Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Archiv für August, 2012
Kalterersee ‘Keil’ Schiava DOC 2011
Südtiroler Weinoriginal.
Zechwein der einfach grossen Spass macht. Südtiroler Weinoriginal mit Anspruch und Adelsprädikat.
Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.
Lage/Herkunft: Von den wärmsten Lagen Südtirols, von Tatzenschrot und Keil, auf denen Manincors alte Rebstöcke im Pergolasystem wachsen.
Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche das gewohnte Bild. Ein klassisches und edles Etikett, sandfarben und, der Hand-Linie entsprechend, mit geschwungener Schreibschrift den Namen des Weins präsentierend. Die Krone wie gehabt oben, Manincor in Kapitalen unten.
Und dann ein echter ‘Ausreisser’ im konsequenten Corporate Design. Ganz fein und in hellen Linien ist über das gesamte Etikett ist ein Lagenplan aufgebracht. Am Rand des Etiketts wie üblich alles was man sonst noch wissen muss und soll, nur eines fehlt: eine Dekantierempfehlung. Diese ist nicht nötig für den Trollinger, pardon, Vernatsch und deshalb wird der Tropfen einfach aufgemacht und in die Gläser eingeschenkt. Perfekt temperiert ist er schon (12-14º) und somit kann die fröhliche ‘Erforschung’ von Südtiroler Weinoriginalen weitergehen.
Im Glas: Typisch Vernatsch zeigt sich auch die Farbe die im Glas steht. In hellem rubinrot leuchtet der Kalterersee Keil aus dem Glas und lässt einem schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Hell, klar und transparent ist der Wein und man freut sich wieder einmal ganz tief ‘in den Wein’ hineinblicken zu können.
Lagrein ‘Rubatsch’ 2010 DOC
Edelstoff abseits des Massengeschmacks
Wonnetropfen der augenblicklich nach fester rustikaler Nahrung schreit. Ein Charmeur mit Profil und Eigenständigkeit.
Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.
Lage/Herkunft: Von den Lagen Rubatsch Terlan mit sandigem Boden und Seehof in Kaltern mit lehmigem Kalkschotter als Untergrund.
Flasche/Etikett: Mit dem gewohnt edlen Etikett steht die Burgunderflasche vor uns und zeigt durch die Schriftart an, dass der Rubatsch der Herz-Linie von Manincor angehört und somit aus den ‘Grossen Lagen’ des Weinguts stammt. In roten Kapitalen steht Lagrein auf dem Papier und unten drunter die Lage Rubatsch. Der Jahrgang von einer feinlinigen Ellipse mit angefügten Trauben und Blättern eingekreist. Zu oberst die gräfliche Krone und am Rand des Etiketts wie üblich alle Informationen zu Trinktemperatur sowie der Glas- und Dekantierempfehlung.
Weil wir der Meinung sind, dass der Rubatsch aufgrund des Jahrgangs noch zu einem ‘jungen Wein’ gezählt werden darf, kommt er für neunzig Minuten zur Belüftung in den Dekanter. Wie empfohlen packen wir die Bordeauxgläser aus und harren dem Minutenzeiger auf dass er sich ein wenig rascher bewegen möge. Wir sind gespannt was uns erwartet und freuen uns auf dieses echte Südtiroler Weinoriginal.
‘Momentum’ rouge 2007 Vin de France
Ein Hammer in des Wortes Sinn.
Wuchtbrumme die jeden Sicherungskasten ausser Gefecht setzt. Süsses Monster mit gefährlich hohem Suchtpotential.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Reblagen auf einer Hochlage von 350 – 400 Metern die in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.
Flasche/Etikett: Wie üblich steht die dunkle Burgunderflasche mit dem aussergewöhnlichen Etikett auf unserem Tisch und es macht wie immer Spass sich dieses Stück Papier genauer anzusehen. Selten zuvor hat uns ein Design mehr begeistert als jenes der Flaschenetiketten auf den Weinen von Raimond de Villeneuves Château de Roquefort.
Wie schon in einem anderen Verkostungsbericht erwähnt ist das die erfolgreiche Zusammenführung von Contemporary Art und Renaissance. Die Symbiose von aristokratischem Touch und moderner Grafik verleiht dem Stück Papier und damit auch der Flasche echten Pepp und sollte vielleicht in einer eigenen T-Shirt-Kollektion ihre Krönung finden. Natürlich steht auch drauf was drin ist in der Flasche und alles was man sonst noch wissen soll. Und was den Tafelwein angeht, so ist der mit seinen 14,5% sicher keiner der sich vor seinen ‘edleren’ Brüdern verstecken will und muss.
Im Glas: Nach 90 Minuten wird der Momentum eingeschenkt und dann weiter in seiner Entwicklung beobachtet. Im Glas steht er in einem tiefdunklen granatrot, fast undurchsichtig. Da zeigt sich dichte Kraft und es herrscht mächtig Dampf im Kelch. An der Wand fliessen fette Kirchenfenster ab.
Gueule de Loup 2010/2011
Wenn das ‘Wolfsmaul’ heult.
Ein echter Wolf im Schafspelz ist dieser saftig-frische Wein aus der Provence, der sich trotz seiner Kraft wie von alleine wegtrinkt.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von steinigen Ton-Kalkböden auf 350–400 Metern Seehöhe welche in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.
Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche steht das ‘Wolfsmaul’ also hier am Tisch der Wahrheit und wie schon die ersten Flaschen ziert auch diese das umwerfend schön gestaltete Etikett der österreichischen Designerin Cordula Alessandri.
Über das ganze Sortiment hinweg zieht sich dieses auf den ersten Blick so widersprüchliche, auf den zweiten aber durchaus stimmige und Sinn machende Design. Es transportiert auf einprägsame Weise den aristokratischen Hintergrund von Marquis Raimond de Villeneuve Flayosc, so heisst Raimond nämlich ‘vollständig’ und korrekt, sowie den modernen Anspruch den Raimond an sich und seine Weine stellt. Aufgeprägt auch hier das Wappen in gold und der spassigen Schrift einen Spritzer blaues Blut verleihend. Auch wenn man es in der Regel nicht allein deshalb tun sollte, Raimond de Villeneuves Weine will man schon aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Etiketten auch geschmacklich kennenlernen.
Grüner ‘FOREVER’ 2011
Vielseitiger Durstlöscher.
Ultraleichter Weingenuss. Zehnmal besser als jeder Sommerspritzer und aufgrund fehlender Kohlensäure auch weit weniger ‘gefährlich’.
Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.
Lage/Herkunft: Hauptsächlich von Löss- und Schotterböden aus dem niederösterreichischen Kremstal.
Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche steht der ‘Leichte’ nun am Tisch und wiegt soviel wie seine schweren Brüder; noch. Entgegen den bisherigen mit bunten Attributen versehenen Etiketten kommt dieses ohne Farbe aus. Dafür steht Grüner FOREVER in silber auf dem weissen Stück Papier und ist noch dazu hochgeprägt. Das vermittelt Noblesse und Stil und soll schon optisch auf eine entsprechende Leichigkeit hinweisen. Nichts wird hier durch bunte Kleckse ‘aufgepeppt’ um Fröhlichkeit zu vermitteln, alles ist farblich einfach auf das Wesentliche reduziert. Auch das Rückenetikett verzichtet vollständig auf irgendwelche Farbspiele, liefert aber wieder alle Information über den Wein. Natürlich in englisch und mit allem was dazugehört. Einzig die österreichische Fahne macht sich als kleiner roter Kontrapunkt bemerkbar.
Und weil der FOREVER ein Wein zum Trinken ist wird er einfach aufgemacht und eingeschenkt. An einer Karaffe wird er nicht einmal vorbei getragen.
FRIENDLY Grüner Veltliner 2011
Ein ‘freundlicher’ Veltliner.
Ein mehr als freundlicher Zeitgenosse der sich da charmant und exotisch saftig seinen Platz im Veltlinerhimmel sichern möchte.
Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.
Lage/Herkunft: Mehrheitlich aus dem niederösterreichischen Kamptal, von Granit-, Gneis-, Schiefer- und Lössböden.
Flasche/Etikett: Der FRIENDLY ist in der Burgunderflasche abgefüllt und zeigt uns ein grell weisses Etikett auf dem gerade die wichtigsten, dafür aber umso prägnanter aufgebrachten Informationen über den Inhalt stehen. Streng und klar gestaltet, ohne Firlefanz und sonstiges Verzichtbares prangt der Name auf dem Stück Papier.
Ein erbsengrüner Punkt sorgt für bunten Witz und unterbricht das minimalistische Design, bringt sozusagen Farbe in die ganze ‘Angelegenheit’. Ebenso erbsengrün die ‘Halskrause’ und der Drehverschlus, welche den FRIENDLY zieren. Was vorne nicht drauf steht findet man dafür am mächtigen Rückenetikett, das mit allem vollgepackt ist was man wissen will und sollte. Dem allgemeinen Konzept folgend, alle Informationen den Wein betreffend in grün gehalten und wie üblich, in englischer Sprache. Gelernte Österreicher wissen sowieso wie sich Grüner Veltliner ‘anfühlt’ und was es darüber alles zu wissen gibt.
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