Archiv für September, 2012

Riesling Tradition ‘Hugel’ 2007

Animalisch mineralisch.

Ein Riesling mit Profil und eigenem Charakter. Weich wie Balsam, von Mineralik dominiert und ein Genuss zu allem was so aus dem Wasser hüpft.

Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den besten lokalen, von Lehm- und Kalkstein dominierten Weingärten in und rund um Riquewihr.

Flasche/Etikett: Das Etikett wie üblich in knalligem Gelb gehalten, mit dem ‘Dreiberg’, dem Familienwappen der Hugels verziert und wie ebenso üblich in grossen roten Lettern Alsace ganz oben und unterhalb des Wappens das was drin ist. Allein ein rot umrandeter schwarzer Balken unterscheidet es von seinen Vorgängern, wird in diesem nämlich darauf hingewiesen, dass dieser Wein aus der Linie ‘Tradition’ stammt. Ebenfalls wie gehabt am Rückenetikett das drauf was wichtig ist, natürlich in französisch.

Im Glas: Im Glas steht der Riesling ‘Tradition’ in einem sehr hellen, fast weisslichen strohgelb mit schönen intensiven grünen Reflexen. Es sieht sehr klar darin.

In der Nase: In die Nase springen förmlich frische Zitrusaromen die eine feine aromatische Note mit sich führen. Grapefruit und Orangenblüten riecht man und, auch wenn es völlig irre klingen mag, einen Hauch Benzin. Wenn man jedoch die Nase ganz tief ins Glas steckt kann man diesen typischen ‘Duft’ sehr wohl erkennen. Er ist nicht störend oder gar abschreckend, nein, durch die Vermischung mit all den anderen Duftaromen ist es ein sehr animierendes und aromatisches, fast pikantes Bukett.

10. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch CARNUNTUM 2009

Auf den Spuren der Römer.

Die Lieblingsfeinde von Asterix & Obelix haben wir zwar nicht gefunden, dafür aber einen eleganten Blaufränkisch der ebensoviel Schneid hat.

Winzer/Weingut: Dorli Muhr & Dirk van der Niepoort, Rohrau, Niederösterreich, Österreich.

Lage/Herkunft: Vom Spitzerberg, einer trockenen Südlage mit kalkhaltigen Böden an den Ausläufern der Kleinen Karpaten.

Flasche/Etikett: Vor uns steht der Carnuntum in der dunklen Burgunderflasche. Ein edel wirkendes, aufs Wesentliche reduzierte weisses Etikett zeigt stolz in Kapitalen den Namen des Tropfens. Was drin ist schenkt man sich, so wie es in der Regel die Franzosen tun. Als wunderschöner Blickfang die zwei Ds für Dorli und Dirk in elegant geschwungener Zierschrift über allem. Hochgeprägt und partiell lackiert. Erinnert augenblicklich und unweigerlich an D´Artagnan und seine Degen schwingenden Kumpel. Nur ein süsses Mäntelchen hat die Flasche nicht um.

Insgesamt ein sehr schönes, schnörkelloses, ruhiges und stimmiges Design. Nichts was stört und alles was unbedingt noch so drauf muss steht verhalten am Seitenrand. Und weil wir hier soviel über die Römer und ihre vergessenen Stein- und Trümmerhaufen erzählt haben, hat der Carnuntum statt der geplanten einen nun schon eineinhalb Stunden an der Luft zugebracht. Somit wird´s Zeit ihn in die Kelche zu füllen. Nicht in ‘Römer’ sondern jene aus Bordeaux. Weil der Wein aus der Burgunderflasche kommt. Alles klar?

Im Glas: In einem kräftigen rubinrot steht der Carnuntum im Glas und was sofort auffällt ist welch tiefe Einsicht einem der Tropfen gewährt. Leichte bläulich-violette Reflexe an den Rändern blitzen uns entgegen.

3. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Delic yeuses’ 2011

Risikobereiter Südfranzose.

Ein ‘g´rader’ Südfranzose der keinen Lärm macht, genug Persönlichkeit hat und sogar das Risiko wagt gerbstoffdominert aufzutreten.

Winzer/Weingut: Jean-Paul et Michel Dardé, Domaine Les Yeuses, Mèze/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus der Bucht von Mèze, gegenüber von Sète am Bassin de Thau im zentralen Languedoc, Frankreich.

Flasche/Etikett: Auf der Bordeauxflasche klebt ein in weisser Perlmuttstruktur gehaltenes Etikett. Der Name des Weins in frisch und frech glänzendem silber mit einzelnen weinroten Gross- und Kleinbuchstaben kombiniert aufgebracht. Dieser wird von einem silbernen Rebenblatt und einem Strauss weinroter Erdbeeren verziert. Am Rückenetikett alles was sonst noch wichtig ist in französisch. Und weil der ‘deliziöse’ Tropfen nocht ein echter Jungspund ist, darf er ein wenig in der Karaffe atmen.

Im Glas: Kaum im Glas ‘eingetroffen’ leuchtet der Delic yeuses in sattem granatrot aus selbigem heraus. Obwohl dicht in der Farbe gewährt der Tropfen eine gute und tiefe ‘Einsicht’.

In der Nase: In der Nase duftet es, um einen aktuellen Werbeslogan zu zitieren, ‘wuchtig fruchtig’ und man hat das Gefühl als würden einem überreife Erdbeeren in die Nasenflügel hüpfen. Vermischt mit kleinen roten Beeren und einem ganz dezenten Tick von so etwas Ähnlichem wie einer saftigen, in feinem Holz eingelegten Sauerkirschpflaume. Es duftet süss und saftig im Glas und wenn der Delic yeuses das auch im Mund bringt was er in der Nase ankündigt, dann wird das ein ebenso fruchtiges Erlebnis.

1. September 2012 | 0 Kommentare ...alles