Archiv für Februar, 2013

‘Les Laquets’ 2002

Harmonie in Reinkultur.

Ein Malbec für die grossen Momente. Soviel samtiger Saft und konzentrierte Frische im Mundgefühl lassen einen andächtig jedes neue Glas geniessen.

Winzer/Weingut: Domaine Maisonneuve, Fargues/Cahors, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den kühlen und steilen Kalk- und Kiesel-Lehmböden der Weinbergen der Appellation Cahors.

Le Laquets Cahors Flasche/Etikett: Auf der Flasche klebt ein hohes, in dunklem vanillegelb gehaltenes Etikett mit weinroter Beschriftung. In Kleinbuchstaben ist darauf les laquets wie auch cahors aufgedruckt und in der Mitte in einer Art von Pinselstrichen so etwas wie Initialen. Letztlich nicht wirklich erkennbar um welche es sich dabei handeln soll. Unter dem Hauptetikett klebt ein zweites kleines mit allen Angaben zu Herkunft, Status und was man sonst noch wissen muss. Erfreulich bereits der Hinweis, dass man mit 13 Vol.% auf der moderaten Seite angesiedelt ist.

Bevor wir den Les Laquets in die Gläser lassen darf er, um nach seinem langen Aufenthalt in der Flasche langsam aufzuwachen, für eine Stunde in der Karaffe seine Kreise ziehen. Dann trinken wir ihn an, kosten nach zwei Stunden ein zweites Glas und gönnen uns am Abend noch ein drittes.

Im Glas: Fast schwarz steht der Les Laquets im Glas, blitzt an den Rändern in dunkelviolettrot auf und zieht fette Schlieren an der Glaswand hinter sich her. Dicht, saftig und konzentriert sieht es im Kelch aus.

28. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Pagos del Moncayo 2010 ‘Garnacha & Syrah’

Vanille-Waldbeerbomber.

Ein kräftiges, saftiges und fröhlich-frisches Trinkvergnügen für entspannte Stunden in der warmen Stube.

Winzer/Weingut: Pagos del Moncayo, Vera de Moncayo/Saragossa, Spanien.

Lage/Herkunft: Von 80 Jahre alten Grenache- und Syrah-Reben auf kalkhaltigen Braunerdeböden in Campo de Borja am Fuße des Moncayo.

Pagos del Moncayo Flasche/Etikett: Die bullige Burgunderflasche ist mit einem Esprit versprühendem Etikett beklebt auf dem sofort die roten Weinspritzer ins Auge stechen. In gold ist der Name des Weines, der auch jener des Weinguts ist, in verspielter Typo aufgedruckt. Überhaupt wirkt alles dank der frechen Spritzer sehr verspielt und äusserst fröhlich und soll wohl einen Vorgeschmack auf das erzeugen, was einen dann im Glas erwartet. Die Spritzer sind farblich den Rebsorten angepasst. Für die Garnacha wird in fruchtigem rot und für die Syrah in dunklem lilarot gekleckert. Unten gross der Hinweis auf die Herkunft.

Auf dem Rückenetikett sehr viel Information über Wein und Herkunft und auch über die Zusammensetzung der Cuvée. Alles auf weiss in ebenso verspielter Typo wie schon am Hauptetikett aufgedruckt. Den schlanken Hals ziert eine weinrote Manschette mit dem goldenen Audruck Pagos del Moncayo. Bevor wir unsere Gläser füllen darf der ‘Basiswein’ der Familie Aibar für eine Stunde an die frische Luft.

Im Glas: Knalliger kann kirschrot fast nicht sein. Es ist so saftig rot im Glas, dass man liebsten reinbeissen möchte. Wie allerrotestes Kirschwasser funkelt es darin. Der Wein ist klar und transparent im Kern.

27. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Eiswein ‘Gelber Muskateller’ 2010

Quietschvergnügt und richtig frech.

Für ein quietschvergnügtes Trinkvergnügen sorgt der Eiswein aus dem Burgenland, der überhaupt nicht eisig ist. Übermütig frisch und richtig frech.

Winzer/Weingut: Angerhof Tschida, Illmitz/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Aus den um den Neusiedlersee verteilten Lacken und Salzlacken im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel im Burgenland.

Eiswein Gelber Muskateller 2010 Flasche/Etikett: Passend zum golden aus der Flasche funkelnden Inhalt ziert selbige ein edles Etikett in weiss mit ganz viel Gold drauf. Turmhoch ist es, ein feiner goldener Rahmen umschliesst es und in der Mitte präsentiert sich gross das Enblem mit TSCHIDA drin. Unterhalb, natürlich auch in gold, steht Eiswein Gelber Muskateller und der Jahrgang. Als ‘Aufputz’ klebt noch ein kleiner runder Sticker mit ‘Sweet Winemaker of the Year 2011‘ oben drauf. Am kleinen Rückenlabel steht alles was noch wichtig ist.

Im Glas: Wie ein flüssiger Goldbarren steht der Gelbe Muskateller in seinem kleinen Glas und funkelt mit sich selbst um die Wette.

In der Nase: In der Nase zeigen sich Zitrusfrüchte und Stachelbeeren ebenso wie Quitten und Hollerstauden. Es duftet saftig, intensiv, kräftig, klar und auch sehr frisch. Man kann den Duft sogar gewissermassen als pikant bezeichnen, weil eben nicht nur pure Süsse die Nasenwand hochzieht, sondern eine feine Würze mit im Spiel ist.

20. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Grifalco 2009 Aglianico Vulture

Resolut & fordernd.

Kein weichgebügelter Italiener der sich unterwürfig dem Mainstream anpasst. Resoluter Tropfen der unweigerlich heftige Kochreflexe auslöst.

Winzer/Weingut: Grifalco della Lucania, Venosa/Potenza, Italien.

Lage/Herkunft: Von unterschiedlichen Gegenden der Region Vulture in Venosa, Ginestra und Maschito.

grifalco Flasche/Etikett: Völlig konträr zum farblich so impactstarken Etikett des Gricos, welches in knalligem gelb und schwarz die Flasche zierte ist jenes, das auf der Flasche des Grifalco klebt. Fast feminin in seiner weichen Farbgestaltung prangt der auf crémefarbigen Hintergrund gross in hellem blau und altrosa gestaltete Falke. Darunter GRIFALCO in gold gerahmten weinroten Grossbuchstaben aufgedruckt. Die Herkunft unten drunter und am untersten Rand des Stück Papiers eine goldene Bordüre mit ebenso in zartem altrosa stilisierten Weingärten. Am Rückenetikett erfährt man wieder alles Wissenswerte über den Wein wie Herkunft und Lage sowie den Hinweis darauf, dass der Grifalco aus 100% Aglianico besteht. Bevor wir den Falken aus der Basilikata in die Gläser lassen wird er in die grosse Karaffe umgefüllt. Dort darf er für eine Stunde im Kreis fliegen und sein Federkleid mit Sauerstoff anreichern.

Im Glas: In sattem, dichten rubinrot macht sich der Grifalco im Glas breit. Dunkel im Kern blitzt er mit feinen kirschroten Rändern aus selbigem heraus.

10. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Kabinett 2011

Von wegen restsüss.

Wer glaubt, dass nur weil Zucker draufsteht auch Zucker spürbar sein muss, irrt. Dieser Kabinett tritt den Beweis an und punktet mit trockener Frische.

Winzer/Weingut: Prinz von Hessen, Johannisberg/Rheingau, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Löss-Lehmböden sowie auf sandig-lehmigen Böden aus den Weinbergen rund um den Johannisberg.

Kabinett Flasche/Etikett: Edel, elegant, vornehm. Das ist es was einem in den Sinn kommt wenn man das pippifein gestaltete Etikett auf dieser Flasche ansieht. Fast schon ‘offiziellen’ Charakter verströmt das Design des Stück Papiers, das in blassem créme ein von einem feinen goldenen Rahmen eingefasstes weisses Rechteck umgibt. Im weissen Feld unübersehbar die Herkunft und das in gold gehaltene Wappen derer zu Hessen eingedruckt. Dominant und trotzdem edel in seiner Erscheinung. Darunter einfach Jahrgang und Qualitätsstufe in klassisch gehaltenen Kapitalen. Adel verpflichtet und das noble Etikett wird dieser ‘Vorgabe’ mehr als gerecht. Am weissen Rückenetikett steht alles drauf was interessant und wichtig ist. Prädikatswein, Prüfnummer und natürlich auch der Hinweis (wie auch auf der Halsmanschette), die Zugehörigkeit zum VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter).

Im Glas: In sehr hellem, blassgelben ‘Teint’ zeigt sich der Kabinett im Glas. Leichte grünliche Reflexe blitzen auf und vermitteln freche Frische.

9. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Riesling ‘Dachsfilet’ 2010

Das Beste vom Dachs.

Ein ‘Dachs’ der nicht beisst, sondern mit frischem Charme, Persönlichkeit und Profil für gute Laune sorgt. Spasswein mit Überraschungsfaktor.

Winzer/Weingut: Prinz von Hessen, Johannisberg/Rheingau, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von der Lage ‘Dachsberg’ auf 180 Meter Seehöhe mit Kies- und Quarzitböden sowie steinigen Lösslehmen.

Dachsfilet Flasche/Etikett: Wie schon das Etikett des Riesling ‘Steckenpferd’ ist das des Dachses im gleichen Design gestaltet. Nur dass in diesem Fall nicht Kinderspielzeug und Reiterutensilien darauf illustriert sind, sondern eben ein frecher Dachs der beharrlich das Wappen derer von Hessen zwischen seinen Beissern hält. Ob er es nur beschützt oder möglicherweise gar gestohlen hat geht nicht exakt hervor, weshalb man hier nur Mutmassungen anstellen kann. In jedem Fall gilt die Unschuldsvermutung bis uns der Dachs vom Gegenteil überzeugt.

Alles ist wieder von einem feinen goldenen Rahmen umfasst und am unteren Teil des Etiketts steht in verspielter Typo Dachsfilet. In gold das Weingut oben und am Rückenetikett wieder alles Wissenswerte über Lage, Wein und sonstiges was üblich und notwendig ist. Die Angabe von 12,5% kündigt leichtes unbeschwertes Trinkvergnügen an und deshalb kommt der Dachs, der noch nicht des Diebstahls überführt ist, in die Weissweingläser.

Im Glas: Ein helles Gelb schimmert frisch mit frechen grünen Reflexen aus dem Glas heraus. Ebenso schön legt sich der Wein an der Glaswand an und fliesst langsam wieder ab.

8. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Faugères 2010 Réserve

Ein Musterbeispiel für Authentizität.

40% Grenache, 30% Syrah, 20% Carignan sowie 10% Mourvédre ergeben eine Réserve die eindrucksvoll zeigt, dass Weine aus dem Languedoc auch kühl und frisch sein können.

Winzer/Weingut: Binet & Jacquet, Faugères, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von kargen und steinigen Schieferböden in Faugères, welche zu den ältesten Gesteinsformationen Europas (Paläozoikum) zählen.

Faugères Réserve Flasche/Etikett: Auf den ersten Blick sieht das Etikett das auf der Burgunderflasche klebt aus wie jenes des ‘einfachen’ Faugères. Um beim zweiten Hinschauen zu bemerken, dass es rot und nicht orange ist und dass der Rebstock, der symbolisch auf die Gobelet-Reberziehung hinweist, in dem roten Quadrat nicht schwarz, sondern goldfarben ist. Darunter der Hinweis, dass es sich um eine Réserve handelt und unten wieder Faugères in grösserer Typo und der Jahrgang. Insgesamt ist das Etikett wieder eine starke Erscheinung die nicht nur elegant, sondern ebenso ansprechend wie auch einprägsam ist. Am Rückenetikett ist in französisch alles angeführt was interessant und wissenswert ist und man erfährt dort auch die genauen Rebsortenanteile welche in dieser zur Réserve ausgebauten Cuvée ‘verarbeitet’ wurden.

Um der Réserve genügend Zeit zur Entfaltung zu geben, kommt sie für drei Stunden in die grosse Karaffe und um den Genuss auf die Spitze zu treiben, entscheiden wir uns für die grossen Burgunderkelche.

Im Glas: Bläulich-violett offenbart sich die Réserve im Burgunderglas und leuchtet an ihren Rändern in einem Lilaton. Der Wein ist zwar dunkel in der Farbe, lässt einen jedoch ohne Mühe bis auf den Grund des Glases sehen.

6. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles