Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Archiv für November, 2012
‘Passagem’ Douro tinto 2006
Überfahrt in der Ersten Klasse.
Rauchig, saftig, fruchtig, edel herb und mächtig kraftvoll sorgt der ‘Portugiese’ für ein Abenteuer erster Klasse.
Winzer/Weingut: Joint Venture von Sophia Bergqvist & Jorge Moreira, Bandeiras/Douro, Portugal.
Lage/Herkunft: Von einem Weinberg in Bandeiras am Douro der einzig mit der Rebsorte Touriga Nacional bepflanzt ist.
Flasche/Etikett: Elegant steht die Bordeauxflasche auf unserem Tisch der Wahrheit. Beklebt mit einem Etikett, welches sowohl stilistisch überzeugt wie auch auf den geschichtlichen Hintergrund des Namens hinweist. Rechts Portugal, links England in rot auf den stilisierten Landkarten der Iberischen Halbinsel und der von Grossbritannien eingefärbt, zeigt es die ‘Reiseroute’ wofür Passagem steht. In diesem Fall in schwarzer, hochgeprägter und partiell lackierter Typo. Oben die Herkunft, unten der Jahrgang. Ein eigener kleiner Streifen über dem Etikett weist auf die Kooperation der Quinta de la Rosa und Jorge Moreira hin. Das Etikett, das sich so gut wie über die ganze Flasche zieht, gibt am hinteren Teil sowohl in portugiesisch wie in englisch Auskunft über den Wein, seine Herkunft sowie das Joint Venture zwischen Sophia Bergqvist und Jorge Moreira. Und weil der Passagem ein ‘rauer Bursche’ ist, darf er sich für neunzig Minuten im Dekanter austoben bevor wir ihn seiner finalen Bestimmung zuführen.
Im Glas: In einem kräftigen und dunklen Karminrot steht der Passagem im Glas, zu den Rändern hin hellt es etwas auf und es schimmert mit leichten violetten Reflexen.
Gewürztraminer HUGEL ‘Vendange Tardive’ 2007
Würzig-süsser Verführer.
Mit süsser Frucht in einem kühlen ‘Schutzfilm’ und einem Hauch von Zimt macht sich der Edeltropfen spielerisch zum absoluten Liebling.
Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.
Lage/Herkunft: Selektiertes Lesegut aus den besten Parzellen der Grand Cru-Lage Sporen in Riquewihr.
Flasche/Etikett: Grün wie üblich ist die schlanke Schlegelflasche und ebenso knallgelb wie immer prangt auf ihr das unverwechselbare Etikett von Hugel & Fils. Wie schon beim Riesling ‘Vendange Tardive’ aus 1988 ist auch hier der rote Dreiberg im goldenen Familienwappen der Familie Hugel sowie die signalrote Herkunftsbezeichnung ALSACE aufgedruckt. Ebenso ziert das Etikett die weisse Kopfleiste mit VENDANGE TARDIVE auf schwarzem Untergrund, welches auf die Zugehörigkeit zu den ‘Eliteweinen’ aus dem Hause Hugel hinweist. Unten wie gehabt in riesengrossen Lettern GewURZ- und nicht Gewürztraminer HUGEL. Soviel zum Deutsch-Französisch. Am gewohnt weissen Rückenetikett alles Wesentliche selbstverständlich in französich.
Im Glas: Ein sattes, kraftvolles Strohgelb leuchtet aus dem Glas und lässt leicht gelblichgrüne Reflexe aufblitzen. Der Wein sieht mächtig konzentriert darin aus.
Riesling ‘Vendange Tardive’ 1988
25 Jahre, wäre er 2013 geworden.
Wir haben ihm das Jubiläum vermiest und ihn mit 24 seiner finalen Bestimmung zugeführt. Ein Edeltropfen der den Gaumen jauchzen lässt.
Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.
Lage/Herkunft: Selektiertes Lesegut aus den besten Parzellen der Grand Cru-Lage Schoenenbourg in Riquewihr.
Flasche/Etikett: Mit dem unverwechselbaren knallgelben Etikett, welches alle Flaschen von Hugel & Fils ziert, steht auch diese hier am Tisch der Wahrheit. Einzig eine weisse Banderole durchbricht am oberen Rand das konsequent umgesetzte Design. Darin auf schwarzem Untergrund VENDANGE TARDIVE als Hinweis darauf, dass es sich bei diesem Wein um einen aus der ‘Oberliga’ handelt. Im goldenen Wappen wieder der rote Dreiberg der Familie Hugel eingedruckt und wie üblich unterhalb in riesengrossen Buchstaben was in der Flasche drin ist. In rot ganz oben wieder ALSACE, weil Herkunft eben alles ist und man diese auch entsprechend zeigen möchte. Am weissen Rückenetikett erfährt der interessierte Weinfreund alles über Lage, Herkunft und noch mehr wie gewohnt in französisch.
Im Glas: Goldigstes dunkles Honiggelb würde die Farbe des Riesling ‘Vendange Tardive’ wohl am besten beschreiben. Im Kern fast grünlich wirkend und zum breiten Rand hin schon fast orange wie Marillen. Ein wunderschönes Farbenspiel das da im Glas abgeht.
Côte-Rôtie 2009
Wird einmal ein ganz ein Grosser.
Ein ‘junger Hüpfer’ der schon mächtig Spass macht. Frisch, frech und unbekümmert zeigt er, dass er das Zeug zum Lieblingswein hat.
Winzer/Weingut: Maison Nicolas Perrin, Valence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Weingärten mit bis zu 60% Gefälle am rechten Rhôneufer der Côte-Rôtie bei der Ortschaft Ampuis.
Flasche/Etikett: Zum letzten Mal zeigt sich uns eine der Burgunderflaschen der Maison Nicolas Perrin, auf der das edle Etikett mit den springenden Pferden auf dem Wappen mit der Windrose klebt. Zum letzten Mal überlegen wir, ob dieses Stück Papier in Wirklichkeit nicht nur ein versteckter Hinweis auf eine ebenso geheime Loge ist, die es sich gemäss dem Motto ‘Axis Mundi’ zur Aufgabe gemacht hat, dass alles sich um ihre Achse und nicht die der Welt drehen sollte. Ein Etikett, das einerseits urfranzösisch und trotzdem irgendwie geheimnisvoll wirkt. Das Rückenetikett informiert wie alle anderen der ‘Maison’ in englisch was man sonst noch wissen sollte über diesen Tropfen. Was auf den ersten Blick positiv auffällt sind die moderaten 13% mit denen der Côte-Rôtie ‘an den Start’ geht. Bevor er aber in die Gläser kommt, darf er sich zuerst neunzig Minuten im Dekanter mit Sauerstoff anreichern.
Im Glas: Relativ klar und in leuchtendem kirschrot zeigt sich der Côte-Rôtie im Glas. Jung sieht sie aus, die Farbe, und frisch.
Hermitage 2010
Herkunft & Boden ist alles was zählt.
Kein fröhlich-frischer Freudenspender, sondern Meditationswein für die entspannten und besonderen Stunden im Leben.
Winzer/Weingut: Maison Nicolas Perrin, Valence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Vom Zeugenberg Hermitage am linken Ufer der Rhône in der Gemeinde Tain l´Hermitage.
Flasche/Etikett: Konsequent umgesetztes Corporate-Design auch auf den Weissweinen der Maison Nicolas Perrin. Nichts Neues ‘an der Front’ der Flaschenbeklebung gibt es über das konsequent durchgezogene Corporate Design auf den Weinen der Maison Nicolas Perrin zu berichten. Auf weissem Untergrund das alles überstrahlende Wappen mit den levadierenden Pferden und dem Motto ‘Axis Mundi’ in der roten Schleife. Selbstverständlich auch in gewohnt eleganter roter Schrift die Herkunft entsprechend gross platziert. Nichts zählt mehr als Herkunft bei französischem Wein.
Auch auf diesem Rückenetikett ist alles Wesentliche in englisch angeführt, was für französische Begriffe als echter Fortschritt angesehen werden kann, da man sehr gerne an der eigenen Sprache festhält und wenig Rücksicht auf jene nimmt die ihrer nicht mächtig sind. Weil der Wein noch jung ist und wir sicher sind, dass Luft ihm gut tun wird, darf der Hermitage für eine Stunde in der Karaffe seine Runden drehen.
Im Glas: Goldfarbig zieht der Hermitage seine Kreise im Glas und ganz leicht blitzen grünliche Reflexe auf. Ein dicker Film schmiert sich an der Innenwand gemächlich runter.
Condrieu 2010 AOC
Viognier mit hoher Dividende.
Mineralisch dominierter Viognier der alles andere als breit und plump ist. Rassig, attraktiv und frech im Mundgefühl ein richtig frischer Tropfen.
Winzer/Weingut: Maison Nicolas Perrin, Valence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von den Granitböden der relativ hohen Lagen Coteaux de Cherry und Coteaux de Rozay.
Flasche/Etikett: Konsequent umgesetztes Corporate-Design auch auf den Weissweinen der Maison Nicolas Perrin. In elegant geschlungener und selbstverständlich roter Schrift die ‘Herkunft’ auf dem Etikett aufgedruckt. Über all dem das grosse schwarze Wappen, eingerahmt von einem einer Ranke ähnlichem Geflecht und oben drauf die levadierenden Pferde. In der roten Schleife wieder das Motto ‘Axis Mundi’ und je öfter ich das Etikett betrachte und das Motto lese, umso mehr nährt sich der Verdacht in mir, einer geheimen ‘Loge’ auf der Spur zu sein.
Am Rückenetikett wie bei allen anderen alles Interessante in englisch aufgedruckt, sowie ein paar sensorische Bemerkungen zum Wein. Und weil dieser noch ein junger ist, kommt der ‘Antrunk’ direkt aus der Flasche in die Gläser und der Rest wandert für eine Stunde in die Karaffe.
Im Glas: In relativ hellem Gelb dreht der Condrieu im Glas seine Runde. Vollflächig benetzt er die Innenwand und fliesst mit einem leichten, dünnen Film wieder ab.
Mitsegeln