und tief Gelbgold heraus. Glasklar steht der Wein im Becher.

27. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Blaue Libelle 2010 Sauvignon Blanc

Ruhig, weich und cremig mild.

Verändert die Wahrnehmung von Wein und lässt einen die Dinge etwas ruhiger angehen. Naturwein für den entschleunigten Genuss.

Winzer/Weingut: Weingut Andreas Tscheppe, Leutschach/Steiermark, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Opokböden der Lagen Langegg, Czamillonberg und Krebskogel.

blaue libelle Flasche/Etikett: Das Etikett das diese Flasche ziert unterscheidet sich zu jenem der Grünen Libelle nur durch eines, nämlich, dass die Libelle hier in blau, wie sonst, aufgedruckt ist. Alles andere ist vollkommen ident gehalten. Die Initialen at in Kleinbuchstaben im rechten oberen Eck und im Stil eines Lexikoneintrages wieder [andreas tscheppe] ‘…als Weinbauer’ in blau eingedruckt. Darunter Sauvignon Blanc und fertig. Unter den Flügeln der Libelle steht [Calopteryx splendens], ihr wissenschaftlicher Name, sowie der Vermerk auf ihre ‘Aufgabe’ als Nützling. Am Rückenetikett ein paar weitere nützliche Informationen über den Wein, dass er im Holzfass gereift ist, aus Trauben aus biologischem Anbau stammt und der grosse Hinweis auf das ‘Steirerland’.

Bevor wir der Blauen Libelle aber ihre Flugkünste vorführen lassen muss sie zur Einstimmung für zwei Stunden in der grossen Karaffe ihre Aufwärmrunden fliegen. Danach darf sie in den grossen Burgundergläsern ihre Flügel ausbreiten und sich präsentieren.

Im Glas: Aus dem grossen Becher leuchtet es in sattem goldgelb heraus. Ganz zarte grünliche Reflexe blitzen auf. Die Farbe ist klar und weist keinerlei Trübung auf.

26. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Castello di Ama 2009 Riserva DOCG

Braucht weder Bast noch Bauch.

Kein sauer oder mager wirkendes Chianti-Feeling, hier steht was richtig Erwachsenes im Glas und fühlt sich auch erwachsen an.

Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole in Chianti, Siena, Italien.

Lage/Herkunft: Von den hoch gelegenen Lagen auf einer Höhe von 390 bis 530 Meter mit ziemlich steinigen Lehm- und Sandsteinböden.

Castello di Ama Riserva 2009 Flasche/Etikett: Im genau gleichen Design wie jenes des Ama 2010 ist das Etikett des Castello di Ama Riserva gehalten. Oben wieder der italienische Condottiere Guidoriccio da Fogliano, jener der für die Republik Siena in den Krieg zog, hoch zu Ross in seiner Rüstung. In silber in den breiten braunen Teil des Etiketts gedruckt. Darunter wie gewohnt der Name des Weines und Riserva in rot gehalten. Unterhalb die beiden Schilder des Castellos und alles was man sonst noch wissen soll und muss. Auch auf dieser Flasche gibt es kein Rückenetikett. Was gesagt werden will und soll steht vorne drauf, der Rest ist in der Flasche.

Vom Ama haben wir gelernt, dass es ihm gut ansteht wenn er länger als eine Stunde atmen darf und sich am besten leicht gekühlt in seiner Pracht zeigt. Deshalb kommt nun die Riserva für 90 Minuten in die schmale Karaffe und wird dann bei 16º in aller ‘Frische’ angetrunken.

Im Glas: Kraftvolles Rubinrot leuchtet aus dem Glas heraus. Klar im Kern und zum Rand hin schwarz und völlig dicht werdend.

20. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Ama 2010 Chianti Classico DOCG

Gerbstoffreiches Fruchtspektakel.

Kein Chianti den man einfach aufmacht und verputzt. Dieser hier will ‘respektiert’ und entsprechend vorbereitet werden.

Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole/Chianti, Siena, Italien.

Lage/Herkunft: Von den Einzellagen Bellavista, Casuccia, San Lorenzo, Bertinga und Montebuini.

Ama 2010 Flasche/Etikett: Irgendwie erkennt man italienisches Etikettendesign immer auf den ersten Blick. Vorausgesetzt es ist ein ‘klassisches’. In diesem Fall klebt so ein klassisch gestaltetes Stück Papier auf der schlanken Flasche des Amas. In créme gehalten und mit dem stolzen Reiter hoch zu Ross in der dunkelbraunen Bordüre oberhalb. Bei diesem Reiter handelt es sich um Guidoriccio da Fogliano, einen italienischen Condottiere, der in seiner Zeit als er für die Republik Siena in den Krieg zog, für die erfolgreiche Belagerung von Montemassi verantwortlich war. Soviel zum geschichtlichen Hintergrund. In der Mitte wieder in Kapitalen AMA 2010 und drunter wieder die beiden Schilder des Castellos. Auf ein Rückenetikett wird verzichtet und deshalb steht der Rest der sonst noch wichtig und vorgeschrieben ist auch auf dieser Flasche wie gehabt am unteren Ende des Etiketts.

Damit sich der Chianti Classico auf seinen grossen Auftritt vorbereiten kann, darf er für eine Stunde in der Karaffe seine Kreise ziehen und Wiener Sauerstoff aufnehmen.

Im Glas:In strahlendem rubinrot steht der Ama im Glas. Leuchtend, klar und einen fetten Film an der Glaswand hinterlassend.

19. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles