Archiv für September, 2012

‘Silver Bullet’ Grüner 2011

Kaliber 13,5 zur wohligen Entspannung.

Elegant, charmant und cremig-weich. Eine jener ‘Kugeln’, die man sich von Zeit zu Zeit ganz gerne gibt um zu entspannen.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Vollständig aus dem niederösterreichischen Kamptal, von Granit-, Gneis-, Schiefer- und Lössböden.

Flasche/Etikett: Edel, fast schon elitär steht die kleine Kugel Flasche mit ihrem blütenweissen Etikett vor uns. In funkelndem Silber das Kaliber der Name SILVER BULLET GRÜNER aufgebracht und unten drunter der dezente Hinweis ‘Kamptal Reserve’. Man weiss wer man ist und zeigt das auch. Selbstverständlich LAURENZ V. in Kapitalen ganz am Ende.

Das Fläschchen selbst mit einer silbernen Halskrause und einem ebensolchen Schraubverschluss ‘versiegelt’. So klein und schon so fein herausgeputzt. Vornehm geht die Welt zugrunde, sagt man. Dieses kleine Fläschchen Luxus sollte man dann wohl als Notreserve im Picknick-Körbchen haben. Auch auf diesem Rückenetikett geht wie gehabt die Post ab. Alles was man wissen sollte ist darauf, in englisch wie gehabt und kein Millimeter bleibt auf dem Papier ungenützt. Da ein Teil des SILVER BULLETs auf der Maische vergoren wurde entschliessen wir uns, ihn eine halbe Stunde in der Karaffe Luft schnappen zu lassen, um dass er sich dort öffnen und seine Aromen voll entfalten kann.

20. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘La Madone’ 2011 Gamay sur Volcan

Ein ganz frecher Vulkanier.

Weinvergnügen abseits philosophisch anspruchsvoller roter Essenzen. Zechwein für Leute die es gerne auch mal krachen lassen.

Winzer/Weingut: Gilles Bonnefoy, Domaine ‘La Madone’, Champdieu, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den granitsteinigen Vulkanhängen der Côtes du Forez, der südlichsten Appellation der Loire.

Flasche/Etikett: Zwar ist die Burgunderflasche dunkelbraungrün, sieht jedoch gefüllt pechschwarz aus was sie mächtig Eindruck schinden lässt. Auf ihr ein Etikett das aussieht als würde es aus der Flasche herauswachsen, von tiefschwarz am Rand über weinrot in der Mitte, fliessend in die Flasche übergehend bis es knallig rot im Zentrum wird. Das Rot symbolisiert den Ausbruch des Vulkans, steigt gleich einer wilden Fontäne in die Höhe und dient als intensive ‘Hintergrundbeleuchtung’ für den Namen der in weiss am Etikett steht und in einem herrlich altmodischen Papyrus-Font gehalten ist. Das Rot strahlt richtiggehend und man kann den Vulkan fast ‘spüren’.

Unterhalb des Etiketts ein kleiner zusätzlicher Streifen mit den beiden Siegeln von AB® und Demeter®. Man zeigt worauf man stolz ist. Das wichtigste am dunkelschwarzen Rückenetikett, selbstverständlich in französisch, und das war´s auch schon. ‘Monsieur Éruption’ ist bereit und so kommt er ruck-zuck in die Gläser.

18. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Vacqueyras ‘Les Christins’ 2010 AOC

Bombastisch rustikal.

‘Take it or leave it’ ist das Motto dieses Tropfens und wer Mitgefühl sucht, der sucht hier vergeblich. Kein Wein für Weicheier.

Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von auf Lehm-und Sandböden angelegten steinigen Terrassen aus Sarrians, südlich der Dentelles de Montmirail.

Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche mit dem aristokratisch wirkenden Halsetikett klebt, wie bei allen anderen ‘Lagenweinen’ von Perrin, das weisse Etikett mit dem einer kleinen Festung gleichenden Château. Im Vordergrund in Reih´ und Glied die Rebstöcke und der Name der Lage ‘Les Christins’ darunter. Selbstverständlich gross und rot die Herkunft dieses Tropfens und der Hinweis, dass es sich dabei um einen Wein aus der Appellation Vacqueyras Controlée. Ich mag diesen ‘Herkunftskult’ weil er mir irgendwie eine Landkarte der Region ins Gedächtnis ruft und mich so auf eine Art von Reise schickt.

Auch auf dieser Flasche steht am Rückenetikett ein wenig über den Wein, über die Famille Perrin und über Lage, Klima und den Boden. Kurz, prägnant und einen raschen Überblick verschaffend. Auch dieser Wein ist ein echter ‘Brummer’, drauf lassen die 14,5% schliessen. Weil wir vom Gigondas bereits wissen, dass die rustikale Art nach Luft schreit, geben wir dem Vacqueyras gleich von Beginn an 90 Minuten im Dekanter um sich auszutoben. Natürlich nicht ohne uns einen Schluck ohne grössere Luftzufuhr genehmigt zu haben. Wir wollen ja sehen ‘wo der Les Christins beginnt’ und wie er sich verändert.

16. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Gigondas ‘La Gille’ 2010 AOC

Rauer Bursche mit reichlich Kraft.

Kein Wein für zimperliche Naturen. Dafür umso mehr ein Tropfen für Freunde von Saft und Kraft, verbunden mit einem guten Schuss Rustikalität.

Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.

Lage/Herkunft: Auf Kalkstein, Kalk-Mergel-und Sandböden gewachsene Reben die auf Terrassen gepflanzt sind und in Nordwestlage stehen.

Flasche/Etikett: In der gewohnten Burgunderflasche steht der La Gille am Tisch und auf dem Etikett ist wie schon beim Rasteau auch auf diesem die kleine ‘Festung’ mit dem vor ihr liegenden Weingarten abgebildet. La Gille darunter was die genaue Lage angibt und in Kapitalen GIGONDAS in rot um die Herkunft auch entsprechend hinaus zu posaunen. Herkunft ist alles in Frankreich und so wird sie auch hier eindrucksvoll angekündigt. Insgesamt ein sehr schönes Etikett. Keines das grosses Aufsehen um sich macht, aber trotzdem auffällt und Eindruck hinterlässt.

Wie bei allen anderen Weinen, auch hier am Rückenetikett alle Informationen über die Famille Perrin, den Wein, die Lage und ein paar Degustationsnotizen. Natürlich auch was sonst noch wichtig ist, und da springen einem sofort die 14,5% ins Auge. Wir machen uns also darauf gefasst eine echte ‘Wuchtbrumme’ im Glas zu haben und bereiten uns geistig entspechend darauf vor. Man will ja nicht gänzlich unvorbereitet vom Hammer getroffen werden.

15. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Garda Rosé 2009

Elegant neben der Spur.

Ein aussergewöhnlicher Spumante vom Gardasee, der erst Fragezeichen aufwirft, dann zu leben beginnt und am Ende mächtig Spass macht.

Winzer/Weingut: Famiglia Olivini, Desenzano del Garda, Brescia, Italien.

Lage/Herkunft: Traubenmaterial zu 100% von eigenen Hanglagen rund um San Martino di Battaglia am südlichsten Eck des Gardasees.

Flasche/Etikett: Auch dieser Spumante steht in der bulligen Flasche vor uns und präsentiert sich wie schon alle anderen in seiner schönsten Form. Edel wie immer das Etikett, hier mit Streifen in lila, hellem zyklam und schwarz, wunderschön von glänzenden silbernen Streifen unterbrochen. Olivinis Etiketten gehören für mich zum Schönsten, weil elegantesten, was der Markt an ‘Weinbeklebungen’ zu bieten hat. Natürlich klebt auch hinten wieder ein kleines Stück Papier darauf, mit allen Informationen die vorne das Erscheinungsbild nur stören würden. Wenn der Inhalt auch so schmeckt wie´s aussen aussieht, dann kann es wieder nur ein ganz tolles Erlebnis werden.

Wie schon beim Lugana BRUT auch hier die Kurzfassung warum wir für Sekt, Spumante, Champagner, etc. prinzipiell Weissweingläser verwenden. Es handelt sich in erster Linie um Weine die ebensolche Aromen in Nase und Mund freisetzen wie ‘normaler’ Wein. In Flöten oder Tulpen lassen sich die enthaltenen Aromen so gut wie gar nicht erkennen oder erleben. Im Weissweinglas ist das Gegenteil der Fall und man kann alle Nuancen wunderbar wahrnehmen. Ebenso tritt die Kohlensäure in den Hintergrund und lässt einen den Blubberer geschmacklich weitaus intensiver erleben. Der Einwand, dass der Inhalt deswegen rascher als sonst verdunstet ist nicht unrichtig, aber, ganz ehrlich, wer nuckelt schon länger als 10 Minuten an einem Glas Perlwasser rum?

13. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Lugana DOC Brut 2008

Cremig, elegant & knochentrocken.

So präsentiert sich der Spumante vom Gardasee. Ein herrlich herbes und tropisch fruchtiges Geschmackserlebnis. Salute!

Winzer/Weingut: Famiglia Olivini, Desenzano del Garda, Brescia, Italien.

Lage/Herkunft: Traubenmaterial zu 100% von eigenen Hanglagen rund um San Martino di Battaglia am südlichsten Eck des Gardasees.

Flasche/Etikett: Bullig steht der Spumante in der edlen Flasche vor uns und wie üblich in perfektem Einklang mit dem wunderschönen Corporate Deisgn der Olivini-Weine. Ganz edel in hellem schlammbraun, schwarz und weiss gestreift und von glänzenden goldenen Linien eingefasst. Alles was man wisssen muss steht in weiss in den schwarzen Streifen und natürlich auch der Hinweis, dass der Lugana nach der ‘Metodo Classico’ hergestellt wurde. Alles andere wie üblich auf dem ebenso gestylten Rückenetikett. Wir sind bereit den Korken knallen zu lassen und den Lugana zu erforschen.

Um jedoch gleich die Frage zu beantworten welche garantiert am Ende aufgrund unserer Glasempfehlung auftauchen wird, hier die Kurzfassung: Wir trinken Sekt, Spumante, Champagner, etc. prinzipiell aus Weissweingläsern weil es sich in erster Linie um Wein handelt der ebensolche Aromen in Nase und Mund freisetzt wie ‘normaler’ Wein. In den wir auch unsere Nasen reinstecken und ihn sensorisch kennenlernen wollen. Es lassen sich so die tatsächlichen Aromen viel genauer erkennen und gleichzeitig tritt die Kohlensäure etwas ‘leiser’, sprich in den Hintergrund. Wenn Sie nun einwenden, dass aber der Inhalt deswegen rascher als sonst verdunstet, haben Sie nicht unrecht. Aber, wie lange benötigen sie im Durchschnitt für ein Glas Blubberwasser? Und jetzt gibt´s ‘Frühstück’, es wird eingeschenkt.

12. September 2012 | 0 Kommentare ...alles

Pinot Gris Tradition ‘Hugel’ 2008

Süssholz raspelnder Charmeur.

Ein Grauburgunder der sich mit saftiger Frucht und honigsüsser Rauchigkeit nonchalant in des Weinfreunds Herz schleicht.

Winzer/Weingut: Hugel & Fils, Riquewihr, Elsass, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von den besten lokalen, von Lehm- und Kalkstein dominierten Weingärten in und rund um Riquewihr.

Flasche/Etikett: Knallig gelb und wie gehabt mit dem signalroten Hinweis ALSACE am Kopf des Etiketts, steht auch diese grüne Schlegelflasche vor uns.

In der Mitte das Familienwappen der Hugels, der ‘Dreiberg’ und drunter, ebenso im rot umrandeten schwarzen Balken der Hinweis darauf, dass es sich um einen Wein aus der Linie ‘Tradition’ handelt. Auf der Rückseite in französisch wieder alles was man sonst noch wissen sollte über Hugels ‘Grauburgunder’.

Im Glas: In einem mittleren Gelb steht der Pinot Gris im Glas. Strohgoldene Reflexe sind wahrzunehmen und es sieht sehr klar im Glas aus.

In der Nase: Weiche Aromen von Pfirsichen und Aprikosen strömen in die Nase und ein kräftiger Schuss Honig zieht die Flügel hoch. Es duftet auch ein wenig rauchig und sehr füllig in der Nase. So weich wie die saftigen Fruchtaromen sind könnte man fast sagen, es riecht ‘cremig’. Ein wenig Vanille kommt dazu und etwas ‘Rosiniges’. Man will reinbeissen und eintauchen in diesen rauchig-würzig-süssen Duft und merkt wie einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Zeit um den Pinot Gris auch geschmacklich zu erleben.

11. September 2012 | 0 Kommentare ...alles